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Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP

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34 Cultural Studies and Social Research<br />

der in der Abbildung genannten Erlebnistypen).<br />

Lediglich das Alter der Befragten übt einen deutlichen<br />

Einfluss aus. Hier ist festzustellen, dass die<br />

Offenheit gegenüber paranormalen Phänomenen mit<br />

zunehmendem Alter signifikant abnimmt. Aber auch<br />

der Anteil eigener außergewöhnlicher Erfahrungen<br />

wird mit zunehmendem Alter geringer. Anders formuliert:<br />

für jüngere Menschen ist nicht nur die Existenz<br />

übersinnlicher Phänomene eher vorstellbarer, sondern<br />

sie machen auch signifikant häufiger solche Erfahrungen.<br />

Im zweiten Teil des Projekts wurden mehr als 200<br />

themenzentrierte Interviews geführt und analysiert.<br />

Hier standen weniger repräsentative Daten und statistische<br />

Zusammenhänge, sondern inhaltliche Fragen<br />

nach Themen, Begleitumständen, Deutungen und<br />

Erklärungen der außergewöhnlichen Erfahrungen im<br />

Zentrum des Interesses.<br />

Die einzelnen Befunde dieser qualitativen Teilstudie<br />

sind zu vielschichtig und komplex, um sie in wenigen<br />

Absätzen adäquat wiedergeben zu können. (Hier muss<br />

deshalb auf die verschiedenen Publikationen verwiesen<br />

werden.) Zusammenfassend kann an dieser Stelle lediglich<br />

gesagt werden, dass beide Teile der Studie<br />

in der Zusammenschau ein außerordentlich dichtes<br />

Bild von der lebensweltlichen Realität der sogenannten<br />

außergewöhnlichen Erfahrungen zu liefern vermögen.<br />

Untersuchungen dieses speziellen Erfahrungsraumes<br />

können vor dem Hintergrund dieser Untersuchung<br />

künftig von drei empirisch gesicherten Grundannahmen<br />

ausgehen: (1) Außergewöhnliche Erfahrungen<br />

mögen für den Einzelnen lebensgeschichtlich selten<br />

sein, sind aber in der Bevölkerung außerordentlich<br />

weit verbreitet – und in diesem Sinne alltäglich. (2)<br />

Die von solchen Erfahrungen handelnden Ideen und<br />

Deutungen gehören, auch wenn sie nicht im Rahmen<br />

institutioneller Bildungsprozesse vermittelt werden,<br />

dank Massenmedien, Popularkultur und Alltagskommunikation<br />

zum festen Korpus lebensweltlichen<br />

Wissens in der deutschen Gesellschaft. (3) Der Status<br />

des “Außergewöhnlichen” resultiert nicht aus der Seltenheit<br />

oder Unbekanntheit der Phänomene, sondern<br />

aus einer spezifischen gesellschaftlichen Attribuierung<br />

dieses Wissens- und Erfahrungsraums.<br />

Schetsche, Schmied-Knittel, Temme (erste Projektphase:<br />

Mischo, Deflorin, Falkenhagen, Schmied-<br />

Knittel)<br />

Publikationen: Deflorin (<strong>2003</strong>), Schetsche, Schmied-<br />

Knittel (<strong>2003</strong>); Schmied-Knittel, Schetsche (<strong>2003</strong>),<br />

Schmied-Knittel (<strong>2003</strong>a-c); Temme (<strong>2003</strong>)<br />

Projekt A2: Schamanismus und Neoschamanismus<br />

im deutschsprachigen Raum – eine Feldstudie<br />

In der im Jahre 2000 begonnenen Feldstudie wurden<br />

zwei Aspekte untersucht. Zum einen ging es um eine<br />

allgemeine Sichtung der heterogenen Szene, zum anof<br />

the types of experience mentioned in the illustration).<br />

Only the age of the people interviewed<br />

shows an explicit influence. One can observe that<br />

the open-mindedness towards paranormal phenomena<br />

decreases significantly with increasing age, as does the<br />

contingent of first-hand extraordinary experiences. In<br />

other words: Not only is the existence of supernatural<br />

phenomena more easily conceivable for young people,<br />

but such experiences are also significantly more<br />

frequent for them.<br />

In the second part of the project more than 200 thematic<br />

interviews were conducted and analyzed. Of central<br />

interest were not so much representative data or<br />

statistical interrelation rather the questions concerning<br />

the subject matter. These were chiefly questions about<br />

issues, circumstances, interpretations and explanations<br />

of extraordinary experiences.<br />

The individual results of this qualitative study are far<br />

too extensive and complex for it to be possible to represent<br />

them adequately in a few paragraphs. (For further<br />

particulars we refer you to the various publications).<br />

To summarize, all that can be said here is that both<br />

parts of the study provide an extremely dense image<br />

of the everyday reality of so-called extraordinary experiences.<br />

Against the background of this study, examinations<br />

of this specific range of experience can assume<br />

three basic, empirically assured facts in future: (1) Extraordinary<br />

experiences may be rare in one person’s<br />

individual lifetime, but they are extremely widespread<br />

in the population – and in this sense they are common.<br />

(2) Even though they are not imparted within<br />

the scope of institutional processes of education, the<br />

ideas and interpretations that deal with such experiences<br />

belong to the knowledge about everyday life in<br />

German society – thanks to mass media, popular culture<br />

and communication in everyday life. The status<br />

of the ‘extra-ordinary’ is not a result of the fact that<br />

these phenomena are rare or unknown, but of a specific<br />

social attribution of this range of knowledge and<br />

experience.<br />

Schetsche, Schmied-Knittel, Temme (first phase of<br />

the project: Mischo, Deflorin, Falkenhagen, Schmied-<br />

Knittel)<br />

Publications: Deflorin (<strong>2003</strong>), Schetsche, Schmied-<br />

Knittel (<strong>2003</strong>); Schmied-Knittel, Schetsche (<strong>2003</strong>),<br />

Schmied-Knittel (<strong>2003</strong>a-c); Temme (<strong>2003</strong>)<br />

Project A2: Schamanism and Neo-Schamanism in<br />

German-speaking areas – a field study<br />

In the field study, which was begun in the year 2000,<br />

two aspects were analyzed: a general overview of this<br />

colorful scene was sought and (neo-)schamanistic sup-

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