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4. Fortschrittsbericht – Entwicklung der Bremer Innenstadt (pdf, 8.7 ...

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41<br />

2.3 Lagen und Angebotsvielfalt im Einzelhandel ausbauen<br />

Mit seinen attraktiven Angeboten trägt <strong>der</strong><br />

Einzelhandel wesentlich zum städtischen<br />

Leben in <strong>der</strong> City bei. Durch zahlreiche<br />

Maßnahmen und Verän<strong>der</strong>ungen in den<br />

letzten Jahren konnte die <strong>Innenstadt</strong> ihre<br />

Attraktivität erhöhen. Doch <strong>der</strong> Vergleich<br />

mit Städten wie Hamburg, Hannover, Düsseldorf<br />

o<strong>der</strong> Dortmund zeigt, dass die <strong>Innenstadt</strong><br />

deutlich an Angebotsgröße, -vielfalt<br />

und -qualität aufzuholen hat. Um die<br />

<strong>Innenstadt</strong> Bremens als bedeutenden Einzelhandelsstandort<br />

weiter auszubauen, sollte<br />

neben einer Ausweitung und Profilierung<br />

<strong>der</strong> Haupt einkaufslage sowie einer<br />

Spezialisierung <strong>der</strong> Nebenlagen die Verknüpfung<br />

<strong>der</strong> Standorte verbessert werden.<br />

Einzelhandelslagen perspektivisch weiterentwickeln<br />

Heute wird die <strong>Innenstadt</strong> beson<strong>der</strong>s durch<br />

das „Konsum-L“ aus Sögestraße, Obernund<br />

Hutfilterstraße und durch die Lloyd-<br />

Passage geprägt. Hier konzentrieren sich<br />

die Passantenfrequenzen. Aktuelle Zentralitätskennziffern<br />

belegen, dass Kaufkraftpotenzial<br />

aus Stadt und Umland erfolgreich<br />

aktiviert werden kann. 78 Prozent<br />

<strong>der</strong> <strong>Bremer</strong>, 61 Prozent <strong>der</strong> Bremen-Nor<strong>der</strong><br />

und fast 47 Prozent <strong>der</strong> Bewohner aus<br />

<strong>der</strong> Region fahren zum Einkaufen ins Zentrum.<br />

35 Mit einer Zentralitätskennziffer von<br />

124,5 belegt Bremen nach Hannover mit<br />

138,3, Nürnberg mit 136,2, Düsseldorf mit<br />

129,5 und Stuttgart mit 128,4 Rang 5 unter<br />

den 11 vergleichbaren Großstädten in<br />

Deutschland. 36<br />

Allerdings mussten die 1a-Lagen zwischen<br />

2003 und 2011 einen Verlust von rund 27<br />

Prozent ihrer Passanten hinnehmen. 37 Damit<br />

liegt Bremen zwar noch leicht über<br />

dem Durchschnitt vergleichbarer Städte,<br />

aber deutlich hinter Hannover, Düsseldorf<br />

und Dortmund. Diese <strong>Entwicklung</strong> ist nicht<br />

nur dem geringen Anteil des <strong>Innenstadt</strong>handels<br />

in <strong>der</strong> Gesamtstadt geschuldet,<br />

son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Ansiedlung großer Einkaufmagnete<br />

im Umland. Angebotsdefizite,<br />

bedingt durch das Fehlen großer Verkaufsflächen<br />

und Markengeschäfte, gehen<br />

mit offensichtlichen Mängeln in Erscheinungsbild<br />

und Atmosphäre eine problematische<br />

Verbindung ein <strong>–</strong> mit dem Risiko,<br />

dass sich in diesem Bereich das negative<br />

Image <strong>der</strong> City verfestigt. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Obernstraße präsentiert sich heute in Einzelfällen<br />

mit eingeschossigen, untergenutzten<br />

Immobilien und Leerständen, wie beispielsweise<br />

dem <strong>Bremer</strong> Karree. Zudem<br />

mangelt es <strong>der</strong> Hauptgeschäftslage an Aufenthaltsqualität<br />

und Außengastronomie.<br />

Das Flächendefizit beschränkt sich nicht<br />

allein auf das Verhältnis <strong>der</strong> Verkaufsflächen.<br />

Auch große Verkaufsflächeneinheiten<br />

sind in <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong> Einkaufsinnenstadt<br />

unterdurchschnittlich vorhanden. Rund 70<br />

Prozent <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> <strong>Innenstadt</strong> verfügen<br />

über eine Flächengröße von weniger<br />

als 100 Quadratmetern. Verkaufsflächen<br />

zwischen 400 und 1.500 Quadratmetern<br />

sind nur bedingt vorhanden. 38 Flächenintensiven<br />

Anbietern und hochwertigen<br />

Marken, die den Nachholbedarf in einzelnen<br />

Warengruppen beheben und neue<br />

Kundengruppen erschließen könnten,<br />

fehlt heute <strong>der</strong> Zugang zur <strong>Bremer</strong> <strong>Innenstadt</strong>,<br />

denn zusätzliche Flächen in 1a-Lage<br />

sind <strong>der</strong>zeit Mangelware. Da Einzelhandelsstandorte<br />

in immer stärkerem Maße<br />

über bekannte Marken wahrgenommen<br />

werden, können viele Kundenerwartungen<br />

heute nicht erfüllt werden. Daneben<br />

schwächen strukturelle Mängel, wie<br />

min<strong>der</strong>genutzte Flächen o<strong>der</strong> defizitäre<br />

Gebäudesubstanzen die Einkaufslagen.<br />

Wenn die Wettbewerbsfähigkeit <strong>der</strong> <strong>Bremer</strong><br />

<strong>Innenstadt</strong> in <strong>der</strong> Region gesichert<br />

werden soll, müssen diese Defizite beseitigt<br />

werden. Die Freie Hansestadt Bremen<br />

schafft zur Zeit die Rahmenbedingungen<br />

für eine Anreicherung <strong>der</strong> <strong>Innenstadt</strong> mit<br />

hochwertigen Marken und individuellen<br />

Geschäften. Zudem wird in unmittelbarer<br />

Das „Konsum L“ aus Sögestraße<br />

(links), Obernstraße (rechts)<br />

und Hutfilterstraße prägt den<br />

Einzelhandel <strong>der</strong> <strong>Innenstadt</strong><br />

35 Freie Hansestadt Bremen, Der Senator<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Häfen (Hrsg.)<br />

2013b<br />

36 Freie Hansestadt Bremen, Der Senator<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Häfen (Hrsg.)<br />

2013a<br />

37 ebd.<br />

38 Junker et al. 2008, 25

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