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Operationelles Programm des Bundes für den ESF

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erhöhen, noch nicht erreicht. Im Jahr 2004 betrug dieser Wert in Deutschland insgesamt 61,3<br />

Jahre. In <strong>den</strong> neuen Ländern lag dieser um etwa 2 Jahre darunter.<br />

Fazit: Die Beschäftigungsschwelle ist in Deutschland nach wie vor hoch, vor allem in <strong>den</strong><br />

neuen Ländern wer<strong>den</strong> neue Arbeitsplätze erst bei einem Wachstum von mehr als 2 %<br />

geschaffen. Die hohe Beschäftigungsschwelle in <strong>den</strong> neuen Ländern hängt neben der Notwendigkeit,<br />

aus Wettbewerbsfähigkeitsgrün<strong>den</strong> die Produktivitätslücke zu schließen, jedoch auch<br />

damit zusammen, dass im Ostteil der Bun<strong>des</strong>republik die durchschnittliche Arbeitszeit je<br />

Erwerbstätigen langsamer sinkt als in <strong>den</strong> alten Ländern.<br />

Die Zahl der Erwerbstätigen und Beschäftigten hat zwischen 2000 und 2005 abgenommen.<br />

Gemessen an <strong>den</strong> sozialversicherungspflichtig Beschäftigten war dieser Rückgang in <strong>den</strong><br />

neuen Ländern mit einem Minus von 13,7 % mehr als dreimal so hoch wie in <strong>den</strong> alten Ländern<br />

(4,4 %). Erst das Jahr 2006 brachte wieder einen Aufbau der Beschäftigung in Ost- (um ca.<br />

0,8 %) und Westdeutschland (um ca. 0,7 %). In bei<strong>den</strong> Lan<strong>des</strong>teilen ging dabei die sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigung der Männer stärker zurück als die der Frauen. Die relativ<br />

günstigere Beschäftigungsentwicklung der Frauen ist in erster Linie auch auf die Ausweitung<br />

der Teilzeitarbeit und der geringfügigen Beschäftigung von Frauen zurückzuführen. Nach wie<br />

vor wer<strong>den</strong> Frauen schlechter bezahlt als Männer.<br />

Obwohl in <strong>den</strong> letzten Jahren der Trend zu Frühverrentungen etwas verringert wer<strong>den</strong> konnte,<br />

sind die Beschäftigungsquoten der über 55-Jährigen alles andere als hoch. In <strong>den</strong> alten Ländern<br />

betrug diese 2005 knapp 47 %, in <strong>den</strong> neuen Ländern hingegen nur rd. 39 %. Der erforderliche<br />

Mentalitätswandel in <strong>den</strong> Unternehmen ist derzeit immer noch schwach ausgeprägt,<br />

aber auch viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer drängt es in <strong>den</strong> Vorruhestand.<br />

Mehr und bessere Arbeitsplätze – vor allem auch in <strong>den</strong> neuen Ländern – erfordern ein breites<br />

Maßnahmebündel, das von der Ausweitung der Beschäftigungsmöglichkeiten für gering Qualifizierte<br />

und sozial Benachteiligte, die Verbesserung der Gender-Kompetenz der relevanten<br />

Akteure, mehr Personalentwicklung in Unternehmen, insbesondere in kleinen und mittleren<br />

Unternehmen, bis hin zu bessere Kinderbetreuung reicht. Die Beschäftigungschancen von Älteren<br />

wer<strong>den</strong> sich zwar auf der einen Seite wegen <strong>des</strong> demografischen Wandels erhöhen, ohne<br />

zusätzliche Maßnahmen im Bereich <strong>des</strong> Lebenslangen Lernens und der altersgerechten<br />

Gestaltung von Arbeitsbedingungen und -plätzen wer<strong>den</strong> mehr und bessere Arbeitsplätze für<br />

Ältere allerdings nicht zu erreichen sein.<br />

Flankiert wer<strong>den</strong> muss die Strategie <strong>des</strong> generellen Beschäftigungsaufbaus durch mehr<br />

Lebenslanges Lernen von Beschäftigten, die Förderung der Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen, <strong>des</strong> Transfers von Ergebnissen aus Wissenschaft und Forschung<br />

und nicht zuletzt durch überlebensfähige Existenzgründungen.<br />

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