Download (5Mb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations-Server
Download (5Mb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations-Server
Download (5Mb) - oops/ - Oldenburger Online-Publikations-Server
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2.8 Kontext-Modellierung 29<br />
landschaft anzupassen. Schilit, Adams und Want legen in [SAW94] eine ähnliche Perspektive dar: die<br />
wichtigsten Aspekte des Kontextes sind “Wo man ist”, “Wer man ist” sowie “Welche Ressourcen sich<br />
in deiner Nähe befinden”.<br />
Darüber hinaus ist die Wahrnehmung von Kontext-Elementen bedeutsam im Fall von mobilem,<br />
ubiquitärem Computing, bei dem der Benutzer eine erhöhte Bewegungsfreiheit hat. Durch diese Mobilität<br />
treten Situationen auf, in denen Kontext als Ganzes (z.B. die aktuelle Lokation einer Person,<br />
oder die Elemente der Umgebung) höchst dynamisch ist. Dieses Interaktionsmodell von mobilem<br />
Computing erwekct beim Benutzer den Eindruck, dass Informationsdienste zu jeder Zeit und an jedem<br />
Ort erreichbar sind. Damit steigern die Anforderungen an Dienste bzw. Anwendungen – sie<br />
müssen sich dem aktuellen Nutzerkontext respektive dem breiten Spektrum von möglichen Situationen<br />
des Nutzers anpassen, um die Mensch-Maschine-Interaktion zu unterstützen oder besser gesagt<br />
mit situationsbezogenen Informationen anzureichern [DA00].<br />
Weiterhin entspricht die oben genannte Definition von Kontext nur einem Teilbereich des möglichen<br />
Nutzerkontextes. Nutzerkontext wird definiert in [Meh12] als alles, was ein Nutzer erlebt, liest<br />
oder insbesondere äußert, schreibt. Damit gestaltet Nutzerkontext aus, wie die Benutzer eine Mitteilung<br />
wahrnehmen und wie sie spezifische und oft mehrdeutige Wörter wie z.B. engl. party (Partei<br />
oder Feier) interpretieren. Nutzerkontext bestimmt auch, wie Geräte und Services die Äußerungen<br />
und den generierten Inhalt eines Benutzers interpretieren. Ein Beispiel insbesondere für die Dekodierung<br />
des gesprochenen Nutzerkontextes ist die Technologie hinter “Siri” 9 , eine Software, die der<br />
Erkennung und Verarbeitung von natürlich gesprochener Sprache dient. Dieser Technologie zugrunde<br />
liegend ist die Erkennung von Entitäten aus einem gegebenen bzw. ausgesprochenen Kontext.<br />
Um den Nutzerkontext benutzen zu können, müssen Systeme und Dienste weiter gehen als nur<br />
die Daten der aktuellen, GPS-gesteuerten Nutzerposition auszuwerten oder die Wörter und Anfragen<br />
aus Dokumenten zu interpretieren. Sie müssen Orte verstehen, Wissen der Nutzer zu ihren Interessen<br />
zuordnen können, integrierend auch die Identität des Nutzers sowie wem oder was sie vertrauen (ihren<br />
sozialen Netzwerken und dem sozialen Kontext, in dem sie kommunizieren und zusammenarbeiten).<br />
Dies sind Beispiele von Dimensionen des erweiterten Kontextes (siehe auch Abbildung 2.3), die die<br />
neue Generation von kontextbewussten Anwendungen prägen werden [Meh12].<br />
Entitäten, die den “größeren”, erweiterten Kontext bestimmen, verschachteln kleineren Entitäten<br />
und treiben den Vorgang an, die Präferenzen des Benutzers zu entdecken. Mit jeder Aktivität oder<br />
Situation eines Benutzers wird ein Gewinn an Kontext-Informationen erzielt: wie in der Abbildung<br />
2.3 zu bemerken, fängt die Darstellung von erweitertem Kontext mit den üblichen Dimensionen von<br />
Zeit und Raum an. Mit der Weiterentwicklung werden verschiedene andere Entitäten erkannt. Dies<br />
geschieht mithilfe anderer Dimensionen, wie dem Sozialen oder Semantischen Web sowie durch die<br />
Handhabbarkeit von frei verfügbaren Daten (Linked Open Data).<br />
2.8.3 Kontext-Bewusstsein<br />
Die Relevanz von kontextbewussten Anwendungen zeigt sich insbesondere im Fall von mobilem,<br />
ubiquitärem Computing, eine Domäne in der die Aufmerksamkeit von Benutzern von großer Bedeutung<br />
ist [HIM05].<br />
9<br />
http://www.apple.com/ios/siri/