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Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

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Gemeinsam die Übernahme umsetzen<br />

Ertrag und Substanz:<br />

Der Wert des Unternehmens<br />

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Versicherungen<br />

Die Verträge über abgeschlossene betriebliche<br />

Versicherungen wie Geschäfts-Gebäudeversicherung,<br />

Produkthaftpflichtversicherung, Einbruch-Diebstahl-<br />

Haftpflichtversicherung usw. müssen zu den speziellen<br />

Risiken des Unternehmens passen. Der Inhaberwechsel<br />

muss der Versicherungsgesellschaft in jedem<br />

Fall mitgeteilt werden.<br />

Check: Versicherungen<br />

3 Liegen Ihnen alle abgeschlossenen<br />

Versicherungsverträge vor?<br />

3 Wurden alle Versicherungsbeiträge fristgerecht<br />

abgeführt?<br />

3 Wurden Prämienrabatte gewährt? Wenn ja, wofür?<br />

3 Sind alle wichtigen betrieblichen Risiken versichert?<br />

3 Besteht Unter- oder Überdeckung?<br />

3 Darstellung der in den letzten fünf Jahren geltend<br />

gemachten Versicherungsansprüche<br />

3 Welche Risiken sind nicht gedeckt?<br />

3 Welche Risikovorsorge betreibt das Unternehmen?<br />

Diese Unterlagen benötigen Sie:<br />

3 Versicherungsverträge<br />

3 Schriftwechsel mit Versicherungsgesellschaft(en)<br />

3 Überweisungsnachweise<br />

3 Übersicht der Risikovorsorgemaßnahmen<br />

(Alarmanlage, Brandschutz, Wachpersonal etc.)<br />

Ansprechpartner :<br />

3 Unternehmer<br />

3 Zuständiger Versicherungsvertreter<br />

3 Deutscher Versicherungsschutzverband e.V.<br />

3 Verband versicherter Unternehmer e.V.<br />

Kapitaldienstfähigkeit sicherstellen<br />

Wird die Unternehmensübertragung über Kredite finanziert,<br />

muss sichergestellt sein, dass dem Nachfolger genügend<br />

„Luft“ bleibt, um Zins- und Tilgungszahlungen sowie alle<br />

weiteren unternehmerischen Verbindlichkeiten zu begleichen.<br />

Banken achten bei ihrer Kreditentscheidung vor allem<br />

auf die Ertrags- und die damit verbundene Kapitaldienstfähigkeit<br />

des Unternehmens. Dies muss bei den Preisverhandlungen<br />

berücksichtigt werden.<br />

In der Höhe des Kaufpreises liegt häufig ein<br />

Grund für Differenzen zwischen dem Altinhaber und<br />

dem <strong>Unternehmensnachfolge</strong>r: Der Nachfolger<br />

möchte natürlich einen möglichst geringen Kaufpreis<br />

zahlen. Der Unternehmer dagegen überschätzt häufig<br />

den Wert seines Unternehmens. Das ist nachvollziehbar<br />

und verständlich, da er in das Unternehmen<br />

viele Jahre der Mühe und Arbeit eingebracht hat.<br />

Allerdings führt die Wertüberschätzung zu einer<br />

doppelten Gefahr für das Unternehmen. Einmal wird<br />

es schwierig sein, einen Nachfolger zu finden, der<br />

bereit und in der Lage ist, den hohen Kaufpreis zu<br />

zahlen. Zum anderen besteht die Gefahr, dass sich der<br />

Nachfolger bei einem überhöhten Kaufpreis und den<br />

damit verbundenen Finanzierungskosten wirtschaftlich<br />

übernimmt bzw. die Kapitaldienstfähigkeit des<br />

Unternehmens überschritten wird. Viele der Firmenzusammenbrüche<br />

nach Übernahmen sind auf einen<br />

überhöhten Kaufpreis zurückzuführen.<br />

In die Verkaufsverhandlungen fließen neben den<br />

objektiven Kriterien auch die subjektiven Wertvorstellungen<br />

der Vertragsparteien mit ein. Bei der<br />

Kaufpreisermittlung spielen somit nicht nur der<br />

Unternehmenswert bzw. die betrieblichen Faktoren<br />

eine wichtige Rolle, sondern auch außerbetriebliche<br />

Faktoren wie<br />

3 Alter des Erwerbers<br />

3 Finanzielle Lage des Veräußerers<br />

und des Erwerbers<br />

3 Risikobereitschaft des Erwerbers und<br />

3 alternative Angebote.<br />

Die Ermittlung des Unternehmenswertes und<br />

-preises ist keine Kleinigkeit und muss sehr sorgfältig<br />

und für alle Beteiligten nachvollziehbar vonstatten<br />

gehen. Von daher sollte frühzeitig ein Berater der<br />

Kammer, ein Unternehmensberater, ein Wirtschaftsprüfer<br />

und/oder ein kompetenter Makler hinzugezogen<br />

werden.<br />

Vom Wert zum Preis<br />

Wie bei jeder Ware entscheiden Angebot und<br />

Nachfrage über die Höhe des Preises. Im konkreten<br />

Einzelfall spielt dann natürlich noch das Verhandlungsgeschick<br />

der Käufers und Verkäufers eine ausschlaggebende<br />

Rolle. Um den Einstieg in die Verhandlung<br />

zu erleichtern, gehen beide von einer Verhandlungs-

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