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Unternehmensnachfolge - Handwerkskammer Aachen

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29<br />

Das Lebenswerk:<br />

„Loslassen“ und auf<br />

zu neuen Ufern<br />

Häufig unterschätzen die Betroffenen, dass<br />

Emotionen bei der <strong>Unternehmensnachfolge</strong> – insbesondere<br />

im Rahmen der Familiennachfolge – eine<br />

große Rolle spielen. Dabei sind sie im Unternehmen<br />

eine der häufigsten Ursachen für das Scheitern des<br />

Generationswechsels. Auch wenn Sie aufgrund von<br />

rationalen Überlegungen die Notwendigkeit einer<br />

Übergabe Ihres Unternehmens erkannt und den<br />

Übergabeprozess geschäftsmäßig vorbereitet haben,<br />

können Sie Ihr Lebenswerk emotional vielleicht doch<br />

nicht loslassen. Für einen Unternehmer, der seinen<br />

Betrieb mit viel Mühe über viele Jahrzehnte aufgebaut<br />

hat, ist es sicherlich nicht leicht, sich aus dem<br />

aktiven Tagesgeschäft zurückzuziehen und zu sehen,<br />

dass nun ein Jüngerer die Geschicke seines Unternehmens<br />

lenkt.<br />

Mit der Übergabe ist Ihre unternehmerische Meinung<br />

und Erfahrung oft nicht mehr gefragt. Sichtbarer<br />

Ausdruck für diesen emotionalen Konflikt gerade<br />

in Familienbetrieben ist, dass der ehemalige Chef<br />

immer wieder mal reinschaut, um nach dem Rechten<br />

zu sehen und sich dabei wenig Freunde macht. Viele<br />

Unternehmer können sich ein Leben ohne Ihr Unternehmen<br />

kaum vorstellen. Deswegen ist es hilfreich,<br />

sich schon frühzeitig zu überlegen, wie sie die Zeit<br />

nach vollzogener Übergabe gestalten wollen.<br />

Altbewährtes ändert sich<br />

Der Senior hat dem Betrieb „seinen Stempel aufgedrückt“<br />

und ist mit seiner Art der Unternehmensführung<br />

erfolgreich gewesen. Aber nicht nur der<br />

Senior: In vielen mittelständischen Betrieben hat die<br />

Ehefrau eine klar definierte Position, informell ist sie<br />

oft auch zuständig für das Beziehungs-Management<br />

im Unternehmen (weitere Informationen unter<br />

www.nexxt.org).<br />

O<br />

Versuchen Sie – so schwer es auch fallen mag – zu akzeptieren,<br />

dass die jüngere Generation manches anders sieht und<br />

anders umsetzt. Machen Sie Zugeständnisse. Nehmen Sie hin,<br />

dass die Dinge neu gestaltet, dass auch Fehler gemacht werden.<br />

Nur so kann Ihr Nachfolger das Unternehmen und sich<br />

selbst weiterentwickeln.<br />

Diese Beziehungsarbeit fließt meist unbemerkt<br />

in den Arbeitsprozess mit ein. Der Nachfolger wird<br />

sicherlich seine eigenen Vorstellungen von Unternehmensführung<br />

in den Betrieb einbringen wollen.<br />

Dies kann nur schwer gelingen, wenn er im Schatten<br />

seines Vorgängers steht.<br />

Check: Wie stehen Sie zur<br />

Unternehmensübergabe?<br />

Was war oder ist der Anlass für Sie, sich mit<br />

der <strong>Unternehmensnachfolge</strong> zu beschäftigen?<br />

Welche Optionen und Alternativen haben<br />

Sie angedacht?<br />

Ist für Sie der Verkauf des<br />

Unternehmens ein Tabu?<br />

Welchen Einfluss möchten Sie nach der Übergabe<br />

auf Ihr Unternehmen noch ausüben?<br />

An wie vielen Tagen im Jahr möchten Sie als Anteilseigner<br />

an wichtigen Sitzungen teilnehmen?<br />

An wie vielen Tagen im Monat möchten Sie als<br />

Seniorberater tätig sein?<br />

Welchen Anlass könnten Sie für die<br />

Unternehmensübergabe nutzen?<br />

Ihren nächsten runden Geburtstag<br />

das nächste Datum für das Firmenjubiläum<br />

die nächste Weihnachtsfeier<br />

Ihr ganz individueller Anlass:<br />

Ja<br />

Nein

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