Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
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Genau hinschauen:<br />
Das Unternehmen<br />
kennen lernen<br />
Dass sich der zukünftige Nachfolger ein genaues<br />
Bild über das Unternehmen machen muss, liegt auf<br />
der Hand. Schließlich geht es darum, festzustellen,<br />
wie viel das Unternehmen wert ist. Aus diesem Grund<br />
sollte auch der Inhaber sein Unternehmen noch einmal<br />
genau „unter die Lupe nehmen“. Natürlich kennt<br />
er sein Unternehmen in- und auswendig, aber dennoch:<br />
Manche Einschätzung ist vielleicht doch zu<br />
positiv und muss korrigiert werden. Andererseits werden<br />
vielleicht bislang verborgene Werte entdeckt.<br />
Wichtig (und auch fair) ist, dass sowohl Nachfolger<br />
als auch Unternehmer über denselben Wissensstand<br />
verfügen, um bei den anstehenden Verhandlungen<br />
einen angemessenen Preis auszuhandeln.<br />
Vor der eigentlichen Bewertung des Unternehmens<br />
müssen sämtliche Aspekte des Unternehmens genau<br />
analysiert werden. Dabei sind nicht nur die in der<br />
Vergangenheit erzielten Zahlen und Daten, sondern<br />
auch die zukünftigen Umsatz-, Kosten-, Investitionsund<br />
Ergebnispotenziale von Bedeutung. Der Zeitraum<br />
für eine aussagefähige Unternehmensprognose<br />
sollte möglichst zehn Jahre umfassen.<br />
Die Unternehmensanalyse und Prognose des<br />
Unternehmenspotenzials ist die wichtigste und<br />
zugleich schwierigste Aufgabe bei der Unternehmensbewertung.<br />
Suchen Sie daher für diese wichtige<br />
Aufgabe externen Rat, und ziehen Sie sachkundige<br />
Berater hinzu.<br />
Bei größeren Unternehmen wird in der Regel von<br />
einem Team fachkundiger Juristen, Steuerberater,<br />
Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater ein so<br />
genannter Due Diligence durchgeführt. Dabei handelt<br />
es sich um umfangreiche Checklisten, mit deren<br />
Hilfe die rechtlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
eines Unternehmens auf Herz und Nieren geprüft<br />
werden. Diese Form der Bestandsaufnahme aller relevanten<br />
wirtschaftlichen, rechtlichen und steuerlichen<br />
Gegebenheiten dient aber auch der Aufdeckung<br />
der im Unternehmen enthaltenen Risiken. Eine solche<br />
Überprüfung der Unternehmenssituation ist<br />
allerdings mit erheblichen Kosten verbunden.<br />
Ein Due Diligence wird daher häufig in der Praxis<br />
nur beim Kauf eines fremden und größeren<br />
Unternehmens durchgeführt.<br />
Bei der Recherche und vor allem der Bewertung<br />
der gewonnenen Informationen und Unterlagen<br />
sollten Sie in jedem Fall externe Hilfe in Anspruch<br />
nehmen.<br />
Die folgenden Übersichten und Checklisten<br />
enthalten einige wichtige Aspekte, die für<br />
eine Objektbeschreibung notwendig sind.<br />
Dabei werden nicht alle Kriterien für alle Unternehmen<br />
gleichermaßen gelten. Eine Objektbeschreibung<br />
eines mittelständischen produzierenden Unternehmens<br />
sieht sicherlich anders aus als die eines<br />
Dienstleistungsbetriebes, eines Handwerksbetriebes,<br />
einer Arzt- oder einer Rechtsanwaltspraxis. Die<br />
Checklisten erheben daher auch nicht den Anspruch<br />
auf Vollständigkeit. Detaillierte und branchenbezogene<br />
Checklisten und Auswertungen finden Sie unter<br />
www.nexxt.org bzw. www.softwarepaket.de (Nachfolgeplaner).<br />
Aufgabegrund des Unternehmers<br />
Versuchen Sie, genau herauszufinden, warum<br />
das Unternehmen abgegeben werden soll. Stellen Sie<br />
fest, seit wann das Unternehmen angeboten wird und<br />
ob weitere Interessenten vorhanden sind.<br />
Check: Aufgabegrund des Unternehmers<br />
3 Der Unternehmer möchte sich zur Ruhe setzen<br />
3 Der Unternehmer ist krank<br />
3 Der Unternehmer ist gestorben, die Erben<br />
verkaufen das Unternehmen<br />
3 Der Unternehmer sucht eine neue Tätigkeit<br />
3 Der Unternehmer benötigt Geld<br />
3 Das Unternehmen ist „heruntergewirtschaftet“<br />
3 Andere Gründe<br />
Ansprechpartner:<br />
3 Unternehmer<br />
3 Kammer<br />
3 Kommunale Wirtschaftsförderung<br />
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