Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
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55<br />
Stichtag:<br />
Das Unternehmen<br />
wird verkauft<br />
i<br />
Checkliste für den Pächter<br />
Wie gut kennen Sie das zu übernehmende<br />
Unternehmen im Hinblick auf seine Produkte,<br />
Marktstellung u. v. a.?<br />
Gut<br />
Mittel<br />
Schlecht<br />
Ist die Höhe des Pachtzinses objektiv von einem<br />
Sachverständigen ermittelt worden?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Ist die Höhe der vereinbarten Pachtzinsen aus dem<br />
Unternehmen zu erwirtschaften?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Soll es sich um konstante Pachtzahlungen handeln?<br />
Oder ist ein erfolgsabhängiger Pachtzins sinnvoller?<br />
Konstante Pachtzahlung<br />
Erfolgsabhängige Pacht<br />
Wie lange läuft der Pachtvertrag?<br />
Jahre<br />
Müssen in näherer Zukunft im Unternehmen in größerem<br />
Umfang Investitionen getätigt werden?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Wenn ja, enthält der Pachtvertrag entsprechende<br />
Regelungen, wer diese zu tragen hat?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Besteht die Möglichkeit, später das Eigentum an dem<br />
Unternehmen zu übernehmen?<br />
Ja<br />
Nein<br />
Wer hilft weiter?<br />
Lassen Sie sich auf jeden Fall beraten und beziehen Sie u. a.<br />
folgende Fachspezialisten mit in Ihre Überlegungen ein:<br />
3 Steuerberater<br />
3 Rechtsanwalt<br />
3 Notar<br />
3 Wirtschaftsprüfer<br />
Je nachdem, wer das Unternehmen kauft bzw.<br />
welche Unternehmensanteile gekauft werden, wird<br />
folgendermaßen unterschieden:<br />
3 Mit dem Kauf des „kompletten“ Unternehmens<br />
oder eines für sich geschlossenen Unternehmensteils<br />
(z. B. Filiale) mit allen Wirtschaftsgütern,<br />
Forderungen und Verbindlichkeiten, kann der<br />
neue Inhaber über sein neu erworbenes Eigentum<br />
frei verfügen und zum Beispiel als<br />
Sicherheiten für Kredite einsetzen. Es handelt<br />
sich um einen so genannten Asset-Deal, bei dem<br />
die Vermögensgegenstände einzeln übertragen<br />
werden. Anwendungsbereiche sind der Verkauf<br />
von Einzelunternehmen und die Veräußerung<br />
von Betriebsteilen.<br />
3 Durch den Kauf von Geschäftsanteilen<br />
(Anteilskauf oder Share-Deal) wird der Käufer<br />
zum Beispiel Gesellschafter einer GmbH.<br />
Die finanziellen Belastungen entsprechen allein<br />
dem Umfang der erworbenen Geschäftsanteile.<br />
Die Übernahme sämtlicher Geschäftsanteile ist<br />
genauso teuer wie die Übernahme sämtlicher<br />
Assets.<br />
3 Wenn Mitarbeiter des Unternehmens „ihren“<br />
Betrieb kaufen und dies vor allem aus Eigenmitteln<br />
finanzieren, wird dies als Management-<br />
Buy-out (MBO) bezeichnet. Wird das Unternehmen<br />
von externen Führungskräften eines<br />
anderen Unternehmens übernommen, spricht<br />
man von Management-Buy-in (MBI). Wird der<br />
Kauf jeweils überwiegend mit Hilfe von Fremdkapital<br />
finanziert, spricht man zusätzlich von<br />
Leveraged-Buy-out (LBO).<br />
Für die <strong>Unternehmensnachfolge</strong> durch Verkauf<br />
ist eine Vorbereitungszeit von etwa drei bis fünf<br />
Jahren zu veranschlagen. Oft wird an eine Veräußerung<br />
des Unternehmens an einen bestehenden<br />
Marktkonkurrenten gedacht. Dieser nutzt den Erwerb<br />
des Unternehmens dann zur Stärkung der eigenen<br />
Wettbewerbsstellung. In der Praxis führt dies<br />
nicht selten dazu, dass aus dem erworbenen<br />
Unternehmen der Kundenstamm, das Know-how,<br />
moderne Fertigungsverfahren und Maschinen übernommen<br />
werden, im Anschluss daran aber der<br />
eigentliche Geschäftsbetrieb des Unternehmens stillgelegt<br />
wird. Zwar kann bei richtiger Planung und ausreichender<br />
Vorbereitung des Verkaufs des Unternehmens<br />
an einen Konkurrenten häufig ein hoher