Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP
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Empirical and Analytical Psychophysics 31<br />
Diese kooperativen Studien tragen zum besseren Verständnis<br />
veränderter Hirnfunktionen unter experimentell<br />
kontrollierten oder klinisch definierten Bedingungen<br />
bei und streben objektive, quantitative Diagnostik<br />
von neurologischen oder psychiatrischen Störungen<br />
an. Ihre Ergebnisse erlauben auch Parallelen zwischen<br />
pathologischen Hirnzuständen und transienten<br />
Veränderungen der funktionellen Hirnzustände, die<br />
z. B. den “veränderten Bewusstseinszuständen” (ASC)<br />
zugrunde liegen, festzustellen (vgl. Abschnitt 2.2.1).<br />
Wackermann; zusammen mit Achermann, Kinoshita<br />
et al., Koenig et al., Kondákor et al., Lehmann et al.<br />
Publikationen: Isotani et al. (<strong>2002</strong>); Koenig et al.<br />
(<strong>2003</strong>); Lehmann et al. (<strong>2003</strong>)<br />
Altersbedingte Veränderungen globaler Eigenschaften<br />
funktioneller Hirnzustände<br />
Der Zusammenhang zwischen altersbedingten Veränderungen<br />
der Hirnstrukturen und -funktionen einerseits<br />
und den Veränderungen sensorischer, motorischer<br />
und kognitiver Funktionen andererseits ist ein bekanntes<br />
Beispiel einer universell gültigen psychophysischen<br />
Korrelation. Dabei stellt sich die Frage nach<br />
einer quantitativen Charakterisierung dieses Zusammenhanges<br />
in der Form parametrischer ‘Entwicklungsgleichungen’,<br />
welche die Veränderungen der hirnelektrischen<br />
Aktivität als Funktion des Alters beschreiben.<br />
In Zusammenarbeit mit einer Forschungsgruppe in<br />
Bern untersuchten wir altersbedingte Veränderungen<br />
der drei globalen Deskriptoren Σ, Φ und Ω (siehe oben)<br />
und daraus abgeleiteter Maße. Das Datenmaterial bestand<br />
aus ca. 500 EEG-Aufzeichnungen von 6–80 Jahre<br />
alten Probanden.<br />
Wir haben kontinuierliche Veränderungen aller drei<br />
Parameter gefunden, die durch exponentielle Regressionsgleichungen<br />
erfasst werden können, welche zu<br />
ihren Asymptoten mit Zeitkonstanten von 8–10 Jahren<br />
streben. Entwicklungsstadien lassen sich hierbei<br />
als Effekte zweiter Ordnung betrachten, welche durch<br />
Abweichungen von altersbezogenen Mittelwerten von<br />
allgemeinen Entwicklungstrends gekennzeichnet sind.<br />
Des weiteren wurde eine lineare Beziehung zwischen<br />
dem Grad interhemisphärischer funktionaler Kooperation<br />
und der globalen Ω-Komplexität gefunden. Dieser<br />
Zusammenhang legt nahe, dass der während der Kindheit<br />
zu beobachtende Abfall der räumlichen Ω-Komplexität<br />
der hirnelektrischen Aktivität auf die Entwicklung<br />
interhemisphärischer Verbindungen zurückzuführen<br />
ist. Diese Befunde vermitteln Einsichten in<br />
die Reifungskinematik des Gehirns und positionieren<br />
unsere Arbeit im Rahmen des konnektivistischen Ansatzes.<br />
Wackermann; zusammen mit Koenig<br />
These cooperative studies contribute to our understanding<br />
of altered brain functions under experimentally<br />
controlled or clinically well-defined conditions,<br />
and aim at objective, quantitative diagnostics of neurological<br />
or psychiatric disturbances. Their results also<br />
allow to state parallels between pathological changes<br />
and transient alterations of brain functional states,<br />
which may be the neural basis of so-called ‘altered<br />
states of consciousness’ (ASC; cf. section 2.2.1).<br />
Wackermann; together with Achermann, Kinoshita et<br />
al., Koenig et al., Kondákor et al., Lehmann et al.<br />
Publications: Isotani et al. (<strong>2002</strong>); Koenig et al.<br />
(<strong>2003</strong>); Lehmann et al. (<strong>2003</strong>)<br />
Developmental Changes of Global Properties of Brain<br />
Functional States<br />
The parallelism between age-related changes of brain<br />
structures and functions on one hand, and changes<br />
of sensory, motor, and cognitive functions on the<br />
other hand, is a well-known example of a universally<br />
ruling psychophysical correlation. There we are facing<br />
a problem of a quantitative characterisation of this<br />
correlation, in a form of ‘developmental equations’<br />
describing changes of the brain electrical activity as a<br />
function of age.<br />
In a cooperative study with a research group in<br />
Bern, we studied age development of the three global<br />
descriptors Σ, Φ, Ω (see preceding paragraphs) and<br />
derived measures, analysing a database of about 500<br />
EEG recordings from 6–80 years old subjects.<br />
We have found continuous changes of the three parameters<br />
that can be expressed by exponential regression<br />
functions, approaching their asymptotes with time<br />
constants in the range 8–10 years. Developmental<br />
stages can be studied as second-order effects, marked<br />
by departures of age-related mean values from these<br />
general developmental trends.<br />
Furthermore, a linear relation between the degree of<br />
inter-hemispheric functional cooperation and global Ω<br />
complexity was found, indicating that the decrease of<br />
global complexity of the brain electrical activity during<br />
childhood can be explained by development of interhemispheric<br />
connections. These findings provide insights<br />
into the kinetics of brain maturation and position<br />
our work within the framework of connectionist<br />
approach.<br />
Wackermann; together with Koenig