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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s 40 Jahre Musikladen (Vorschau)

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CD<br />

Blues – R&B – Soul – Funk – Reggae<br />

beste weiße Rhythm’n’Blues-Interpretin.<br />

Nach einem fürchterlichen<br />

privaten Zusammenbruch arbeitete<br />

sich die heute <strong>40</strong>-Jährige fleißig<br />

nach oben. Ihre Konzerte auf Clubebene<br />

sind inzwischen ausverkauft,<br />

und wer die Sängerin, Keyboarderin<br />

und Gitarristin live erlebt hat, fragt<br />

sich, woher sie die Kraft nimmt,<br />

derart intensive Auftritte durchzustehen.<br />

Jeder Durchschnittsmensch<br />

müsste anschließend die Stimmbänder<br />

erneuern. Auf ihren grandiosen<br />

Live-Alben 37 DAYS und LIVE AT<br />

PARADISO zeigte sie alle Facetten<br />

ihres Könnens, und auch das großartige<br />

Album DON’T EXPLAIN (mit<br />

Joe Bonamassa, 2011) gehört zur<br />

First-Class-Kategorie. Beth Harts<br />

Fähigkeit, knallharten Rock, eindringlichen<br />

Blues und groovenden<br />

Soul umwerfend gut herauszuschreien,<br />

wird mit den überwiegend balladesken<br />

Stücken des neuen Werkes<br />

BANG BANG BOOM BOOM noch<br />

erweitert. Hier werden Talent, Inbrunst<br />

und die absolute Hingabe zur<br />

Musik derart eindringlich dargeboten,<br />

dass man nur folgern kann: Besser<br />

geht’s nicht!<br />

(Provogue/Mascot/Rough Trade,<br />

2012, 11/48:52) p<br />

STEVIE RAY VAUGHAN<br />

S.R. VAUGHAN<br />

Der 1990 vers<strong>to</strong>rbene<br />

Blues-Rocker<br />

steht in einer<br />

Reihe mit großartigen<br />

Kollegen<br />

wie Jimi Hendrix,<br />

Eric Clap<strong>to</strong>n oder<br />

Johnny<br />

Winter.<br />

Als größte Einflüsse bezeichnete<br />

er selbst die „drei Kings”, Albert<br />

King, B.B. King und Freddie King,<br />

mit deren Popularität er im Laufe<br />

seiner Karriere, die durch einen<br />

Hubschrauberabsturz jäh zu Ende<br />

ging, mindestens gleichzog. Zusammen<br />

mit seiner Begleitband – mit<br />

dem programmatischen, von einem<br />

Otis-Rush-Song entliehenen Namen<br />

Double Trouble – spielte er gegen<br />

den Zeitgeist an, ging, als Drumcomputer<br />

und digitale Syn<strong>the</strong>sizer<br />

die Musikwelt eroberten, wieder zurück<br />

zu den Ursprüngen des elektrischen<br />

Blues, bot mit überlangen Soli<br />

und konsequentem Verzicht auf störendes<br />

Beiwerk den Musikfans ein<br />

Rückzugsgebiet, die sich sonst (fast)<br />

nirgends mehr wiederfanden. Mit<br />

54 Tracks, mit insgesamt über vier<br />

Stunden Musik, bietet die Hochformat-Box<br />

S.R. VAUGHAN einen<br />

ebenso breiten wie tiefen Einblick in<br />

sein Schaffen. Chronologisch geht<br />

es durch bekannte Hits aus seinen<br />

Studio-Alben, Live-Aufnahmen aus<br />

allen Karrierephasen, selten zu findende<br />

Raritäten und Tondokumente<br />

aus Radio- und TV-Auftritten; dazu<br />

noch eine DVD, die Stevie Ray<br />

Vaughan und Double Trouble 1989<br />

bei einem TV-Auftritt in Austin<br />

zeigt: eine wahrlich meis terliche<br />

Rückschau auf einen der größten Gitarristen<br />

aller Zeiten.<br />

(Epic/Sony <strong>Music</strong>, 2012,<br />

3 CDs & DVD) us<br />

MICK HUCKNALL<br />

AMERICAN SOUL<br />

Was Rod Stewart<br />

kann,<br />

kann<br />

Mick<br />

Hucknall<br />

erst<br />

recht. Die ehemalige<br />

Stimme<br />

von<br />

Simply<br />

Red Rdging daran, sich im amerikanischen<br />

Soul-Songbook nach Passendem<br />

umzuhören, und dabei<br />

machte Hucknall zumindest keine<br />

groben Fehler. Dass mit “That’s<br />

How Strong My Love Is”, “I’d<br />

Ra<strong>the</strong>r Go Blind”, “Tell It Like It<br />

Is” und “Don’t Let Me Be Misunders<strong>to</strong>od”<br />

etliche seit Jahrzehnten<br />

zigfach aufgenommene Songs im<br />

Mittelpunkt stehen, ist natürlich<br />

ihrem hohen Wiedererkennungswert<br />

geschuldet. Einerseits begibt<br />

sich Hucknall damit in knifflige<br />

Konkurrenzsituationen zu Könnern<br />

wie den S<strong>to</strong>nes, Christine Perfect,<br />

Aaron Neville, Nina Simone oder<br />

den Animals (um nur einige zu nennen),<br />

andererseits erfordert gerade<br />

dies ziemlichen Mut. Im Grunde<br />

verlässt Hucknall dabei in keinem<br />

Fall den Ring als Sieger, aber auch<br />

nicht als Knockout-Opfer. Denn<br />

stimmlich schlägt er sich wacker,<br />

die Punktabzüge gehen klar auf das<br />

Kon<strong>to</strong> der oft allzu glatten, heutigen<br />

Soulerwartungen der Durchschnittshörerschaft<br />

entsprechenden Arrangements.<br />

Auch bei den weiteren<br />

Liedern, darunter “Lonely Avenue”<br />

(Ray Charles), “Baby What You<br />

Want Me To Do” (Jimmy Reed) und<br />

“Let Me Down Easy” (Etta James)<br />

klappt der Spagat zwischen Au<strong>the</strong>ntizitätsbewahrung<br />

und Ringen<br />

ums eigene Profil nur bedingt. So<br />

avanciert ausgerechnet das wenig<br />

bekannte “The Girl That Radiates<br />

That Charm” (Arthur Alexander) zur<br />

besten Leistung hier, während Perry<br />

Comos “It’s Impossible” als wenig<br />

überzeugender Schlager am anderen<br />

Ende der Bewertungsskala rangiert.<br />

(Atco/Warner, 2012, 12/38:08) hjg<br />

BEN HARPER<br />

BY MY SIDE<br />

Seine zwölf Liebslingsballaden hat<br />

Ben Harper für diese vorweihnachtliche<br />

„Best Of”-Kollektion zusammengetragen,<br />

übrigens seine erste<br />

die gesamte Karriere umspannende<br />

Werkschau. Der gelernte Briefträger<br />

gilt zwar in erster Linie als Blueser,<br />

doch seine Lieder passen in keine<br />

Stilschublade, reichert er sie doch mit<br />

(Sou<strong>the</strong>rn) Gospel, Funk oder Reggae<br />

ebenso an wie mit Country, Jazz,<br />

Folk oder auch zurückhaltendem<br />

Rock. Ob er mit samtweicher Stimme<br />

und Akustikgitarre “Forever”<br />

anstimmt oder beim Titeltrack einen<br />

wilden Orgelritt hinlegt oder sich<br />

mit “Gold To Me” Richtung Americana<br />

orientiert, tut er dies stets ohne<br />

Schmalz oder Kitsch – auch wenn<br />

zwischendurch auch mal eine kräftigere<br />

Gangart das sanfte Destillat<br />

seiner bislang zehn (Studio-)Alben<br />

durchaus auflockern würde. Etwas<br />

für herbstliche Wohlfühlabende.<br />

(EMI, 2012, 12/45:12)<br />

pro<br />

AMY WINEHOUSE<br />

AT THE BBC<br />

Rechtzeitig<br />

fürs<br />

Weihnachtsgeschäft<br />

erscheint eine Box<br />

mit diversen Live-<br />

Aufnahmen<br />

der<br />

letztes Jahr tragisch<br />

verschiedenen Soulmusikerin<br />

Amy Winehouse.<br />

Auf drei<br />

DVDs und einer<br />

CD werden noch<br />

einmal ihre großartige Stimme und das<br />

außergewöhnliche Songmaterial vor<br />

allem des zweiten Albums BACK TO<br />

BLACK offenbar. DVD 1 enthält von<br />

Musikfernsehmodera<strong>to</strong>r Jools Holland<br />

zusammengestellte Aufnahmen von<br />

Auftritten zwischen 2003 und 2007,<br />

darunter im Duett mit Paul Weller ein<br />

formidables “I Heard It Through The<br />

Grapevine”. Die zweite DVD bietet<br />

ein 2007 von der BBC aufgezeichnetes<br />

Konzert in der Londoner Porchester<br />

Hall, das Winehouse und ihre Band in<br />

Hochform zeigt. DVD 3 umfasst eine<br />

Dokumentation rund um einen intimen<br />

Auftritt im Dezember 2006 vor nicht<br />

einmal hundert Zuschauern in der<br />

kleinen Kirche des irischen Dörfchens<br />

Dingle, bei dem sie nur von Gitarre und<br />

Bass begleitet wird. Auf der CD sind<br />

schließlich 14 Lieder zu finden, die von<br />

2004 bis 2009 für die BBC aufgenommen<br />

wurden. Dass die stimmgewaltige<br />

Sängerin von 2005 an oft nur wegen<br />

Drogen- und anderer Eskapaden ein<br />

Medien<strong>the</strong>ma war, ist äußerst schade,<br />

denn in AMY WINEHOUSE AT THE<br />

BBC wird vor allem ihre musikalische<br />

Klasse deutlich.<br />

(Universal, 2012, 38 Min. + 51 Min.<br />

+ 59 Min. + 14/48:47) an<br />

SAM APPLE PIE<br />

SAM APPLE PIE<br />

Wer auch nur den Opener “Hawk” auf<br />

einem 1969er Decca-Sampler hörte,<br />

wird diese Band um Sänger/Harpman<br />

Sam Sampson mit den Gitarristen Mick<br />

Tinkerbell Smith und Andy Snakehips<br />

Johnson (Slide) nie wieder vergessen<br />

haben. Deren einziges Album liegt endlich<br />

wieder vor. Vom Sound her in Stil<br />

& Niveau den frühen Fleetwood Mac<br />

und Savoy Brown vergleichbar, konnten<br />

die Apfelkuchenblueser im Nordlondoner<br />

Walthams<strong>to</strong>w mit einem eigenen<br />

Club punkten und an ihren Songs<br />

feilen, angetrieben durch den Dave-<br />

Edmunds-Intimus Dave Charles. Neben<br />

härterem, melodischem R&B gibt<br />

ein 12-Bar-Blues wie “Swan Song”<br />

den beiden Saxern Rex Morris (Tenor)<br />

und Harry Klein (Bari<strong>to</strong>n) Gelegenheit,<br />

<strong>GoodTimes</strong> 6/2012 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 59<br />

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