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Tätigkeitsbericht 2002/2003 - IGPP

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Empirical and Analytical Psychophysics 27<br />

Wahrscheinlichkeiten p 0 = p 1 = 1 2<br />

auftreten. Hagel<br />

berichtete, dass, falls die Lok auf einer der zwei Teilstrecken<br />

einer destruktiven Wirkung – plötzlichem<br />

Polaritätswechsel der Gleichstromspannung – ausgesetzt<br />

wurde, die Lok zu einer Vermeidung der<br />

“gefährlichen” Teilstrecke neigte. Dies wurde anhand<br />

kumulativer Abweichungen der über tausende<br />

von Runden ermittelten Verteilungen von 0’en und<br />

1’en von den zu erwartenden Häufigkeiten (Abb. 3B)<br />

deutlich. — Diese “akausalen Korrelationen” zwischen<br />

dem Zustand des RNG und den Umlaufzeiten der Lok<br />

wurden als zielorientiertes, selbsterhaltendes Verhalten<br />

in unbelebten Systemen interpretiert, oder sogar als<br />

Hinweis auf proto-mentale Eigenschaften solcher Systeme.<br />

Wir versuchten dieses Vermeidungsphänomen in Versuchsreihen<br />

zu reproduzieren, die parallel in drei<br />

Laboratorien, in Freiburg, Köln, und Genf stattfanden.<br />

Das speziell zu diesem Zwecke entwickelte Kontroll-<br />

Programm maß die genauen Umlaufzeiten und zählte<br />

die RNG-Aufrufe, wobei ein RNG-Algorithmus von<br />

hoher Qualität aus der Berkeley Software Distribution<br />

verwendet wurde. In 26 Experimenten wurden<br />

Daten für insgesamt 2.1 Mio. Umläufe erhoben. Unter<br />

Verwendung des BSD-RNG wurden keine signifikante<br />

Abweichungen von der Gleichverteilung der 0’en und<br />

1’en festgestellt (Abb. 3C). Abweichungen fanden sich<br />

nur für regelmäßig alternierende Binärzahlreihen, also<br />

unter Bedingungen, bei denen Resonanzen zwischen<br />

der Erzeugungsperiode und den Umlaufzeiten zu erwarten<br />

waren.<br />

Wir kamen zu dem Schluß, dass (1) keine Evidenz<br />

für vermutetes Vermeidungsverhalten vorliegt,<br />

und dass (2) die früheren Resultate von Hagel<br />

et al. möglicherweise auf Schwächen des eingesetzten<br />

Kontrollprogramms (kurze Periode des mit<br />

MS-Quickbasic gelieferten RNGs, ungleichmäßige<br />

Verteilung der RNG-Aufrufe in der Zeit) zurückzuführen<br />

waren. Die subtilen Resonanzeffekte zwischen periodischen<br />

Komponenten von beiden Prozessen konnten<br />

fälschlicherweise als “Vermeidungsverhalten” interpretiert<br />

werden. — Diese Studie illustriert die entscheidende<br />

Rolle präziser technischer Realisation von<br />

experimentellen Designs in Erforschung von vermutlichen<br />

(psycho-)physikalischen “Anomalien”. Nicht<br />

nur erfordern außergewöhnliche Behauptungen außergewöhnliche<br />

Beweise; sie erfordern auch außergewöhnliche<br />

Diziplin der Forscher als Schutz vor verfrühten<br />

Schlussfolgerungen und unberechtigten Spekulationen.<br />

Braeunig, Wackermann; zusammen mit Hagel et al.<br />

2.2.3 Neurale Grundlagen des Zeitbewußtseins<br />

“Klepsydra Modell” der internen Zeitrepräsentation<br />

Eine der wesentlichen Charakteristiken menschlichen<br />

Bewusstseins ist seine Zeitlichkeit: bewusste Erfahrung<br />

weist unter normalen Umständen zeitliche Orientierung<br />

und Ordnung auf. Von besonderem Interesse<br />

probabilities p 0 = p 1 = 1 2<br />

. Hagel reported that, when<br />

the engine was exposed to a destructive influence—<br />

sudden polarity reversals of the DC supply—on one<br />

of the tracks, the engine showed a slight tendency to<br />

avoid the ‘dangerous’ track. This was demonstrated<br />

by means of cumulative deviations of the proportion<br />

between 0’s and 1’s from the expected values, accumulated<br />

across thousands of orbiting cycles (Fig. 3B).<br />

— These ‘a-causal correlations’ between the state<br />

of the RNG and the orbiting times of the engine<br />

were interpreted as a goal-oriented, self-preserving<br />

behaviour in inanimated systems, or even suggestive<br />

of proto-mental properties of such systems.<br />

We attempted to reproduce the avoidance phenomenon<br />

in series of experiments carried out simultaneously<br />

in three labs, in Freiburg, Köln, and Genève. A new<br />

control software was written for that purpose, precisely<br />

recording orbiting times and keeping track of<br />

RNG calls, using a high-quality RNG from Berkeley<br />

Software Distribution. In 26 experiments, data were<br />

collected for a total of 2.1 millions cycles. No significant<br />

deviations from uniform distribution of 0’s and<br />

1’s were observed with the BSD RNG (Fig. 3C). Deviations<br />

were observed only with slowly and regularly<br />

alternating 0/1-sequences, where resonances between<br />

the generating period and the engine’s orbiting times<br />

were expected.<br />

We concluded that (1) there was no evidence for the alleged<br />

avoidance behaviour, and (2) the earlier results of<br />

Hagel et al. were probably due to minor imperfections<br />

in the control software (low-quality, short-period RNG<br />

supplied with MS-QuickBasic, non-uniform distribution<br />

of RNG calls in time). Subtle resonance effects between<br />

periodic components of the two processes could<br />

be erroneously interpreted as ‘avoidance behaviour’. —<br />

This study illustrates a crucial role of precise implementation<br />

of experimental designs in investigations of<br />

alleged (psycho-)physical ‘anomalies’. Not only do “extraordinary<br />

claims require extraordinary proofs”; they<br />

also require extraordinary self-discipline from the researcher,<br />

protecting against the risk of premature conclusions<br />

and unjustified speculations.<br />

Braeunig, Wackermann; together with Hagel et al.<br />

2.2.3 Neural Basis of Time Consciousness<br />

‘Klepsydra Model’ of Internal Time Representation<br />

Temporality is an essential feature of human consciousness:<br />

under normal circumstances, conscious experience<br />

is always time-oriented and time-ordered. Of<br />

our particular interest are then spontaneous or artifi-

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