08.02.2014 Aufrufe

Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

48<br />

Gemeinsam die Übernahme umsetzen<br />

Beachten Sie, dass im Gesellschaftervertrag und<br />

im Testament<br />

3 der zu übergebende Gegenstand genau definiert ist<br />

3 eindeutig geregelt ist, welche Gegenleistung der<br />

Nachfolger an den Übergeber und an die<br />

anderen Familienmitglieder zu erbringen hat<br />

3 Erbverträge nur zur Niederschrift bei einem<br />

Notar bei gleichzeitiger Anwesenheit der<br />

Vertragspartner geschlossen werden können<br />

3 eigenhändige Testamente vom Erblasser persönlich<br />

geschrieben und unterschrieben sein müssen.<br />

3 Notariell errichtete Testamente verursachen zwar<br />

Kosten, führen aber zu Kostenersparnissen hinsichtlich<br />

des Erbscheines und haben den Vorteil,<br />

dass der Notar fachkundig und belehrungspflichtig<br />

ist. Spätere Streitigkeiten können so<br />

vermieden werden.<br />

Mitglied der Familie ist. In den meisten Fällen gibt es<br />

keine wirklich faire Regelung. Der Senior kann beispielsweise<br />

nicht alle Erben zu gleichberechtigten<br />

Chefs machen. Eine solche Lösung wird Konflikte mit<br />

sich bringen, da klare Entscheidungsstrukturen nicht<br />

vorhanden sind. Darüber hinaus kann sich eine<br />

zunächst faire Aufteilung des Erbes im Nachhinein als<br />

äußerst ungerecht erweisen.<br />

Zum Beispiel, wenn der <strong>Unternehmensnachfolge</strong>r<br />

rein rechnerisch gesehen mit der Übertragung des<br />

Unternehmens mehr Vermögen erhält als die<br />

Geschwister, die ausgezahlt wurden. Der Nachfolger<br />

bekommt ein risikobehaftetes Vermögen, das er nicht<br />

ohne Weiteres in Geld umwandeln kann, während<br />

die Geschwister ein risikoloses Vermögen erhalten,<br />

über das sie frei verfügen können.<br />

Ausgleichszahlungen an Mit-Erben<br />

Ausgleichszahlungen oder Abfindungen können<br />

den Nachfolger bzw. das Unternehmen unter Umständen<br />

finanziell ganz schön „in die Knie zwingen.“<br />

Es ist daher sehr wichtig, im Testament klare Regelungen<br />

zu schaffen, wie mit allen gesetzlichen Erben<br />

zu verfahren ist. Andernfalls können erhebliche<br />

Belastungen auf den Nachfolger zukommen. Wurde<br />

im Testament beispielsweise anstatt aller gesetzlichen<br />

Erben nur ein einziger Erbe berücksichtigt, muss dieser<br />

dafür sorgen, dass die Mit-Erben ihren gesetzlichen<br />

Pflichtteil erhalten. Wurde andererseits im Testament<br />

eine Teilungsanordnung festgelegt, nach der ein<br />

bestimmter Erbe das Unternehmen erhält, die weiteren<br />

Erben andere Vermögensteile, muss der <strong>Unternehmensnachfolge</strong>r<br />

unter Umständen Spitzenausgleiche<br />

erbringen, falls der Wert des Unternehmens höher ist<br />

als die weiteren Erbteile. Diese Abfindungspflicht<br />

kann vermieden werden, wenn die Erben noch zu<br />

Lebzeiten des Alt-Inhabers schriftlich erklären, auf<br />

zukünftige Abfindungszahlungen zu verzichten.<br />

Dabei kann es sich um einen beurkundungspflichtigen<br />

Pflichtteilsverzicht handeln. Klären Sie diese<br />

Fragen mit Ihrem Notar.<br />

Hat der Unternehmer mehrere Nachkommen,<br />

muss er daher auf jeden Fall eine weitere Hürde der<br />

Nachfolgeregelung meistern: die Aufteilung des<br />

Erbes. Dies kann auch problematisch sein, wenn<br />

Erben vorhanden sind, der Nachfolger aber kein<br />

Check: Testament<br />

Klären Sie die folgenden Fragen mit Ihrem Notar.<br />

3 In welchem ehelichen Güterstand leben Sie?<br />

Zugewinngemeinschaft<br />

Gütertrennung<br />

Gütergemeinschaft<br />

3 Welche Auswirkung hat der eheliche Güterstand<br />

auf Testament und Erbvertrag?<br />

3 Existiert bereits ein Testament oder ein Erbvertrag?<br />

3 Berücksichtigt diese Verfügung Pflichtteilsrechte<br />

von anderen Erben?<br />

3 Ist klar geregelt, welcher Erbe welches Vermögen<br />

erhalten soll, zum Beispiel durch Teilungsanordnung?<br />

3 Sind Ausgleichsansprüche geregelt?<br />

3 In welcher Höhe sind Ausgleichsansprüche zu<br />

zahlen und zu welchem Zeitpunkt?<br />

3 Ist das Testament oder der Erbvertrag notariell<br />

beurkundet?<br />

Beziehen Sie auf jeden Fall einen Rechtsanwalt oder Notar<br />

sowie einen Steuerberater in Ihre Vorbereitungen mit ein.<br />

O

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!