4. Fortschrittsbericht – Entwicklung der Bremer Innenstadt (pdf, 8.7 ...
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schen Sanierung und Quartiersversorgung<br />
werfen jedoch Fragen auf, die nur von integrierten,<br />
quartiersbezogenen Konzepten<br />
beantwortet werden können. Sie helfen,<br />
negative Auswirkungen auf Architektur<br />
und Stadtbild zu verhin<strong>der</strong>n und einer Verdrängung<br />
<strong>der</strong> Bewohner aufgrund steigen<strong>der</strong><br />
Wohnkosten vorzubeugen.<br />
Die innerstädtischen Quartiere, insbeson<strong>der</strong>e<br />
in <strong>der</strong> Bahnhofsvorstadt, leiden unter<br />
Verkehrslärm, Nutzungskonflikten und<br />
Versorgungsdefiziten. Die Ertüchtigung<br />
des Gebäudebestands ist deshalb über Erneuerungskonzepte<br />
zu qualifizieren. Die<br />
wesentlichen Projekte zur Stabilisierung des<br />
Wohnens <strong>–</strong> Sozial- und Bildungseinrichtungen,<br />
Wohnumfeldverbesserung und Aufwertung<br />
<strong>der</strong> öffentlichen Räume <strong>–</strong> sollten<br />
in Beteiligungsverfahren gemeinsam mit<br />
den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet<br />
werden. Engagement und Mitwirkung tragen<br />
wesentlich dazu bei, die Quartiere zu<br />
stärken und eigenständige Quartiersidentitäten<br />
zu entwickeln.<br />
Soziale Stabilität und Zusammenhalt in<br />
den Quartieren sichern<br />
Im Leitbild Bremen 2020 wird das Ziel einer<br />
sozial gerechteren Stadt formuliert, in<br />
<strong>der</strong> das Wohnen in <strong>der</strong> <strong>Innenstadt</strong> für alle<br />
Bevölkerungsschichten erschwinglich bleiben<br />
soll. Urbane und vielfältige Quartiere<br />
zeichnen sich gerade durch die Mischung<br />
<strong>der</strong> Wohnformen und Bewohner aus. Da<br />
in den letzten Jahrzehnten <strong>der</strong> Anteil an<br />
mietpreisgebundenen Wohnungen gesunken<br />
ist und mit Sanierungs- und Mo<strong>der</strong>nisierungsmaßnahmen<br />
in <strong>der</strong> Regel eine<br />
Erhöhung des Mietpreises einhergeht, ist<br />
somit auf ein ausgewogenes Verhältnis<br />
<strong>der</strong> Wohnformen zu achten. Im nächsten<br />
Jahrzehnt wird einer ausgewogenen sozialen<br />
Mischung bei <strong>der</strong> <strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Bremer</strong> <strong>Innenstadt</strong> große Aufmerksamkeit<br />
zu widmen sein. Wohnen im Eigentum, sei<br />
es in barrierefreien Geschosswohnungen<br />
o<strong>der</strong> in Stadthäusern auf <strong>der</strong> Parzelle, ist<br />
zu verbinden mit einem wie<strong>der</strong>belebten<br />
Mietwohnungsbau o<strong>der</strong> einer Wohnungsmo<strong>der</strong>nisierung<br />
mit mo<strong>der</strong>aten Mietpreiserhöhungen.<br />
Zu einem in diesem Sinne<br />
ausgewogenen Wohnungsbaukonzept<br />
gehören sowohl die För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Privatinitiative,<br />
insbeson<strong>der</strong>e von Baugruppen,<br />
wie die öffentliche För<strong>der</strong>ung des sozialen<br />
Wohnungsbaus.<br />
Beson<strong>der</strong>es Augenmerk gilt Teilbereichen<br />
<strong>der</strong> Bahnhofsvorstadt und <strong>der</strong> Alten Neustadt.<br />
Zur Stabilisierung <strong>der</strong> sozialen Vielfalt<br />
und <strong>der</strong> verschiedenen sozialkulturellen<br />
Milieus sind daher bereits frühzeitig<br />
quartiersbezogene Strategien und Ansätze<br />
zu entwickeln, wie sie bereits für das Hohentorsquartier<br />
und Teile <strong>der</strong> Neustadt in<br />
<strong>der</strong> Umsetzung sind.<br />
Pflege und Betreuung in einer<br />
wohnlichen Atmosphäre: die<br />
Senioren-Residenz im Wandrahmquartier<br />
an <strong>der</strong> Contrescarpe<br />
(oben links)<br />
Die <strong>Innenstadt</strong> bietet vielfältige<br />
Wohnstandorte: an den<br />
historischen Wallanlagen<br />
(oben rechts) und auf dem<br />
Stadtwer<strong>der</strong> zwischen Weser<br />
und Kleiner Weser (unten)