Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP
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24 Empirical and Analytical Psychophysics<br />
Unsere Befunde sind daher nicht nur im Allgemeinen<br />
für die Psychobiologie veränderter Bewusstseinszustände<br />
von Interesse, sondern insbesondere auch für<br />
die Psychopathologie, da die Ganzfeld-Stimulation eine<br />
einfache und wirksame Prozedur zur Induktion halluzinatorischen<br />
Erlebens darstellt. Die objektive Erfassung<br />
funktioneller Hirnzustände, die mit der Produktion<br />
innerer Bilder einhergehen, stellt auch eine<br />
Voraussetzung für das Verständnis angeblicher anomaler<br />
Kommunikation im Ganzfeld dar (vgl. Abschnitt<br />
2.2.3).<br />
Braeunig, Pütz, Wackermann; zusammen mit Lehmann<br />
et al., Strauch<br />
Publikationen: Wackermann et al. (<strong>2002</strong>a); Vaitl et al.<br />
(eingereicht)<br />
2.2.2 Anomale dyadische Kommunikationsprozesse<br />
Korrelationen zwischen hirnelektrischen Aktivitäten<br />
räumlich getrennter Versuchspersonen<br />
Sensorische Stimuli rufen bei Versuchspersonen (Vpn)<br />
gleichförmige hirnelektrische Antworten, sog. evozierte<br />
Potentiale (EP) hervor, die sich bei wiederholter Stimulation<br />
durch Mittelung aus der elektrischen Hintergrundsaktivität<br />
(EEG) extrahieren lassen. Seit den<br />
frühen 90er Jahren behaupten einige Autoren immer<br />
wieder, dass bei Paaren von Vpn, auch bei der nichtstimulierten<br />
Vp. – von der stimulierten Vp. räumlich<br />
und sensorisch abgeschirmt – hirnelektrische Potentiale<br />
ähnlich den EP gefunden werden können. Dieses anomale<br />
Phänomen ist auch als sog. “transferred potential”<br />
(TP) bekannt geworden. Es wurde auch nahe<br />
gelegt, dass die emotionale Bindung zwischen zwei Versuchspersonen<br />
die entscheidende Bedingung für das<br />
Zustandekommen des TP sei. Die experimentelle Evidenz<br />
für dieses Phänomen war jedoch dünn und unzuverlässig.<br />
In Zusammenarbeit mit der Abteilung für Umweltmedizin<br />
der Universität Freiburg haben wir versucht,<br />
dieses Phänomen zu reproduzieren. Zwei Sechs-Kanal-<br />
EEG wurden zeitgleich von Vpn-Paaren abgeleitet,<br />
wobei sich die Teilnehmer in elektromagnetisch, sowie<br />
akustisch und optisch voneinander abgeschirmten Versuchsräumen<br />
befanden. Eine der beiden Vps wurde<br />
mit einem Schachbrett-Umkehrmuster visuell stimuliert,<br />
mit zufällig variierten Zeiten zwischen Reizdarbietungen.<br />
Die andere Vp. saß dabei entspannt im<br />
anderen Versuchsraum. In einer Kontrollgruppe lief<br />
die Schachbrett-Stimulation verdeckt hinter einem undurchsichtigen<br />
Schirm, bzw. die Stimulation lief in Abwesenheit<br />
der Vp.<br />
Bei den nicht stimulierten Vpn wurden keine “transferred<br />
potentials” im gemittelten EEG gefunden.<br />
Eine sensitivere Signal-Analyse ergab jedoch für die<br />
nicht stimulierten Vpn. einen interessanten Effekt:<br />
Verteilungen der effektiven Spannung (V eff ) ihrer elektrischen<br />
Hirnaktivität zu den Zeiten der Reizdarbietung<br />
der stimulierten Vp. differierten von den V eff -<br />
Our findings are of relevance not only for psychobiology<br />
of altered states of consciousness in general, but also<br />
of special interest for psychopathology, since ganzfeld<br />
stimulation provides a simple and efficient procedure to<br />
induce hallucinatory experience. Also, objective characterisation<br />
of brain functional states conducive to imagery<br />
production is a step towards understanding conditions<br />
of alleged communication of mental contents in<br />
ganzfeld (cf. section 2.2.3).<br />
Braeunig, Pütz, Wackermann; together with Lehmann<br />
et al., Strauch<br />
Publications: Wackermann et al. (<strong>2002</strong>a); Vaitl et al.<br />
(submitted)<br />
2.2.2 Anomalous Dyadic Communication Processes<br />
Correlations between Brain Electrical Activities of<br />
Separated Human Subjects<br />
Sensory stimuli elicit regular electrical responses in<br />
the brain of the stimulated subjects, so-called evoked<br />
potentials (EP), which can be extracted from the<br />
brain’s spontaneous electrical activity (EEG) by<br />
signal averaging across repeated stimulus presentations.<br />
Since the early 1990s some authors claimed<br />
that, when one member of a pair of subjects was<br />
stimulated, simultaneous responses similar to EPs<br />
could be recorded also from the brain of another,<br />
non-stimulated, spatially separated and sensorially<br />
shielded subject. This anomalous phenomenon was<br />
called ‘transferred potential’ (TP). It was suggested<br />
that the necessary condition for occurrence of the TP<br />
was a state of emotional ‘connectedness’ between the<br />
two subjects. However, the experimental evidence was<br />
still scarce and spurious.<br />
In a cooperative study with the Dept. of Environmental<br />
Medicine of Freiburg University we attempted to<br />
reproduce the TP phenomenon. Six channels EEG<br />
were recorded simultaneously from pairs of subjects<br />
seated in two acoustically and electromagnetically<br />
shielded rooms. One of the two subjects was visually<br />
stimulated by checkerboard pattern reversals, with<br />
randomly varied inter-stimulus intervals, while the<br />
other subject was relaxing. In the control group,<br />
the checkerboard stimulus was concealed from the<br />
subject’s sight by an opaque cardboard shield, or the<br />
subject was absent from the experimental room.<br />
No ‘transferred potentials’ were observed in the averaged<br />
EEG data of the non-stimulated subjects. However,<br />
using a more sensitive signal-analytic procedure<br />
we found an interesting effect in the non-stimulated<br />
subjects’ EEG: distributions of the effective voltage<br />
(V eff ) of their brain electrical activity at times of stimulus<br />
presentations to the stimulated subjects differred