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Vers<strong>to</strong>rben<br />
George Gallacher (21.10.1943) amtierte<br />
in den 60er <strong>Jahre</strong>n als Leadsänger der<br />
schottischen Blues- und Psychedelic-Popband<br />
The Poets, die von Andrew Loog Oldham<br />
gemanagt wurde und für Immediate<br />
aufnahm. Er war bei der Reunion 2011 mit<br />
dabei. Erlag bereits am 25.8. einem Herzinfarkt,<br />
als er sich auf der Heimfahrt von<br />
einem Spiel seines Lieblings-Fußballklubs<br />
Partick Thistle befand.<br />
Dorothy McGuire (*19.2.1928) gehörte<br />
zu den McGuire Sisters, die 1955 mit "Sincerely"<br />
und 1958 mit "Sugartime" #1-Hits<br />
in ihrer Heimat USA schafften, sich 1964<br />
auflösten, 1986 eine Reunion feierten.<br />
2001 wurden sie in die Vocal Group Hall<br />
Of Fame aufgenommen. McGuire litt<br />
schon länger an Parkinson, als sie am 7.9.<br />
für immer ging.<br />
Johnny Perez (*1943) trommelte in den<br />
60er <strong>Jahre</strong>n bei der texanischen Kultcombo<br />
Sir Douglas Quintet, auch auf "She's About<br />
A Mover” (#13/1965) und "Mendocino”<br />
(#27/1969). Ihm gehörte später das Topanga<br />
Skyline Studio, in dem Bob Dylan, Sting,<br />
Jackson Browne und Bobby McFerrin aufnahmen,<br />
er schrieb Songs und spielte mit<br />
Joe „King" Carrasco. Am 11.9. kostete ihn<br />
eine Leberzirrhose das Leben.<br />
Homer Joy (*12.4.1945). arbeitete als<br />
Songwriter für Buck<br />
Owens und viele<br />
andere, seine bekannteste<br />
Kreation<br />
dürfte "Streets Of<br />
Bakersfield" sein,<br />
das er 1972 selbst<br />
aufnahm, allerdings<br />
waren Owens und Dwight Yoakam (im Duett<br />
mit Joy) sehr viel erfolgreicher damit.<br />
Er starb am 11.9. an den Spätfolgen einer<br />
komplizierten Herztransplantation im Jahr<br />
2006.<br />
James Sugar Boy" Crawford<br />
"<br />
(*12.10.1934), New-Orleans-Göße, arbeitete<br />
als R&B-Sänger, spielte Piano und<br />
Posaune, schrieb Songs, gehörte Chapaka<br />
Shawee an, aus denen Sugar Boy & The<br />
Sugar Lumps sowie Sugar Boy & His Cane<br />
Cutters hervorgingen. Das 1954 von ihm<br />
verfasste "Jock-A-Mo" nahmen auch die<br />
Dixie Cups, Dr. John, Grateful Dead und<br />
Cyndi Lauper auf. Zog sich 1969 in die<br />
Kirchenmusik zurück. Ging am 15.9. für<br />
immer.<br />
Manfred "<br />
Manne" Praeker (*25.9.1951)<br />
spielte Bass bei den Polit-Rockern Lokomotive<br />
Kreuzberg, die sich dann Nina<br />
Hagen 1978 als Begleitband (und Songau<strong>to</strong>ren)<br />
angelte. Danach räumte er mit<br />
seinen alten Mitstreitern als Spliff ab, produzierte<br />
Nena, arbeitete mit den Ärzten.<br />
Ende der 80er <strong>Jahre</strong> zog er nach Portugal,<br />
wo er sich ein Studio einrichtete und<br />
lokale Künstler produzierte. Nach langer,<br />
schwerer Krankheit starb er am 17.9. in<br />
seiner Geburtsstadt Berlin.<br />
Tony Bernabale (alias Tony Bell, T, Tone,<br />
Ding & Fickas, *13.8.19<strong>40</strong>) spielte Saxofon,<br />
Akkordeon und Orgel, unter anderem bei<br />
den Red Ryders, die Quincy Jones 1964<br />
produzierte. Machte danach Musik in erster<br />
Linie zum eigenen Vergnügen, bis er am<br />
22.9. nach kurzer Krankheit starb.<br />
Billy Barnes (*27.1.1927) belieferte Patti<br />
Page, June Christy und Barbra Streisand<br />
mit Songs. Komponiert seit dem 25.9. im<br />
Jenseits.<br />
Andy Williams (*3.12.1927) startete<br />
seine Karriere mit seinen drei Brüdern als<br />
The Williams Bro<strong>the</strong>rs, sang ab 1952 solo<br />
und schaffte es bis weit in die 70er <strong>Jahre</strong><br />
hinein mit 45<br />
Easy-Listeningund<br />
Popsongs in<br />
die US-Charts.<br />
Er hatte in den<br />
60er <strong>Jahre</strong>n seine<br />
eigene TV-<br />
Show, moderierte<br />
mehrfach die<br />
Grammy-Verleihungen, betrieb sein eigenes<br />
Label Barnaby Records, für das er den<br />
jungen Jimmy Buffett unter Vertrag nahm,<br />
und hatte später in Branson, Missouri, sein<br />
eigenes Musik<strong>the</strong>ater. 2011 wurde bei ihm<br />
Blasenkrebs diagnostiziert, der ihn am<br />
25.9. das Leben kostete.<br />
Ronald Bertram Aloysius R. B."<br />
"<br />
Greaves (*28.11.1943) dürften ältere Musikfans<br />
von seinem 1969er Erfolg "Take A<br />
Letter, Maria” (US #2, selbst verfasst) her<br />
kennen. Er nahm als Sonny Childe & The<br />
TNTs im UK früh auf, kehrte dann in die<br />
USA zurück, wo kein Geringerer als Ahmet<br />
Ertegun seinen musikalischen Brief produzierte.<br />
Nach ein paar weiteren kleineren<br />
Hits arbeitete er für eine HighTech-Firma.<br />
Am 27.9. erlag er einem Prostata-Krebsleiden.<br />
Frank Wilson (*5.12.19<strong>40</strong>) war als Songschmied<br />
und Produzent im Hause Mo<strong>to</strong>wn<br />
tätig. Aus seiner Feder stammten die Supremes-Erfolge<br />
"Love Child” und "Up The<br />
Ladder To The Roof" sowie Eddie Kendricks'<br />
"Keep On Truckin'”. Auch Marvin<br />
Gaye, Smokey Robinson & The Miracles,<br />
die Four Tops und Temptations nahmen<br />
Songs von ihm auf. Prostatakrebs stand am<br />
27.9. in seinem Totenschein.<br />
Simon Oberender spielte Gitarre und<br />
Keyboards bei den Neo-Prog-Metallern Beyond<br />
The Bridge und Trillium, war an Aufnahmen<br />
von Kamelot, Avantasia, Edguy und<br />
Epica (auch als Toningenieur) betei ligt. Zwei<br />
Wochen vor seinem Tod am 27.9. hatte er<br />
mit Beyond The Bridge beim „ProgPower<br />
USA"-Festival in Atlanta erstmals in Amerika<br />
gespielt. Die Umstände des Ablebens des<br />
29-Jährigen sind nicht bekannt.<br />
Raylene Rankin (*15.9.1960), kanadische<br />
Sängerin, die ab 1989 mit vieren<br />
ihrer zwölf Geschwister die Rankin Family<br />
bildete, verlor am 30.9. ihren über<br />
zehn <strong>Jahre</strong> währenden Kampf gegen den<br />
(Brust-)Krebs. Sie hatte auch mehrere Solo-<br />
Alben mit Celtic-Country-Musik veröffentlicht,<br />
zuletzt vor einigen Monaten LITTLE<br />
DIAMONDS.<br />
Kathi McDonald (*25.9.1948) war als<br />
Blues- und Rocksängerin unterwegs, ar-<br />
beitete mit Long John Baldry zusammen,<br />
mit dem ihr 1980 ein Hit mit "You've Lost<br />
That Lovin' Feelin'" gelang. Sie nahm immer<br />
wieder eigene Platten auf, desgleichen<br />
mit/für Ike & Tina Turner, Big Bro<strong>the</strong>r &<br />
The Holding Company, Joe Cocker, Brian<br />
Auger, Leon Russell und den Rolling S<strong>to</strong>nes<br />
("Tumbling Dice”). Sie starb überraschend<br />
am 3.10. in Seattle, wo sie ihre Karriere gestartet<br />
hatte.<br />
Danny Sims (*19<strong>40</strong>) entdeckte Bob Marley,<br />
nahm ihn 1967 unter Vertrag und<br />
transferierte ihn 1972 zu Island Records,<br />
zeitgleich übernahm er das Management<br />
des Sängers, der einige <strong>Jahre</strong> später den<br />
großen Durchbruch schaffte. Mit Johnny<br />
Nash ("I Can See Clearly Now”) betrieb<br />
er bis 2002 JAD Records und machte nie<br />
ein Hehl aus seinen Mafia-Verbindungen.<br />
Darmkrebs kostete ihn am 3.10. das Leben.<br />
Nick Curran (*20.9.1977) führte singend<br />
und Gitarre spielend seine Blues-Rockband<br />
Nick Curran & The Nitelifes an, spielte<br />
auch Rockabilly und Punk, u.a. mit Deguello,<br />
The Lowlifes, The Jaguars und den<br />
Fabulous Thunderbirds. Krebs raffte ihn am<br />
6.10. dahin.<br />
Nils Koppruch (*25.10.1965) leitete<br />
1996 bis 2006 als Frontmann die Band<br />
Fink, spielte dann als Singer/Songwriter<br />
eine Mischung aus Indie-Pop mit Elementen<br />
aus Folk, Americana, Blues und<br />
Bluegrass, betrieb in Hamburg eine eigene<br />
Galerie und war zugleich auch als bildender<br />
Künstler SAM. aktiv. Zuletzt tat er sich mit<br />
Gisbert zu Knyphausen zu Kid Kopphausen<br />
zusammen und veröffentlichte im August<br />
das Album "I". Kurz vor Beginn der ersten<br />
KK-Tour schlief Koppruch am 10.10. friedlich<br />
für immer ein.<br />
Patricia Ann Mileski (*4.2.1952) arbeitete<br />
als Psycho<strong>the</strong>rapeutin (Spezialgebiet<br />
Drogen- und Alkoholmissbrauch) und<br />
Chorsängerin für Santana, Neil Young und<br />
Rita Coolidge. Leberkrebs beendete ihr irdisches<br />
Dasein am 11.10.<br />
Blake Baker BB" Cunningham<br />
"<br />
(*1942) gehörte zu den profiliertesten Musikern<br />
(keys, b) von Memphis, wo er 1954<br />
als Perkussionist<br />
Elvis Presley begleitete.<br />
Er spielte<br />
mit Steve Cropper<br />
und Donald<br />
„Duck" Dunn bei<br />
den Six O’Clock<br />
Boys, landete<br />
1967 mit The<br />
Hombres und "Let It Out (Let It All Hang<br />
Out)" einen US#-12-Hit, zog später nach<br />
Los Angeles, wo er auch als Chef-Toningenieur<br />
in den Independent Recorders<br />
Studios mit Billy Joel, El<strong>to</strong>n John und Lou<br />
Rawls arbeitete. Nach der Rückkehr nach<br />
Memphis stieg er 1997 in Jerry Lee Lewis'<br />
Band ein, der er bis zu seinem Tod angehörte.<br />
Zuletzt arbeitete Cunningham auch<br />
bei einem Sicherheitsunternehmen und<br />
wurde am 14.10. im Dienst erschossen.<br />
Dickie Freeman (*20.6.1928) sang als<br />
Solist zwar hauptsächlich Gospel, war aber<br />
auch Mitglied der Skylarks und ließ seine<br />
Stimme für John Fogerty, Johnny Cash,<br />
Elvis Costello, The Fairfield Four und The<br />
Kings Of Harmony ertönen – bis zum<br />
16.10.<br />
Cody Burnside (*1983), Enkel der<br />
Country-Blueslegende R.L. Burnside und<br />
Bruder von Cedric Burnside, machte selbst<br />
HipHop-Blues, war auf mehreren Alben<br />
der North Mississippi Allstars zu hören,<br />
betrieb mit Lu<strong>the</strong>r und Cody Dickinson die<br />
Hill Country Revue. Er war gerade mal 29,<br />
als er am 17.10. aus unbekannten Gründen<br />
starb.<br />
Tim Johnson (*1960) – Mickey Newbury<br />
lotste den Songschmied von Oregon nach<br />
Nashville, wo mehr als 100 seiner Lieder<br />
von Country-Größen aufgenommen wurden.<br />
Unterlag am 21.10. im Kampf gegen<br />
den Krebs.<br />
Michael Marra (*Februar 1952), auch<br />
bekannt als „The Bard From Dundee"<br />
schrieb Songs, arbeitete am Theater, fürs<br />
Radio und Fernsehen. Der Schotte gründete<br />
seine erste Band Hen’s Teeth 1971,<br />
machte sich 1980 mit THE MIDAS TOUCH<br />
selbstständig. Und komponierte mit "If<br />
The Moon Can Be Believed” auch eine<br />
Operette. Starb am 23.10. nach längerer<br />
Krankheit.<br />
Bill Dees (*24.1.1939) spielte Gitarre,<br />
sang, schrieb Songs und produzierte, beispielsweise<br />
Roy Orbison ("Oh, Pretty Woman”,<br />
" It's Over"). Aus seinem Liedfundus<br />
bedienten sich auch Johnny Cash, Loretta<br />
Lynn, Skeeter Davis, Glen Campbell, Billy<br />
Joe Royal und Gene Pitney. Am 24.10. war<br />
ein Gehirntumor stärker.<br />
Louis Nunley (*15.10.1931) machte<br />
seine ersten kommerziellen Aufnahmen<br />
1949 in Nashville, war ab 1953 Mitglied<br />
der Anita Kerr Singers, sprang bei Bedarf<br />
bei den Jordanaires ein und prägte den<br />
„Nashville Sound" entscheidend mit. War<br />
als Backgroundsänger auf Hunderten von<br />
Platten zu hören, u.a. von Brenda Lee, Jim<br />
Reeves, Floyd Cramer, Marty Robbins, Patsy<br />
Cline, Eddy Arnold, Perry Como, Dolly<br />
Par<strong>to</strong>n, Engelbert, Randy Travis, Kenny<br />
Rogers, Garth Brooks und Elvis Presley.<br />
Das Singen stellte er endgültig am 26.10.<br />
ein.<br />
Jo Dunne (*12.11.1968) spielte Gitarre bei<br />
der UK-Combo Fuzzbox – bis zu seinem<br />
krebsbedingten Lebensende am 26.10.<br />
Terry Callier (*24.5.1945) griff in seinen<br />
Soulsongs auch stets Elemente aus Gospel,<br />
Folk und Weltmusik auf. Das Debütalbum<br />
THE NEW FOLK SOUND des Jugendfreunds<br />
von Curtis Mayfield erschien<br />
1964 erst mit vierjähriger Verspätung, weil<br />
es seine damalige Plattenfirma nicht veröffentlichen<br />
wollte. Nachdem er längere<br />
Zeit von der Bildfläche verschwunden war,<br />
entdeckten ihn Acid-Jazz-Produzenten<br />
in den 90ern wieder. Sein letztes Werk<br />
HIDDEN CONVERSATIONS produzierte er<br />
2009 gemeinsam mit Massive Attack. Der<br />
ausdrucksstarke Sänger starb am 28.10.<br />
nach langer schwerer Krankheit.<br />
Seite 10 ■ <strong>GoodTimes</strong> 6/2012 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong>