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Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

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17<br />

Das nötige „Kleingeld“:<br />

die Nachfolge finanzieren<br />

Am besten ist es, wenn Nachfolger und Noch-<br />

Inhaber die Kunden gemeinsam aufsuchen. In diesem<br />

Zusammenhang muss der Nachfolger genau<br />

untersuchen, mit welchen Kunden welche regelmäßigen<br />

Umsätze und in welcher Höhe getätigt werden.<br />

Für die meisten Themen stehen Ihnen mehrere<br />

Berater bzw. Institutionen zur Verfügung. Sie müssen<br />

daher bei Ihrer Recherche sehr sorgfältig vorgehen,<br />

um nicht den Überblick zu verlieren. Notieren Sie, von<br />

wem Sie welche Informationen erhalten haben.<br />

Beziehen Sie frühzeitig persönliche Berater mit ein,<br />

die mit Ihnen gemeinsam die recherchierten<br />

Ergebnisse bewerten und Ihnen auch nach der<br />

Unternehmensübertragung zur Verfügung stehen<br />

werden.<br />

Dazu gehören u. a.:<br />

3 Rechtsanwalt<br />

3 Notar<br />

3 Steuerberater<br />

3 Wirtschaftsprüfer<br />

3 Unternehmensberater/Seniorberater<br />

3 Kreditberater der Bank<br />

3 Fachverbände, Kammern, Beratungsnetzwerke<br />

Übrigens: Beratungen können durch finanzielle<br />

Zuschüsse gefördert werden (siehe S. 24).<br />

Zur Beraterauswahl<br />

Wählen Sie „Ihren“ Berater!<br />

Die „Chemie“ zwischen ihnen muss stimmen.<br />

O<br />

Suchen Sie mit System!<br />

Fragen Sie Freunde und Bekannte. Wählen Sie einen Berater,<br />

der Ihnen komplizierte Sachverhalte verständlich erklären<br />

kann. Lassen Sie sich Referenzen vorlegen.<br />

Was wollen Sie?<br />

Bestimmen Sie Ihren Bedarf, Art und Umfang der gewünschten<br />

Beratungsleistung und die Mittel, die Sie für eine kostenpflichtige<br />

Beratung zur Verfügung haben.<br />

Fragen Sie nach den Kosten!<br />

Beratungen können ggf. auch durch öffentliche Mittel<br />

gefördert werden. Die Beratungshonorare müssen Sie aber<br />

zunächst verauslagen.<br />

Wer hilft weiter?<br />

Beraterdatenbanken finden Sie unter:<br />

www.nexxt.org, www.bdu.de, www.rkw.de, www.kfwberaterboerse.de,<br />

www.wpk.de, www.wp-verzeichnis-online.de,<br />

www.deutsche-notarauskunft.de, www.brak.de,<br />

www.anwaltverein.de, www.gruenderinnenagentur.de<br />

www.bstbk.de, www.steuerberatersuchservice.de<br />

Ob und zu welchen Konditionen Sie als Existenzgründer<br />

einen Betrieb übernehmen können, ist nicht<br />

zuletzt von Ihren finanziellen Möglichkeiten abhängig.<br />

Haben Sie eine ungefähre Vorstellung, wie viel<br />

Sie in eine Unternehmensübernahme investieren<br />

wollen? Wie viel Eigenkapital können Sie aufbringen?<br />

Lassen Sie sich ausführlich beraten und erkundigen<br />

Sie sich über öffentliche Förderprogramme insbesondere<br />

bei der KfW Mittelstandsbank. Sie stehen<br />

Neugründern und <strong>Unternehmensnachfolge</strong>rn gleichermaßen<br />

zur Verfügung.<br />

Die Zahlen über Unternehmenszusammenbrüche<br />

zeigen, dass der Kapitalbedarf für die Übernahme<br />

eines Unternehmens häufig unterschätzt wird<br />

und meist sogar höher einzustufen ist als bei Neugründungen.<br />

Der durchschnittliche Investitionsbedarf<br />

bei Übernahmen liegt ca. um 60 Prozent höher<br />

als bei Neugründungen, so das Institut für Mittelstandsforschung<br />

Bonn.<br />

Unerwartet oft muss der Nachfolger noch erhebliche<br />

Investitionen tätigen, um das Unternehmen auf<br />

den neuesten technischen Stand zu bringen. Vielfach<br />

stellt sich schon nach kurzer Zeit heraus, dass die<br />

Betriebseinrichtung überaltert ist und viele Produkte<br />

kaum noch konkurrenzfähig sind. Hinzu kommt, dass<br />

der Altinhaber nicht selten völlig überzogene Preisvorstellungen<br />

hat und beim Kauf des Unternehmens<br />

daher ein zu hoher Preis gezahlt wird. Bei der Übertragung<br />

des Unternehmens auf einen Familiennachfolger<br />

wird häufig übersehen, dass Erbansprüche<br />

anderer Familienmitglieder als eventueller Kostenfaktor<br />

berücksichtigt werden müssen.<br />

Zur Ermittlung Ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse<br />

sollten Sie zunächst einen Finanzplan erstellen.<br />

Dieser sollte sämtliche Eigen- und Fremdkapitalmittel,<br />

zum Beispiel Barmittel und Bankkredite sowie<br />

öffentliche Fördermittel, Kosten der privaten Lebensführung<br />

usw. enthalten. Aus einem vollständigen<br />

Finanzplan können Sie ersehen, ob Sie den Betrieb zu<br />

den geforderten Konditionen überhaupt übernehmen<br />

können und welche der verschiedenen Übernahmemodalitäten<br />

für Sie die geeignetste ist. Für die<br />

Erstellung eines Finanzplanes müssen Sie zunächst<br />

ermitteln, welchen Kapitalbedarf Sie kurz-, mittelund<br />

langfristig erwarten. Die folgende Checkliste auf<br />

der Seite 18 sollten Sie Ihrer individuellen Situation<br />

entsprechend vervollständigen.

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