Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP
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70 Counseling and Information<br />
gelöste) wurden gesammelt. Ältere Fälle blieben meist<br />
ungelöst und hatten relativ viel Interesse der Medien<br />
auf sich gezogen; die Analysen wurden daher nur auf<br />
418 Fälle begrenzt, die entweder kurz vor oder während<br />
des Zeitraumes dieser Studie sich ereigneten, nur lokal<br />
bekannt wurden und nicht in Massenmedien dargestellt<br />
waren. In 28% dieser Fälle hat die vermisste Person<br />
Selbstmord begangen, in 17% der Fälle hatte die<br />
Person einen Unfall. Die anderen Fälle betrafen Personen,<br />
die sich vorübergehend abgesetzt hatten, ein<br />
neues Leben begonnen hatten, ermordet worden waren<br />
oder aus anderem Grund verschwanden. Acht Prozent<br />
der Fälle blieben ungelöst.<br />
Hellseher (im Durchschnitt drei bis vier) hatten sich<br />
bei ca. 15% der Fälle beteiligt. Hellseher wurden signifikant<br />
häufiger bei solchen Fällen herangezogen, bei<br />
denen sich später herausstellte, dass die vermisste Person<br />
tot war; also solche Fälle, bei denen die Angehörigen<br />
gute Gründe hatten, sich um das Wohlergehen der<br />
vermissten Person zu sorgen. Keiner der Hellseher,<br />
die beteiligt waren oder einen Fall lösten, versuchte<br />
seinen Erfolg in den Massenmedien bekannt zu machen.<br />
Die anekdotischen Fälle, die in der Literatur diskutiert<br />
und “entlarvt” werden, beziehen sich hingegen<br />
hauptsächlich auf solche Hellseher, die sich aktiv um<br />
das Medieninteresse bemüht hatten, und können deshalb<br />
nicht als repräsentativ für das untersuchte Phänomen<br />
gelten.<br />
Ein Fragebogen wurde von 42 Angehörigen von vermissten<br />
Personen ausgefüllt, die die Einschaltung<br />
von Hellsehern während der Suche akzeptiert hatten.<br />
Weniger als 50% von ihnen beurteilte den hellseherischen<br />
Beitrag zur Untersuchung als nützlich, wenn<br />
auch die Mehrzahl der Angehörigen die hinzugezogenen<br />
Hellseher positiv zu beurteilen scheint. In sechs<br />
Fällen waren entweder die angehörigen Respondenten<br />
oder die Polizei der Meinung, dass die Hellseher die<br />
korrekte Lösung des Falls geliefert hätten. 70% der<br />
Angehörigen würden in Zukunft in einer ähnlichen Situation<br />
nochmals die Hilfe von Hellsehern in Anspruch<br />
nehmen. Die Angehörigen schätzten besonders den<br />
psychologischen Rückhalt von Seiten der Hellseher und<br />
die Tatsache, dass diese oft neue Wege der Vermisstensuche<br />
eröffneten.<br />
Die Ergebnisse dieser Studie, zusammen mit der<br />
Forschungsliteratur, zeigen, dass ca. 10% der Hellseher<br />
eine nützliche Information zur Untersuchung beisteuern<br />
und dass ca. 3% die richtige Lösung finden können.<br />
Eine richtige Lösung heißt allerdings nicht, dass die<br />
vermisste Person oder der Verbrecher tatsächlich gefunden<br />
wird. In der vier Jahre umfassenden Datensammlung<br />
finden sich nur zwei Fälle, in denen der Hinweis<br />
eines Hellsehers direkt zum Auffinden der vermissten<br />
Personen geführt hat.<br />
In Verbrechensfällen und Fällen vermisster Personen,<br />
die ein hohes Interesse der Massenmedien nach sich ziehen,<br />
erhält die Polizei in der Regel eine große Anzahl<br />
unerbetener Hinweise von Hellsehern u. ä. Die Analyse<br />
tained. Older cases remained mostly unsolved and<br />
had attracted relatively much media attention; the<br />
analyses were thus restricted to data of 418 cases<br />
which took place shortly before and during the period<br />
of this study, were of a local character, and not<br />
exposed by media. In 28% of these cases the person<br />
had committed suicide, in 17% of the cases the person<br />
had met with an accident. The other cases involved<br />
persons who had run away temporarily, had started<br />
a new life, were murdered, or disappeared for other<br />
reasons. Eight percent of the cases remained unsolved.<br />
Psychics (three to four, on the average) were involved<br />
in about 15% of the cases. Psychics were significantly<br />
more often consulted in cases in which the missing<br />
person later turned out to be dead; hence, those cases<br />
in which the relatives had valid reasons to worry<br />
about the well-being of the missing person. None of<br />
the psychics from this study who contributed to the<br />
investigation or solved the case attempted to make<br />
their success public in the media. On the contrary, the<br />
anecdotal cases discussed and ‘debunked’ in literature<br />
mainly concern psychics who actively searched media<br />
attention, and may thus not be representative for the<br />
phenomenon under study.<br />
Questionnaire data were obtained from 42 relatives of<br />
missing persons who had accepted the involvement of<br />
psychics in the search. Less than 50% of respondents<br />
considered the psychics’ contribution to the investigation<br />
itself useful, although the majority of the relatives<br />
felt positive about the psychics they had met. In six<br />
cases the relative respondents or police thought that<br />
the psychics had provided the correct solution to the<br />
case. Over 70% of the relatives would again accept<br />
the help of psychics, should they find themselves in<br />
the future in a similar situation. The relatives valued<br />
especially the psychological support obtained from the<br />
psychics and the fact that the psychics often initiated<br />
new search activities.<br />
The results of this study combined with data from<br />
the literature indicate that about 10% of the psychics<br />
contribute an information useful to the investigation,<br />
and about 3% provide the correct solution.<br />
However, a correct solution does not always imply<br />
that the missing person or perpetrator is found.<br />
During the four-years period of collecting data for this<br />
study only two cases were obtained in which the advice<br />
of a psychic directly led to the finding of the missing<br />
person.<br />
In criminal cases and disappearances to which much<br />
attention is paid in media, the police usually receives<br />
large amounts of unsolicited psychic contributions. An<br />
analysis of a collection of altogether 393 such unsolici-