Operationelles Programm des Bundes für den ESF

daraus, dass das duale Ausbildungssystem, das früher vor allem auch Hauptschülerinnen und
Hauptschüler aufgenommen hat, im Zuge der Erhöhung der Qualifikationsanforderungen in den
Unternehmen diese Funktion teilweise verloren hat. Dazu beigetragen hat sicher auch die
ungünstige Entwicklung in den Bauberufen sowie im Bauhandwerk der letzten Jahre.
Eine Folge dieser Entwicklung ist, dass Hauptschülerinnen und Hauptschüler, die einen Ausbildungsplatz
suchen, mit und ohne Abschluss in hohem Maße in das sogenannte Übergangssystem
„abgedrängt“ werden. Sie münden ein in eine breite Palette berufsvorbereitender Maßnahmen,
die durch Bund, Länder, BA und Argen/Optionskommunen bereit gestellt werden und
auf die Ausbildung vorbereiten bzw. den Übergang in eine Ausbildung erleichtern sollen. Allein
das im Rahmen des Ausbildungspaktes zwischen der Regierung und den Sozialpartnern vereinbarte
Bundesprogramm "Einstiegsqualifizierung für Jugendliche" (EQJ) stellt 40.000 Plätze
bereit. Im Jahre 2004 konnten nur rd. 40 % der Hauptschülerinnen und Hauptschüler mit
Abschluss nach Ende der Schulzeit eine Ausbildung beginnen, 8 % haben eine schulische Ausbildung
begonnen und 52 % vorbereitende Maßnahmen. Von den Hauptschülerinnen und
Hauptschülern ohne Abschluss haben sogar nur knapp 16 % eine Lehrstelle gefunden (vgl.
Abbildung 11).
Abbildung 11: Verteilung der Schulabsolventinnen und Schulabsolventen auf die Sektoren
des Berufsbildungssystems (2004)
100%
80%
60%
84
51,6
26,7 28,9
24,8
28,9
40%
8,2
20%
0%
0,5
15,5
Ohne
Hauptschulabschluss
40,2
Mit
Hauptschulabschluss
48,5 68,2
Mit Mittlerem (Real-)
Schulabschluss
Mit (Fach- / )
Hochschulreife
Duales System Schulberufssystem Übergangsystem
Das Übergangssystem beinhaltet hier alle „Ersatzmaßnahmen; Eigene Abbildung nach BMBF, „Bildungsbericht 2006“, 2006
Eine aktuelle Untersuchung des BMBF hat zur Frage der Bildungsverläufe von Hauptschülerinnen
und Hauptschülern mit und ohne Migrationshintergrund ergeben, dass die Situation von
Hauptschülerinnen und Hauptschülern mit Migrationshintergrund besonders problematisch ist.
Von diesen finden nur 20 % nach der Schule eine Lehrstelle und nach ca. 18 Monaten sind
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