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CD REVIEWS Country & Folk<br />
seines neuen Albums I JUST MIGHT<br />
LIVE FOREVER aus den Filmen<br />
„Billy The Kid”, „L.A. Dirt” und<br />
„Cole Younger And The Black Train”<br />
stammen. Es sind kernige Countrysongs<br />
von echtem Schrot & Korn,<br />
die McCarver mit strammer, nicht<br />
zu rauer Stimme hemdsärmelig vorträgt,<br />
begleitet von einem routiniert<br />
zupackenden Team, dem die Country-Tradition<br />
deutlich näher steht<br />
als musikalisches Rebellentum oder<br />
gar kecke Experimente. Die konservative<br />
Grundausrichtung ist auch in<br />
den – teils au<strong>to</strong>biografisch gefärbten<br />
– Texten allgegenwärtig. Cody Mc-<br />
Carver, Sohn eines Gefängnisinsassen,<br />
wurde auf der „wrong side of <strong>the</strong><br />
tracks” geboren, gehörte zum „white<br />
trash”, arbeitete sich aber – talentiert<br />
und unverdrossen – nach oben. Ein<br />
Redneck, der zu Recht s<strong>to</strong>lz darauf<br />
ist, aber den Patriotismus auch nicht<br />
übertreibt – in Songs wie “Redneck<br />
Friends Of Mine”, “Kick It In<strong>to</strong><br />
4-Wheel Drive”, “You Can’t Hide<br />
Money” oder “White Trash With Money”<br />
gibt es auch – mal unverblümt,<br />
mal zwischen den Zeilen – nachdenkliche<br />
Aspekte. Am besten beschreibt<br />
McCarver seine Weltsicht natürlich<br />
in “I’m America”, einem Song, dessen<br />
Versöhnlichkeit überzeugt, auch<br />
wenn sie etwas zu plakativ beschworen<br />
wird.<br />
(AGR Television Records/Sony<br />
<strong>Music</strong> 2012, 11/39:44) hjg<br />
PETE SEEGER & LORRE<br />
WYATT<br />
A MORE PERECT UNION<br />
Auch mit mittlerweile<br />
93<br />
<strong>Jahre</strong>n<br />
zeigt<br />
Pete<br />
Seeger<br />
keinerlei<br />
Anzeichen<br />
von<br />
nachlassendem<br />
Abit Arbeitseifer. if A MORE PERECT<br />
UNION ist nach dem Woody-Guthrie-Tribute<br />
vom September (PETE<br />
REMEMBERS WOODY) schon das<br />
zweite Album innerhalb kurzer Zeit.<br />
Zusammen mit seinem langjährigen<br />
Freund, dem Singer/Songwriter Lorre<br />
Wyatt, begann Pete Seeger die<br />
Aufnahmen dafür allerdings schon<br />
vor gut 15 <strong>Jahre</strong>n, die Fertigstellung<br />
verzögerte sich aber aufgrund Wyatts<br />
gesundheitlicher Probleme immer<br />
wieder – und jetzt gaben ein paar weitere<br />
Freunde dem Album den letzten<br />
Schliff: Bruce Springsteen, Emmylou<br />
Harris, Steve Earle, Dar Williams,<br />
Tom Morello, dazu noch der Chor der<br />
River<strong>to</strong>wn Kids, mit denen Seeger<br />
2010 TOMORROW’S CHILDREN<br />
aufgenommen hat. Dennoch muss der<br />
Löwenanteil des Lobes an Seeger/Wyatt<br />
gehen, die alle Songs (bis auf das<br />
von Wyatt alleine verfasste “Somos El<br />
Barco”) gemeinschaftlich geschrieben<br />
haben und so einmal mehr ihre ganz<br />
besondere Klasse in Sachen zeitlose<br />
Folksongs bewiesen haben.<br />
(Appleseed/inakustik, 2012,<br />
16/70:00) us<br />
JIMMIE RODGERS<br />
JIMMIE RODGERS / SINGS<br />
FOLK SONGS<br />
Für<br />
Jimmie<br />
Rodgers (nicht<br />
zu verwechseln<br />
mit dem 1933<br />
ges<strong>to</strong>rbenen<br />
Country-Urvater<br />
gleichen<br />
Namens) wurde in den 50er <strong>Jahre</strong>n<br />
der Begriff Folk’n’Roll geprägt. Das<br />
passte – denn der Sänger und Gitarrist,<br />
der seine größten Erfolge mit “Honeycomb”<br />
(1957, US #1) und “Kisses<br />
Sweeter Than Wine” (1957, US #3)<br />
feierte, mixte Pete Seeger und Buddy<br />
Holly zu einem einzigartig swingenden<br />
Stil. Leider fand die Karriere<br />
des heute 78-Jährigen ein jähes Ende,<br />
als er sich 1967 unter bis heute nicht<br />
ganz geklärten Umständen bei einer<br />
Auseinandersetzung mit einer Polizeistreife<br />
eine Schädelfraktur zuzog und<br />
fortan nicht mehr auftreten konnte.<br />
Hoodoo Records veröffentlicht nun<br />
in schöner Aufmachung und hervorragender<br />
Klangqualität Rodgers’ beide<br />
ersten Alben auf einer CD: das unbetitelte<br />
1957er Debüt, inklusive der<br />
genannten Top-Ten-Hits, sowie den<br />
Nachfolger SINGS FOLK SONGS<br />
(1958), für den er noch tiefer in die<br />
Kiste der Traditionals griff und dabei<br />
überzeugende Fassungen von “Lord<br />
Randal”, “Black Is The Color” und<br />
“Waltzing Matilda” kreierte. Abgerundet<br />
wird der Twofer mit fünf Bonus-Tracks<br />
aus der gleichen Periode,<br />
darunter eine großartige Version von<br />
“The Wreck Of The ‚John B‘“.<br />
(Hoodoo/Harmonia Mundi,<br />
2012, 29/77:42) frs<br />
VARIOUS ARTISTS<br />
MUSIC IS LOVE –<br />
A SINGER / SONG-<br />
WRITER’S TRIBUTE TO<br />
THE MUSIC OF CSN&Y<br />
Über die Musik, mit der David Crosby,<br />
Stephen Stills, Graham Nash und Neil<br />
Young im Laufe ihrer langen Karriere<br />
Musiker in aller Welt beeinflusst<br />
haben, wurden schon genügend dicke<br />
Bücher geschrieben, so dass man hier<br />
darauf verzichten kann. Hier soll es<br />
ausnahmsweise mal nicht um die Würdigung<br />
ihrer Songs gehen, sondern um<br />
das, was zahlreiche Singer/Songwriter<br />
auf MUSIC IS LOVE aus ihren Vorlagen<br />
machen. Auffallend dabei ist,<br />
dass nicht nur junge, eher unbekannte<br />
Künstler ihren Tribut erweisen, Judy<br />
Collins ist mit “Helplessly Hoping”<br />
dabei, Steve Wynn mit “Triad”, Elliott<br />
Murphy mit “Birds”, und Liam Ó<br />
Maonlaí von den Hothouse Flowers<br />
steuert ein bewegendes “Lady Of The<br />
Island” bei. Dennoch bieten die beiden<br />
CDs immer noch genügend Entdeckungspotenzial:<br />
Wer kennt schon Sadie<br />
Jemmett, die den Hörer mit “ Teach<br />
Your Children” verzaubert, wer hat<br />
schon von Cindy Lee Berryhill gehört,<br />
die Stephen Stills’ Manassas-Song “It<br />
Doesn’t Matter” stilecht als verträumten<br />
Westcoast interpretiert, wer hat<br />
Carrie Rodriguez zugetraut, aus “Cortez<br />
The Killer” eine gefühlvolle Folkballade<br />
zu machen?<br />
(Route 61/Hemifran, 2012,<br />
13/48:39, 14/55:09) us<br />
VARIOUS ARTISTS<br />
WE’RE ALL IN THIS<br />
TOGETHER – A BENEFIT<br />
ALBUM FOR THE<br />
MORNING STAR<br />
„Ein<br />
Protestsong<br />
ist<br />
so pointiert,<br />
dass du ihn<br />
nicht<br />
mit<br />
Bullshit<br />
verwechselst”,<br />
zitiert t Michael Wes<strong>to</strong>n King<br />
den unvergessenen Phil Ochs in den<br />
Liner-Notes zur Doppel-CD, die er<br />
zugunsten des britischen Linksblattes<br />
„The Morning Star” koppelte, angeregt<br />
durch Redakteur Ivan Beavis.<br />
Der Altlinke Tony Benn sekundiert,<br />
Mainstream-Medien propagierten nur<br />
Marktkräfte: schon ist der Tenor abgesteckt,<br />
in dem die Ska-Funker The<br />
Destroyers fragen “Where Has The<br />
Money Gone” – erster Beweis, dass es<br />
hier neben Agitation beste Musik gibt.<br />
Thea Gilmore weiß durch ihre Obama-Kampagne,<br />
dass es nur “Inch By<br />
Inch” vorangeht. Jackie Leven sieht<br />
“The View From Shit Creek”, Kit<br />
Clark schafft Kinks-Atmosphäre, es<br />
gibt ein Wiederhören mit Eddie Reader,<br />
Robyn Hitchcock, Paul Hea <strong>to</strong>n<br />
und Peter Bruntnell – der wie Kathryn<br />
Williams speziell für dieses Projekt<br />
aufnahm. Andy White lässt sich frech<br />
über Ex-Premier “Gordon Brown”<br />
aus, Wes<strong>to</strong>n King selbst liefert den<br />
solidarischen Titelsong einer Tour-de-<br />
Force des Nicht-Aufgebens als Re-<br />
Write von “Eve Of Destruction”.<br />
(Red Planet Records, 2012,<br />
16/55:51, 17/60:05) utw<br />
JIM BYRNES<br />
I HEAR THE WIND IN THE<br />
WIRES<br />
US-Boy Byrnes legte seit 1981 acht<br />
Platten mit Blues, Folk und Country<br />
vor. Auch sein neues Album bietet<br />
Songs aus den Bereichen Country<br />
und Liedermacherkunst, von Byrnes<br />
mit viel Sinn für Differenzierungen<br />
in einem mätzchenfreien Stil vorgetragen,<br />
trefflich unterstützt von einer<br />
Band fähiger Musiker. Es gibt Country-Lieder<br />
von Hank Williams (“Honky<br />
Tonk”), Hank Snow (“I’m Movin’<br />
On”), Dolly Par<strong>to</strong>n (“The Bargain<br />
S<strong>to</strong>re”) und Buck Owens (“Don’t Let<br />
Her Know”), dazu edle Songs zeitgenössischer<br />
Liedermacher wie Gordon<br />
Lightfoot (“Ribbon Of Darkness”),<br />
Tom Waits (“House Where Nobody<br />
Lives”) und Nick Lowe (“Sensitive<br />
Man”). Byrnes hat null Probleme<br />
damit, das unterschiedliche Material<br />
ohne Stimmungs- und Stilbrüche zusammenzuschweißen,<br />
ohne dass alles<br />
gleich klingt.<br />
(Black Hen/inakustik, 2012,<br />
13/47:07) hjg<br />
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Brian Southall<br />
BEATLES MEMORABILIA<br />
The Julian Lennon Collection<br />
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A Life in Pictures<br />
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Chris Welch<br />
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Die Biographie in Bildern, Dokumenten und Memorabilia<br />
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