Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
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31<br />
Und immer wieder:<br />
Beratung<br />
i<br />
Vermutlich haben Sie sich schon erste Gedanken<br />
darüber gemacht, wann und an wen Sie Ihr Unternehmen<br />
weitergeben möchten. Dabei haben Sie vielleicht<br />
auch schon festgestellt, dass die Auswahl eines<br />
geeigneten Nachfolgers nicht leichtfällt. Tatsächlich,<br />
so die Einschätzung der Fachgruppe Unternehmensgründung<br />
und Unternehmensentwicklung des Bundesverbandes<br />
Deutscher Unternehmensberater e. V.,<br />
stellt die Wahl des Nachfolgers eines der häufigsten<br />
Probleme für Unternehmer dar. Soll das Unternehmen<br />
darüber hinaus in der Familie bleiben, überwiegen<br />
oft emotionale Entscheidungskriterien, die sich<br />
nicht an den eigentlichen Bedürfnissen des Unternehmens<br />
orientieren.<br />
Ein weiterer Problempunkt ist die Festlegung des<br />
Kaufpreises. Natürlich hat jeder Unternehmer ein<br />
großes Interesse daran, einen möglichst hohen Preis<br />
zu erzielen. Doch ist der Preis dem Zustand des Unternehmens<br />
tatsächlich angemessen? Überhöhte Kaufpreise<br />
führen nach der Übergabe häufig zum „Aus“<br />
des Unternehmens. Ertragskraft und Substanz des<br />
Betriebs wurden überschätzt; Kredite, die zur Finanzierung<br />
des Kaufpreises aufgenommen wurden, können<br />
nicht getilgt werden.<br />
Wer hilft weiter?<br />
3 „nexxt“-Beraterbörse unter www.nexxt.org<br />
3 Beraterdatenbank des Bundesverbandes Deutscher<br />
Unternehmensberater, www.bdu.de<br />
3 Beraterdatenbank des RKW Rationalisierungs- und<br />
Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft, www.rkw.de<br />
3 Beraterbörse der KfW Mittelstandsbank:<br />
www.kfw-beraterboerse.de<br />
3 Beraterdatenbank der bundesweiten gründerinnenagentur<br />
(bga), www.gruenderinnenagentur.de<br />
3 Weitere Informationen: www.nexxt.org<br />
Vor diesem Hintergrund sollten Sie versuchen,<br />
aus dem Blickwinkel eines Außenstehenden eine<br />
möglichst sachliche Bestandsaufnahme vorzunehmen<br />
(siehe Kap. „Genau hinschauen: Das Unternehmen<br />
kennen lernen“ S. 61). Eventuell müssen Sie allzu<br />
positive Einschätzungen revidieren, vielleicht entdecken<br />
Sie aber auch noch einige „Schätzchen“ in<br />
Ihrem Unternehmen, die bisher im Verborgenen geblieben<br />
sind. Und schließlich müssen Sie sich auch<br />
persönlich darauf vorbereiten, das Unternehmen zu<br />
verlassen. Das „Loslassen können“ fällt vielen gestandenen<br />
Unternehmerinnen und Unternehmern<br />
schwer. Hier müssen frühzeitig Perspektiven entwickelt<br />
werden, damit Sie nach der Übertragung<br />
nicht „in der Luft hängen“ (siehe Kap. „Das Lebenswerk:<br />
Loslassen und auf zu neuen Ufern“ S. 29).<br />
Übrigens: Beratungen können durch finanzielle Zuschüsse<br />
gefördert werden (siehe S. 24).<br />
Mit den genannten Problemen und Fragestellungen<br />
sind eine Vielzahl von Aufgaben verbunden,<br />
die Sie alleine nicht bewältigen können und auch<br />
nicht sollen. Ihnen stehen daher eine Vielzahl von Beratern<br />
und Informationsquellen zur Verfügung, die Sie<br />
vor und während des Übergangsprozesses begleiten.<br />
Jeder Unternehmer sollte darüber hinaus frühzeitig<br />
bedenken, dass für eine dauerhaft erfolgreiche<br />
Unternehmensübergabe zwei Voraussetzungen<br />
wichtig sind:<br />
3 Erstens: Der Betrieb muss wirtschaftlich rentabel<br />
und wettbewerbsfähig bleiben. Um seine Existenz<br />
langfristig zu sichern, sind auch im Hinblick<br />
auf die bevorstehende Übergabe kontinuierliche<br />
Investitionen notwendig.<br />
3 Zweitens: Ganz gleich, ob die Übertragung von<br />
Todes wegen, also mit dem Versterben des bisherigen<br />
Inhabers innerhalb oder außerhalb der<br />
Familie erfolgen soll: Eine richtige testamentarische<br />
bzw. erbvertragliche Ausgestaltung ist in<br />
jedem Fall notwendig, um existenzgefährdende<br />
Zerstückelungen zu vermeiden. Ebenso ist es notwendig,<br />
im Falle der Übertragung unter Lebenden<br />
einen vernünftigen Übergabevertrag zu machen,<br />
d.h. frühzeitig an mögliche Pflichtteils- und<br />
Pflichtteilsergänzungsansprüche so genannter<br />
weichender Erben zu denken.<br />
Für die meisten Themen stehen Ihnen Berater<br />
bzw. Institutionen wie beispielsweise die zuständige<br />
Kammer, Banken und Sparkassen, Fachverbände oder<br />
auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaften zur<br />
Verfügung. Beziehen Sie frühzeitig persönliche Berater<br />
mit ein, die mit Ihnen gemeinsam die recherchierten<br />
Ergebnisse bewerten und Ihnen auch nach<br />
der Unternehmensübertragung zur Verfügung stehen<br />
werden. Dazu gehören:<br />
3 Rechtsanwalt/Notar<br />
3 Steuerberater/Wirtschaftsprüfer<br />
3 Unternehmensberater/Seniorberater<br />
3 Kreditberater der Bank<br />
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