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6 Kontext-Modellierung<br />
In diesem Kapitel werden die zugrundeliegenden Konzepte der Kontext-Modellierung eingeführt,<br />
zusammen mit dem Entwurf und der Implementierung des im Rahmen dieser Arbeit entworfenen<br />
Kontext-Modells.<br />
6.1 Techniken der Kontext-Modellierung<br />
Kontext-Modellierung wird in [BPP07] definiert als eine Methode, die ein erhöhtes Abstraktionsniveau<br />
anhand Kontext-Informationen schafft. Ein gut entworfenes Modell stellt der kontextbewussten<br />
Anwendung eine essentielle Schnittstelle zur Kontext-Information zur Verfügung. Noch wichtiger<br />
wäre die Gestaltung eines verallgemeinerten Kontext-Modells, von dem mehrere Klassen von Anwendungen<br />
profitieren könnten [SLP04]. Verbunden mit der Entwicklung eines allgemeinen Kontext-<br />
Modells sind auch Gewinne aus Sicht der Softwaretechnik zu berücksichtigen: die Komplexität von<br />
kontextbewussten Anwendungen verringert sich, zugleich steigt die Wartung und das Weiterentwicklungspotential<br />
(engl. evolvability) [BBH + 08].<br />
Wie weiter in [BBH + 08] erläutert, ist die Entwicklung von Anwendungen im “Ubiquitous Computing”<br />
Umfeld mithilfe von Techniken des Kontextbewusstseins ein sich entwickelnder Forschungsbereich<br />
– es wird untersucht, welche Methoden flexible und anpassungsfähige Lösungen liefern könnten,<br />
die auch eigenverantwortlich im Namen des Benutzers agieren.<br />
Ein erster Schritt zur Evaluation spezifischer Modellierungsstrategien ist die Bereitstellung von<br />
Anforderungen, die jede Strategie erfüllen müssen. Auf diesen Aspekt wurde in den Paragraph 4.3.4<br />
näher eingegangen.<br />
Nachdem die Anforderungen an eine Modellierungstechnik für Kontext-Modelle aufgestellt worden<br />
sind, folgt im nächsten Abschnitt eine kurze Einführung in eine aus der Welt der Softwaretechnik<br />
bekannte Technik, zusammen mit ihren Verknüpfungspunkten mit dieser Arbeit.<br />
6.1.1 Modellbetriebene Entwicklung eines Kontext-Modells<br />
Unter “Model Driven Architecture” (MDA) wird eine modellgetriebene Methodologie zur Softwareentwicklung<br />
beschrieben, die als Grundprinzip eine Trennung von abstrahierten Konzepten bzw. zu<br />
entwickelnden Funktionalitäten einer Softwarelösung und die für die Entwicklung dessen erforderliche<br />
Technik anwendet 1 . Damit wird eine Softwarelösung entwickelt, die die Evolution und Änderungen<br />
des Geschäftes und der Softwaretechnologie überstehen kann.<br />
MDA definiert eine Hierarchie von Meta-Modellen (zusammengefasst in dem Begriff Meta Object<br />
Facility, MOF), die von “M3” (Meta-Metamodell) bis “M0” (die Objekte der realen Welt) beschriftet<br />
sind, um die Abstraktionsstufen zu unterscheiden. Das Meta Object Facility (MOF) wurde vom<br />
Object Management Group (OMG) eingeführt und beschreibt eine spezielle Architektur für Metadaten.<br />
Weiterhin spielen verschiedene Technologien wie UML (Unified Modeling Language) oder XMI<br />
(XML Metadata Interchange) eine Rolle in dieser Hierarchie, welche in der Abbildung 6.1 anhand<br />
eines Beispieles zusammengefasst ist.<br />
1 Angelehnt an http://www.omg.org/mda/faq_mda.htm