Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ich übergebe mein Unternehmen 27<br />
Ich übergebe mein Unternehmen<br />
Je früher desto besser:<br />
Frühzeitig an die Nachfolge denken<br />
Es ist nicht leicht, an den Rückzug aus dem mit<br />
Mühen aufgebauten eigenen Unternehmen zu denken.<br />
Es kostet Überwindung, sich von seinem Lebenswerk<br />
zu lösen und einem anderen seinen Platz zu<br />
überlassen. Schlimmer aber ist der Gedanke, dass der<br />
Fortbestand des Unternehmens bedroht sein könnte,<br />
für das man so hart gearbeitet hat. Jährlich müssen<br />
über 5.000 Familienbetriebe schließen, so das Institut<br />
für Mittelstandsforschung Bonn, weil kein Nachfolger<br />
zur Verfügung steht.<br />
Kein Wunder, dass das Thema Nachfolgeregelung<br />
bei Ratingverfahren eine wichtige Rolle spielt.<br />
Das bedeutet: Banken machen die Kreditvergabe und<br />
die Kreditkonditionen auch davon abhängig, inwieweit<br />
der Unternehmer Vorsorge für seine Nachfolge<br />
getroffen hat.<br />
Es gibt eine Reihe von Gründen, die Unternehmensübertragung<br />
frühzeitig „anzupacken“. Nur dann ist genügend<br />
Zeit, sich umfassend zu informieren, zu planen, Alternativen<br />
zu prüfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen oder notfalls<br />
Korrekturen vorzunehmen.<br />
O<br />
Das Thema Nachfolge gilt aber nicht nur für Unternehmer,<br />
die in die Jahre gekommen sind. Auch junge<br />
Unternehmer können erkranken, einen Unfall haben<br />
oder schlimmeres. Wer führt dann die Geschäfte<br />
weiter? Nicht nur, dass Banken erwarten, dass für<br />
solche Notfälle vorgesorgt wird: Es sollte im Interesse<br />
jedes Unternehmers sein, einen qualifizierten Nachfolger<br />
für den Notfall parat zu haben, der über<br />
Geschäfte und Interna informiert und eingeweiht ist.<br />
Kalkulieren Sie mindestens fünf Jahre für den gesamten<br />
Prozess der Unternehmensübergabe. Sie sollten:<br />
3 das Unternehmen auf die Übergabe vorbereiten.<br />
3 sich für eine zuverlässige Altersversorgung<br />
bzw. -vorsorge entscheiden.<br />
3 das Familienvermögen sichern.<br />
3 sich über alle steuerlichen und rechtlichen<br />
Komponenten einer Übertragung informieren.<br />
3 einen Nachfolger wählen und einarbeiten.<br />
3 sich konkrete Gedanken über Ihre Tätigkeiten<br />
nach dem Unternehmensausstieg machen.<br />
Die Planung ist das A und O<br />
Formulieren Sie für sich und zusammen mit<br />
Ihrer Familie die Ziele, die Sie mit der Übergabe<br />
des Unternehmens verfolgen. Denken Sie bei Ihren<br />
Entscheidungen auch an die Konsequenzen für Ihre<br />
Mitarbeiter und deren Familien.<br />
Entwickeln Sie gemeinsam mit dem Nachfolger<br />
eine Übergabestrategie. Kein Wechsel in der Unternehmergeneration<br />
verläuft ohne Reibungen.<br />
Die Interessen der Beteiligten sind häufig gegensätzlich.<br />
Diese Gegensätze sollten konstruktiv, d. h. im<br />
Dialog und im Interesse beider Parteien und im Interesse<br />
des Unternehmens, ausgeglichen werden.<br />
Planen Sie von Anfang an schriftlich und mit Zeitvorgaben die<br />
Unternehmensübergabe bzw. -übernahme. Dazu gehören<br />
auch Vorüberlegungen wie u. a. die Suche nach einem geeigneten<br />
Nachfolger, die Definition von Zielen, die Vereinbarung<br />
der Übergabe- und Zahlungsmodalitäten sowie die Regelung<br />
von Erbansprüchen.<br />
O