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Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP

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46<br />

2.4 Historische Studien, Archiv<br />

und Bibliothek<br />

Der Aufgabenbereich der Abteilung umfasst Untersuchungen<br />

zur Kultur- und Rezeptionsgeschichte der<br />

parapsychologischen Forschung und anderer “unorthodoxer”<br />

Fragestellungen (“Historische Parapsychologie”).<br />

Im Vordergrund steht die Problemgeschichte<br />

von Spiritismus, Okkultismus und Parapsychologie in<br />

Deutschland seit dem 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart.<br />

Von besonderem Interesse ist dabei die Rezeption<br />

paranormaler Phänomene in Bezug auf etablierte<br />

Disziplinen wie Psychologie, Medizin, Literatur- oder<br />

Kunstwissenschaft. Laufende Fragestellungen sind:<br />

(1) die Erforschung der Biographien von Forschern und<br />

Medien; (2) die Geschichte der einschlägigen Organisationen<br />

und Gesellschaften; (3) die Rolle der Fotografie<br />

in der Geschichte der Parapsychologie; (4) der<br />

Zusammenhang zwischen Okkultismus und Bildender<br />

Kunst; (5) die Geschichte des Instituts selbst. Integrierender<br />

Bestandteil dieser Studien sind die <strong>IGPP</strong>-<br />

Spezialbibliothek und das <strong>IGPP</strong>-Forschungsarchiv.<br />

Publikation: Bauer (<strong>2002</strong>a)<br />

2.4.1 Historische und biographische Studien<br />

Jüdische Hellseher und Paragnosten im 19. und 20. Jahrhundert:<br />

Archivische Erschließung und biographische<br />

Studien<br />

In der Historiographie zur Parapsychologie hat der<br />

Umstand, dass eine Reihe von Personen, die zeitgenössisch<br />

als Hellseher, Paragnosten oder Telepathen<br />

Bekanntheit erlangt haben, Juden waren, bisher kaum<br />

Beachtung gefunden. Vorliegende Forschungen zu<br />

parapsychologischen Bezugspunkten in der jüdischen<br />

Kulturgeschichte befassen sich entweder mit biblischen<br />

oder aber mit rabbinisch-talmudistischen Traditionen,<br />

während für die Neuzeit oder gar für die Zeitgeschichte<br />

bislang nur wenig bekannt ist. In einem eigenen Forschungsprojekt<br />

stehen deshalb Persönlichkeiten jüdischer<br />

Herkunft aus der Geschichte der Parapsychologie<br />

im Mittelpunkt. Neben einer schon prominenten<br />

Gestalt wie Hermann Steinschneider alias “Hanussen”<br />

(1889–1934) werden vorrangig bisher noch wenig bekannte<br />

Lebensläufe wieder entdeckt und untersucht.<br />

Im Mittelpunkt stehen Biographien von Jüdinnen und<br />

Juden, deren außergewöhnliche Fähigkeiten das Interesse<br />

der wissenschaftlichen Parapsychologie geweckt<br />

und Anlass zu Diskussionen gegeben haben. Zumindest<br />

mit erfasst wird der Bereich der jüdischen Trickund<br />

Illusionskunst.<br />

Das Forschungsprojekt umfasst archivische Arbeiten,<br />

wie etwa die systematische Erschließung der zahlreichen<br />

Unterlagen zum Fall “Hanussen” im Teilnachlass<br />

des Juristen Albert Hellwig im <strong>IGPP</strong>-Archiv. Ein zweiter<br />

Aufgabenbereich besteht in der Erarbeitung biographischer<br />

Studien. Vorgelegt wurde bislang eine biographische<br />

Arbeit zu dem aus Süddeutschland stam-<br />

2.4 Historical Studies, Archives<br />

and Library<br />

The department is dealing with investigations into the<br />

cultural and reception history of parapsychological research<br />

and other ‘unorthodox’ fields (‘Historical Parapsychology’).<br />

The focus is laid upon the ‘internal’<br />

history of spiritism, occultism and parapsychology in<br />

Germany from the 19th century until today. Of special<br />

interest is the reception of paranormal phenomena<br />

with regard to established disciplines like psychology,<br />

medicine, literary studies or history of art. Special topics<br />

are: (1) historical investigations into biographies of<br />

psi researchers and psychics or mediums; (2) the history<br />

of organizations and societies in this field; (3) the<br />

role of photography in the history of parapsychological<br />

research; (4) the relationship between occultism and<br />

fine arts; (5) the history of the Freiburg Institute itself.<br />

These studies rely critically on the holdings of the<br />

<strong>IGPP</strong>-library and the <strong>IGPP</strong>-archives.<br />

Publication: Bauer (<strong>2002</strong>a)<br />

2.4.1 Historical and Biographical Studies<br />

Jewish Clairvoyants in the 19th and 20th Century:<br />

Archival Description and Biographical Studies<br />

In the past, the historiography of parapsychology paid<br />

little attention to the fact that several persons who<br />

became famous for their contemporaries in the role of<br />

claivoyants, paragnosts or telepaths, were of Jewish<br />

origin. Studies considering parapsychological point of<br />

views in the Jewish cultural history, are dealing primarily<br />

with biblical or rabbinical-talmudic traditions.<br />

Very little research has been done on modern or contemporary<br />

times. Therefore a research project focuses<br />

on personalities of Jewish descent that appear in the<br />

history of parapsychology. Apart from prominent<br />

persons like Hermann Steinschneider alias ‘Hanussen’<br />

(1889–1934), it will primarily discover and explore<br />

lesser known Jewish persons whose paranormal<br />

abilities attracted the interest of parapsychological<br />

research and incited discussions. The project will also<br />

include Jewish illusionists and conjurers.<br />

The project involves archival researches as, for example,<br />

a systematic survey of the numerous documents<br />

about ‘Hanussen’; these documents exist in the <strong>IGPP</strong>-<br />

Archive within the estate of the lawyer Albert Hellwig.<br />

Another branch of the project focuses on biographical<br />

studies. A study of the clairvoyant Ludwig Kahn<br />

(1873–c. 1966) from Southwest-Germany has been al-

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