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Operationelles Programm des Bundes für den ESF

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anderweitig geförderten oder ungeförderten Gründungen. Ziel muss es daher sein, die Überlebensfähigkeit<br />

von Gründungen zu erhöhen und verstärkt solche Gründungen zu unterstützen,<br />

die Entwicklungspotenziale haben. Nach einer Evaluationsstudie für das Land Bran<strong>den</strong>burg<br />

bedürfen Gründerinnen und Gründer einer stärkeren Unterstützung im sozialen Bereich, da die<br />

Merkmale einer Unternehmerpersönlichkeit 20 bei ihnen weniger ausgeprägt sind und diese<br />

Hilfe- und Beratungsangebote, auch zur Überwindung persönlicher Unsicherheiten, benötigen. 21<br />

Auch eine Untersuchung <strong>des</strong> IAB weist darauf hin, dass bei bestimmten „Gründertypen“ eine<br />

längere prozessorientierte Unterstützung nötig ist, damit diese in der Lage sind, an sich vielversprechende<br />

Geschäftsideen, erfolgreich umzusetzen. Ursächlich hierfür sind eher geringe<br />

unternehmerische Kenntnisse und Fähigkeiten der Personen, z.B. unzureichende Marketingoder<br />

Vertriebskenntnisse, die im Verlauf <strong>des</strong> Gründungsvorhabens kontinuierlich weiterentwickelt<br />

wer<strong>den</strong> müssen. 22 D.h., bestimmte Gründertypen – v.a. solche aus Arbeitslosigkeit –<br />

benötigen anhaltende Förderung und Unterstützung.<br />

Selbständige Tätigkeiten wer<strong>den</strong> nach wie vor mehrheitlich von Männern ausgeübt. Frauen<br />

stellen im Westen und Osten weniger als ein Drittel aller Selbständigen. Vor allem in Ostdeutschland<br />

ist ein Anstieg <strong>des</strong> Frauenanteils unter <strong>den</strong> Selbstständigen zu beobachten, der<br />

aber zum Teil auf das Instrument <strong>des</strong> Existenzgründungszuschusses (Ich-AG) zurückzuführen<br />

sein dürfte, da dieser stark von Frauen in Anspruch genommen wurde.<br />

Zu der beschriebenen deutlichen Ausweitung der Selbständigenquoten in Deutschland haben<br />

jedoch v.a. Frauen beigetragen. So ist die Anzahl der selbständigen Frauen in Deutschland<br />

zwischen 2000 und 2005 um über 22 % gestiegen, die der Männer dagegen „nur“ um rd. 9 %.<br />

Besonders ausgeprägt war diese Entwicklung bei ostdeutschen Frauen, und zwar erhöhte sich<br />

deren Zahl um rd. 88 %. Auch wenn dies teilweise wiederum auf die sehr ungünstige Arbeitsmarktlage<br />

zurückzuführen ist, zeigt sich eine deutlich zunehmende Bedeutung der selbständigen<br />

Erwerbstätigkeit bei Frauen.<br />

20<br />

21<br />

22<br />

Hierzu zählen u.a.: Risiko- und Entscheidungsbereitschaft, Beharrlichkeit in der Zielerfolgung, Selbstvertrauen und Zuversicht,<br />

Rückhalt durch soziale Unterstützung, psychische Stabilität und Stressresistenz.<br />

Vgl. ISG: Evaluation der gemeinsamen Existenzgründungsförderung durch MASGF und MW im Land Bran<strong>den</strong>burg; Köln,<br />

Berlin, Dresen 2005.<br />

Vgl. IAB Kurzbericht 3/2004, Alexander Kritikos, Frank Wießner: Existenzgründungen – Die richtigen Typen sind gefragt; 2004.<br />

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