Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP
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64 Counseling and Information<br />
Frau W. sieht nun einen deutlichen Zusammenhang<br />
zwischen den Phänomenen und ihrer eigenen Psychodynamik.<br />
Die AgE bekommen für Frau W. einen positiven<br />
Signalcharakter: Sie zeigen ihr, wann sie Gefühle<br />
und Bedürfnisse übergeht, fordern sie auf, sich selbst<br />
genauer wahrzunehmen und zu spüren. Dabei werden<br />
ihr immer wieder Themen und Konflikte bewusst,<br />
die sie anschließend in ihrer Therapie bearbeiten kann.<br />
Nach drei Telefonberatungen in etwa drei Monaten<br />
treten kaum noch AgE auf, die Angst ist weitgehend reduziert.<br />
Da sich die Psychotherapie positiv weiter entwickelt,<br />
endet die AgE-Beratung in diesem Stadium.<br />
Etwa drei Jahre später zeigt eine Nachbefragung, dass<br />
die Klientin ein Jahr nach Beratungsende tatsächlich<br />
Anzeichen einer Psychose in Form von bedrohlichen<br />
inneren Bildern und Gefühlen erlebte. Ein bewusstes<br />
Einlassen auf den Prozess (ohne Zustimmung der<br />
Therapeutin) und das selbständige Malen von Bildern<br />
führte in etwa drei Wochen und ohne Kontrollverlust<br />
in den Worten der Klientin zu einer Wandlung der<br />
“bedrohlichen Kräfte” in eine “positive Lebenskraft”.<br />
In der Folge hat sie sich von ihrem Partner getrennt<br />
und ihre Psychotherapie beendet.<br />
Zum Zeitpunkt der Nachbefragung ist Frau W. voll<br />
berufstätig, ohne Medikation, fühlt sich angstfrei, auch<br />
wenn es noch “manchmal in der Wand knackt”, ist optimistisch<br />
für die weitere Zukunft und glaubt insbesondere<br />
nicht, noch einmal psychotisch zu werden.<br />
Fall 2: Mediumismus — “Der Schatz im Jenseits”<br />
Herr G. ist 60 Jahre alt, gelernter Architekt, seit 5 Jahren<br />
arbeitslos. Seit dem Tod seiner Ehefrau vor zwei<br />
Jahren lebt er allein, die finanzielle Lage ist eng. Nach<br />
dem Tod seiner Frau gerät Herr G. in eine Sinnkrise,<br />
die durch Trauer, Einsamkeit, fehlende Aufgaben und<br />
finanzielle Not geprägt ist. Diese für ihn ausweglose<br />
Situation plant er durch einen Suizid zu beenden.<br />
Herr P., “Jenseitsforscher”, ein Bekannter des Ehepaares<br />
G., meldet sich bei Herrn G. und erzählt ihm, er<br />
habe Kontakt zu seiner verstorbenen Ehefrau im Jenseits<br />
geknüpft. Herr G. will zuerst damit nichts zu tun<br />
haben und lehnt das Kontaktangebot ab. Kurz darauf<br />
folgt ein weiteres Schreiben, in dem Herr P. Herrn G.<br />
im Namen der Verstorbenen eindringlich bittet, von<br />
seinen negativen Gedanken und seinem Vorhaben Abstand<br />
zu nehmen. Andernfalls treffe er seine Frau nie<br />
wieder.<br />
Verblüfft über diese Nachricht schöpft Herr G. neue<br />
Hoffnung. In zahlreichen Sitzungen mit Herrn P. und<br />
dessen Medium A. werden die Jenseitskontakte zu der<br />
verstorbenen Ehefrau hergestellt. Nach anfänglichem<br />
Zweifel gewinnt Herr G. zunehmend mehr Vertrauen<br />
in Herrn P. und sein Medium; letztendlich ist er von<br />
der Echtheit seiner Jenseitskontakte überzeugt. Herr<br />
G. nimmt Kontakt zum <strong>IGPP</strong> auf, wo er Bestätigung<br />
und Akzeptanz für seine Erfahrungen mit dem Jenseits<br />
sucht. Er bietet dem Institut an, sich an entsprechenden<br />
Forschungen zu beteiligen.<br />
Mrs. W. sees a clear relation between the phenomena<br />
and her own psychological dynamics. The EE now<br />
attain a positive, signaling function: they warn her,<br />
when she disregards her feelings and needs, they<br />
call on her to perceive and watch closer herself. In<br />
this way themes and conflicts become conscious that<br />
she can work on in therapy afterwards. After three<br />
telephone counselling sessions within three months<br />
hardly any EE occur; anxiety is largely reduced. As<br />
her psychotherapeutic treatment develops in a positive<br />
way, EE counselling ends at this point.<br />
Three years later an interview reveals that the client,<br />
one year after the counseling contacts ended, showed<br />
signs of a psychosis in the form of threatening inner<br />
imagery and feelings. A deliberate engagement in<br />
that process (without consent of the therapist) and autonomous<br />
painting of pictures transformed, within a<br />
period of about three weeks during which she maintained<br />
control over them, the “threatening powers”<br />
into “positive vital force”, as she says. As a consequence<br />
she separated from her partner and finished<br />
her psychotherapy.<br />
At the time of the interview Mrs. W. has a full time<br />
job, she is not on drugs anymore, she is free of fear even<br />
if “it cracks in the wall once in a while”, she looks with<br />
optimism towards her future, and she is not afraid that<br />
she might become psychotic again.<br />
Case 2: Mediumship — “A Sweetheart in Otherworld”<br />
Mr. G. ist 60 years old, an architect, unemployed for<br />
the last five years. Since his wife died two years ago<br />
he lives alone, his financial situation is tense. After<br />
his wife’s passing Mr. G. experiences a crisis, featured<br />
by sadness, loneliness, lack of challenge, and financial<br />
distress. He intends to put an end to this seemingly<br />
impasse with a suicide.<br />
Mr. P. a “researcher of the otherworld”, a friend of<br />
the marital couple G., contacts Mr. G. and tells him<br />
that he contacted his deceased wife in the otherworld.<br />
At first Mr. G. disavows Mr. P.’s offer for a contact.<br />
Shortly after another letter follows in which Mr. P.<br />
insistently asks Mr. G. in the name of his deceased<br />
wife, to refrain from his negative thoughts and intents.<br />
Otherwise, he would never meet his wife again.<br />
Astonished by this message, Mr. G. regains hope again.<br />
In numerous sessions with Mr. P. and his medium A.<br />
contacts with the other world and his passed wife are<br />
made. After initial disbelief Mr. G.’s confidence in<br />
Mr. P. and his medium grows increasingly, until he is<br />
convinced of authenticity of his contacts to the other<br />
world. Mr. G. contacts <strong>IGPP</strong>, seeking acknowledgement<br />
and acceptance of his experiences with the other<br />
world, and offering the Institute to take part in corresponding<br />
research projects.