Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen
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Das Lebenswerk:<br />
„Loslassen“ und auf<br />
zu neuen Ufern<br />
Häufig unterschätzen die Betroffenen, dass<br />
Emotionen bei der <strong>Unternehmensnachfolge</strong> – insbesondere<br />
im Rahmen der Familiennachfolge – eine<br />
große Rolle spielen. Dabei sind sie im Unternehmen<br />
eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern des<br />
Generationswechsels. Auch wenn Sie aufgrund von<br />
rationalen Überlegungen die Notwendigkeit einer<br />
Übergabe Ihres Unternehmens erkannt und den<br />
Übergabeprozess geschäftsmäßig vorbereitet haben,<br />
können Sie Ihr Lebenswerk emotional vielleicht doch<br />
nicht loslassen. Für einen Unternehmer, der seinen<br />
Betrieb mit viel Mühe über viele Jahrzehnte aufgebaut<br />
hat, ist es sicherlich nicht leicht, sich aus dem<br />
aktiven Tagesgeschäft zurückzuziehen und zu sehen,<br />
dass nun ein Jüngerer die Geschicke seines Unternehmens<br />
lenkt.<br />
Mit der Übergabe ist Ihre unternehmerische Meinung<br />
und Erfahrung oft nicht mehr gefragt. Sichtbarer<br />
Ausdruck für diesen emotionalen Konflikt gerade<br />
in Familienbetrieben ist, dass der ehemalige Chef<br />
immer wieder mal reinschaut, um nach dem Rechten<br />
zu sehen und sich dabei wenig Freunde macht. Viele<br />
Unternehmer können sich ein Leben ohne Ihr Unternehmen<br />
kaum vorstellen. Deswegen ist es hilfreich,<br />
sich schon frühzeitig zu überlegen, wie sie die Zeit<br />
nach vollzogener Übergabe gestalten wollen.<br />
Altbewährtes ändert sich<br />
Der Senior hat dem Betrieb „seinen Stempel aufgedrückt“<br />
und ist mit seiner Art der Unternehmensführung<br />
erfolgreich gewesen. Aber nicht nur der<br />
Senior: In vielen mittelständischen Betrieben hat die<br />
Ehefrau eine klar definierte Position, informell ist sie<br />
oft auch zuständig für das Beziehungs-Management<br />
im Unternehmen (weitere Informationen unter<br />
www.nexxt.org).<br />
O<br />
Versuchen Sie – so schwer es auch fallen mag – zu akzeptieren,<br />
dass die jüngere Generation manches anders sieht und<br />
anders umsetzt. Machen Sie Zugeständnisse. Nehmen Sie hin,<br />
dass die Dinge neu gestaltet, dass auch Fehler gemacht werden.<br />
Nur so kann Ihr Nachfolger das Unternehmen und sich<br />
selbst weiterentwickeln.<br />
Diese Beziehungsarbeit fließt meist unbemerkt<br />
in den Arbeitsprozess mit ein. Der Nachfolger wird<br />
sicherlich seine eigenen Vorstellungen von Unternehmensführung<br />
in den Betrieb einbringen wollen.<br />
Dies kann nur schwer gelingen, wenn er im Schatten<br />
seines Vorgängers steht.<br />
Check: Wie stehen Sie zur<br />
Unternehmensübergabe?<br />
Was war oder ist der Anlass für Sie, sich mit<br />
der <strong>Unternehmensnachfolge</strong> zu beschäftigen?<br />
Welche Optionen und Alternativen haben<br />
Sie angedacht?<br />
Ist für Sie der Verkauf des<br />
Unternehmens ein Tabu?<br />
Welchen Einfluss möchten Sie nach der Übergabe<br />
auf Ihr Unternehmen noch ausüben?<br />
An wie vielen Tagen im Jahr möchten Sie als Anteilseigner<br />
an wichtigen Sitzungen teilnehmen?<br />
An wie vielen Tagen im Monat möchten Sie als<br />
Seniorberater tätig sein?<br />
Welchen Anlass könnten Sie für die<br />
Unternehmensübergabe nutzen?<br />
Ihren nächsten runden Geburtstag<br />
das nächste Datum für das Firmenjubiläum<br />
die nächste Weihnachtsfeier<br />
Ihr ganz individueller Anlass:<br />
Ja<br />
Nein