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Operationelles Programm des Bundes für den ESF

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Fazit: In Deutschland zeigen sich in regionaler Hinsicht gravierende Unterschiede am Arbeitsmarkt<br />

bezogen auf die Erwerbstätigen- und Arbeitslosenquoten. Dabei zeigt sich ebenso ein<br />

deutliches Nord-Süd wie Ost-West-Gefälle. Abb. 14 macht deutlich, dass es auch innerhalb der<br />

Flächenländer große Spannbreiten gibt und dass die regionale Verteilung bei der Arbeitslosigkeit<br />

nach Gruppen wie Frauen, Jugendliche und Ältere stark divergiert. Es wäre also nicht<br />

zutreffend, generell alle ostdeutschen Regionen als wirtschaftlich besonders schwach darzustellen<br />

und alle westdeutschen Regionen als stark. In Verbindung mit der dargestellten Angleichung<br />

der Struktur der Arbeitslosen sollten sich künftige Förderungen eher an <strong>den</strong> jeweiligen<br />

Problemen orientieren und nicht ausschließlich entlang der Zielgebietskulisse.<br />

1.9 Teilhabe und soziale Integration<br />

1.9.1 Armut<br />

Deutschland ist ein reiches Land. Der großen Mehrheit der hier leben<strong>den</strong> Menschen geht es<br />

gut. Aber Armut und soziale Ausgrenzung sind nicht nur Randphänomene, Armutsrisiken können<br />

auch die Mitte der Gesellschaft bedrohen. Armut wird in Deutschland als eine auf einen<br />

mittleren Lebensstandard bezogene Benachteiligung und einen Mangel an Verwirklichungschancen<br />

aufgefasst. 29 Armutsrisiken, z.B. im Hinblick auf Einkommen, Bildung, Erwerbschancen,<br />

oder Gesundheit, bedingen sich häufig gegenseitig oder können sich verstärken.<br />

In <strong>den</strong> Mitgliedsstaaten der Europäischen Union gilt jemand als armutsgefährdet, <strong>des</strong>sen Äquivalenzeinkommen<br />

weniger als 60% <strong>des</strong> mittleren Äquivalenzeinkommens (Median) <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Mitgliedsstaats beträgt. Von einem erhöhten Armutsrisiko sind in Deutschland besonders<br />

Kinder und Jugendliche, allein Erziehende, Arbeitslose und Personen mit Migrationshintergrund<br />

betroffen. Wenngleich die verfügbaren finanziellen Mittel, also Einkommen und Vermögen, eine<br />

wichtige Bedeutung für die Realisierung eines angestrebten Lebensstandards haben, greift eine<br />

Verengung auf rein finanzielle Aspekte zu kurz. Entschei<strong>den</strong>d für die Verminderung von<br />

Armutsrisiken und die Überwindung von Ausgrenzung ist eine Stärkung der Teilhabe- und Verwirklichungschancen<br />

<strong>des</strong> Einzelnen vor allem durch bessere Bildung und <strong>den</strong> Zugang zu<br />

Erwerbsarbeit, um seinen Lebensunterhalt selbstständig und aus eigener Kraft sichern zu können.<br />

29<br />

s. ausführlich Lebenslagen in Deutschland. der 2. Armuts- und Reichtumsbericht der Bun<strong>des</strong>regierung 2005<br />

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