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Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP

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Cultural Studies and Social Research 35<br />

deren um eine Befragung (neo-)schamanischer Anbieterinnen.<br />

Im Ergebnis der Sichtung der umfangreichen<br />

Schamanismus-Literatur, von Internetseiten und<br />

Zeitschriften konnten verschiedene Arbeitsweisen und<br />

Selbstdarstellungsformen der Schamanismus-Angebote<br />

im Kontext der Psycho- und Esoterikszene rekonstruiert<br />

werden. Die teilnehmende Beobachtung in<br />

verschiedenen Seminaren und einem Schamanismus-<br />

Kongress erbrachte Einblicke in die Praxis des Neo-<br />

Schamanismus sowie die Schamanismus-Rezeption im<br />

deutschsprachigen Raum.<br />

Das inhaltlich-methodische Zentrum der Untersuchung<br />

bildeten Tiefeninterviews mit schamanisch tätigen Personen<br />

im deutschsprachigen Raum, die als Anbieter<br />

von Workshops, Kursen und Einzelbehandlungen in<br />

Erscheinung treten. Im Rahmen der umfangreichen<br />

Interviews wurden Erkenntnisse über Biografie, Motive,<br />

Angebote, Beliefs und Erfahrungen gewonnen und<br />

individuelle Unterschiede wie auch Gemeinsamkeiten<br />

herausgearbeitet. Zwei Themenbereiche, die mit der<br />

Arbeit des Instituts für Grenzgebiete der Psychologie<br />

und Psychohygiene zusammenhängen, waren dabei von<br />

besonderem Interesse: der Umgang und die Erfahrungen<br />

mit veränderten Bewusstseinszuständen sowie<br />

paranormale Erlebnisse, von denen im Zusammenhang<br />

mit Schamanismus regelmäßig die Rede ist. Zusätzlich<br />

wurden die Möglichkeiten und Grenzen der Integration<br />

individueller Erfahrungen in einen kulturellen Kontext<br />

ausgelotet, in dem schamanische/animistische Deutungsmuster<br />

nicht üblich sind.<br />

Mayer, Bauer<br />

Publikation: Mayer (<strong>2003</strong>a)<br />

pliers were questioned. By studying the extensive<br />

shamanistic literature as well as related web sites<br />

and journals, it was possible to reconstruct different<br />

working methods and self-portrayals of shamanistic<br />

services in the context of the alternative psychological<br />

and esoteric scene. The observation and participation<br />

in various seminars and one shamanistic congress<br />

provided insight into the practice of neo-shamanism<br />

as well as into the reception of shamanism in the<br />

German-speaking areas.<br />

In the center of the study – as regards content and<br />

methods – were in-depth interviews with persons active<br />

in the shamanic field in German-speaking areas<br />

who offer workshops, courses and one-on-one treatments.<br />

In the course of the extensive interviews, insights<br />

were gained about biographies, motives, offers,<br />

beliefs and experiences. Also, individual differences<br />

and similarities were mapped out. Two subject areas<br />

which are connected with the work of the Institut für<br />

Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene were<br />

of specific interest: firstly how people experience and<br />

deal with altered states of consciousness and secondly<br />

paranormal experiences which are often mentioned in<br />

the context of shamanism. Furthermore, the possibilities<br />

and limitations of the integration of individual<br />

experiences into a cultural context in which shamanistic/animistic<br />

patterns of interpretation are not common<br />

were examined.<br />

Mayer, Bauer<br />

Publication: Mayer (<strong>2003</strong>a)<br />

Projekt W2: “Entführung durch Außerirdische” –<br />

theoretische Erklärung eines Phantom-Phänomens<br />

Zur Erklärung des Phänomens “Entführungen<br />

durch Außerirdische” sind in den letzten zehn<br />

Jahren verschiedenste wissenschaftliche Hypothesen<br />

formuliert worden. Die bislang größte Erklärungskraft<br />

besaß dabei die These, nach der die<br />

Entführungserinnerungen einen Spezialfall des False-<br />

Memory-Syndroms darstellen. Auch diese, auf<br />

iatrogene Prozesse abstellende Erklärung hat jedoch<br />

Defizite hinsichtlich des kollektiven Status des<br />

Phänomens. Diese Defizite erforderten eine nähere<br />

Untersuchung der fiktionalen und dokumentarischen<br />

Medienformate, in denen die Entführungserzählung<br />

sozial verbreitet wird.<br />

Die Integration aktueller medienwissenschaftlicher<br />

Befunde in die False-Memory-Hypothese führte<br />

zu einem neuartigen multifaktoriellen Modell zur<br />

Erklärung der Entführungen. Die Erklärung des<br />

Entführungsphänomens als Ergebnis des historischen<br />

Zusammentreffens eines massenmedial prozessierten<br />

Deutungsmusters mit einer verbreiteten psychotherapeutischen<br />

Praxisform schließt nicht aus, dass einige<br />

Project W2: ‘Alien Abductions’ – Theoretical Explanation<br />

of a Phantom-Phenomenon<br />

In the last ten years various scientific hypotheses<br />

were worked out in order to explain the phenomenon<br />

‘abduction by aliens’. Up to now the strongest<br />

explanation was the assumption that memories of<br />

abduction are a special case of the false memory<br />

syndrome. But this explanation that is based on<br />

iatrogenic processes also has deficits in regard to the<br />

collective status of the phenomenon. These deficits<br />

call for a closer examination of the fictional and<br />

documentary media formats through which the tale of<br />

abduction is spread in society.<br />

The integration of recent findings in the media sciences<br />

into the false memory hypothesis has led to a<br />

novel multiple factor model in explanation of the abduction<br />

phenomenon. This explanation, which suggests<br />

abductions to be the result of historic concurrence<br />

of a pattern of interpretation processed by the<br />

mass media with a common psychotherapeutic form of<br />

practice, does not rule out the possibility that some

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