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Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP

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Theory and Data Analysis 21<br />

Emergenz und Reduktion<br />

In der Diskussion der Beziehung zwischen mentalen<br />

und materiellen Systemen beanspruchen die Themen<br />

Emergenz und Reduktion eine zentrale Stelle.<br />

Reduktionistische Ansätze gehen davon aus, dass mentale<br />

Zustände nicht für sich, irreduzibel, existieren,<br />

sondern auf materielle Gehirnzustände zurückgeführt<br />

werden können. Bei weniger reduktionistischen Vorstellungen<br />

wird den mentalen Zuständen dagegen eine<br />

(abgestufte) Eigenständigkeit zugestanden.<br />

Eine bestimmte Version von schwacher Reduktion ist<br />

dadurch charakterisiert, dass durch das materielle<br />

Gehirn zwar notwendige, aber nicht hinreichende Bedingungen<br />

für mentale Zustände bereitgestellt werden.<br />

Von dieser Variante wurde gezeigt, dass sie<br />

für bestimmte Eigenschaften physikalischer Zustände<br />

im Detail zutrifft. Die Konstruktion emergenter<br />

Eigenschaften in diesem Sinn folgt grundlegenden Stabilitätsprinzipien,<br />

deren Anwendbarkeit auf neuronale<br />

Kontexte exploriert werden soll. Ein interessantes<br />

Beispiel dabei ist die Beziehung zwischen neuronalen<br />

Eigenschaften und Eigenschaften neuronaler Ensembles<br />

(vgl. Abschnitt 2.1.3).<br />

Atmanspacher, Bishop<br />

Publikation: Bishop, Atmanspacher (eingereicht)<br />

Prozess und Person<br />

Prozessphilosphische Ansätze wurden von uns im<br />

Hinblick auf die Definition des Konzepts “Person”<br />

beleuchtet. Zunächst analysierten wir die Beziehung<br />

zwischen den Begriffen Prozess und Zeit, wobei Irreversibilität<br />

und zeitliche Ganzheit für eine prozessuale<br />

Weltsicht entscheidend sind. Zweitens wurden<br />

Instabilitäten und transientes Verhalten als Schlüsselkonzepte<br />

für ein besseres Verständnis von Kreativität<br />

und Freiheit diskutiert. Drittens ist bei der Konstitution<br />

einer Person zusätzlich zu psychologischen und<br />

biophysikalischen Faktoren der soziokulturelle Kontext<br />

bedeutsam. Und viertens wurde die ontologische Signifikanz<br />

einer derartigen Erweiterung vor dem Hintergrund<br />

einer nicht-reduktiven und nicht-hierarchischen<br />

ontologischen Relativität herausgestellt.<br />

Atmanspacher; zusammen mit Martin<br />

Publikation: Atmanspacher, Martin (im Druck)<br />

Emergence and Reduction<br />

The notions of emergence and reduction are crucial<br />

in any discussion of relations between mental and<br />

material systems. Reductionist approaches assume<br />

that mental states do not exist per se, irreducibly,<br />

but can be reduced to material brain states. Less<br />

reductionistic conceptions assign some (gradual)<br />

independence to mental states.<br />

A particular version, denoted as weak reduction, is<br />

characterized by the fact that material brain states<br />

provide necessary but not sufficient conditions for mental<br />

states. We could show that this version fits the<br />

situation of particular properties of physical states in<br />

detail. The construction of emergent properties in this<br />

sense obeys fundamental principles of stability, whose<br />

applicability to neuronal contexts will be explored.<br />

An interesting example is the relation between neuronal<br />

properties and properties of neuronal ensembles<br />

(cf. Sec. 2.1.3).<br />

Atmanspacher, Bishop<br />

Publication: Bishop, Atmanspacher (submitted)<br />

Process and Personhood<br />

The impact of ideas of process philosophy onto the<br />

problem of defining personhood was illuminated. First,<br />

the relation between process and time was analyzed,<br />

emphasizing irreversibility and temporal holism as crucial<br />

for a processual worldview. Second, instability and<br />

transiency were introduced as key concepts for a better<br />

understanding of notions such as creativity and freedom.<br />

Third, the importance of the sociocultural domain<br />

was pointed out in addition to psychological and<br />

biophysical factors for the constitution of personhood.<br />

And fourth, it is argued that such an extension can be<br />

endowed with ontological significance in the framework<br />

of a non-reductive and non-hierarchical ontological relativity.<br />

Atmanspacher; together with Martin<br />

Publication: Atmanspacher, Martin (in press)

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