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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s 40 Jahre Musikladen (Vorschau)

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DVD<br />

REVIEWS<br />

senen Nummern werden im sehenswerten<br />

Bonus-Teil nachgereicht. Der enthält zudem<br />

eine halbstündige Doku des Geschehens vor<br />

und nach der Show. Sehr empfehlenswert!<br />

Bestens geeignet auch für City-Nichtkenner,<br />

um sich mit der Band vertraut zu machen.<br />

(Sony <strong>Music</strong>, 2012, 145 Min.) pro<br />

STATUS QUO<br />

HELLO QUO<br />

Mit Songs wie<br />

“Pictures<br />

Of<br />

Matchstick Man”<br />

und “Gerdundula”<br />

begannen<br />

Status<br />

Quo Ende der 60er<br />

<strong>Jahre</strong> ihrer Karriere,<br />

erreichten ihre<br />

größten<br />

Erfolge<br />

– mit gefeierten<br />

Alben wie PILEDRIVER und QUO – während<br />

der 70er, bevor sie nach einigen Umbrüchen<br />

seit Mitte der 80er zu Konstanten der<br />

britischen Rockszene wurden, regelmäßige<br />

Tourneen und neue Alben inklusive. Was es<br />

hier in einem Satz zu lesen gibt, bietet HEL-<br />

LO QUO in über zwei Stunden. Neben den<br />

überraschend humorvollen Statements der<br />

Status-Quo-Mitglieder, die dabei nicht mit<br />

Anekdoten und gegenseitigen Frotzeleien<br />

geizen, kommen auch Kollegen wie Brian<br />

May, Jeff Lynne und Cliff Richard zu Wort.<br />

Dabei nimmt sich Regisseur Alan G. Parker<br />

ausreichend Zeit für seine Dokumentation,<br />

beleuchtet die Geschichte der Band von allen<br />

Seiten, lässt auch die Drogen- und Alkoholexzesse<br />

nicht außen vor. Führt den Zuschauer<br />

über den legendären „Live Aid”-Auftritt<br />

aus dem Jahr 1985 und die vielen großen<br />

und kleinen Zerwürfnisse bis hin zur emotionalen<br />

Reunion der Originalband – einer<br />

bisher unveröffentlichte Jamsession – die im<br />

Jahr 2011 stattfand.<br />

(Studiocanal, 2012, 135 Min.) tk<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

SONS OF NORWAY<br />

Die Flagge Norwegens<br />

angekokelt an<br />

die Lederjacke gepinnt<br />

– da fühlt sich<br />

der 14-jährige Nikolaj<br />

doch gleich wie<br />

Johnny Rotten: „God<br />

Save The Queen”!<br />

Es ist 1978 und die<br />

Punkwelle erreicht<br />

auch die Vorstädte Oslos. Nikolaj (Asmund<br />

Hoeg), von seinen Hippie-Eltern antiau<strong>to</strong>ritär<br />

erzogen, hat es schwerer zu rebellieren<br />

als der Rest seiner Clique; denn schließlich<br />

ist auch sein Vater Magnus (Sven Nordin,<br />

bekannt aus dem Film „Elling”) seit 68er-<br />

Tagen ein Rebell: Die Bananen, die er an<br />

den Weihnachtsbaum hängt, stammen –<br />

hoch die internationale Solidarität! – aus<br />

Ekuador. „Sons Of Norway” (Regie: Jens<br />

Lien) handelt, ähnlich wie der schwedische<br />

Kommunen-Film „Zusammen!”, die 70er<br />

<strong>Jahre</strong> auf komödiantische Weise ab. Nikolaj<br />

findet schließlich einen Weg, aufzubegehren:<br />

Punk. Denn der bedeutet viel mehr<br />

Dagegensein als Hippietum. Es braucht<br />

dann schließlich zwei Unfälle und einen Todesfall<br />

– und einen kurzen Gastaufritt von<br />

Johnny Rotten –, bis Vater und Sohn wieder<br />

zusammenfinden. „Sons Of Norway” ist<br />

ein schräger Film, der zwar einen Großteil<br />

seines Humors aus Klischees bezieht, doch<br />

so herrlich ins Satirische überspitzt einfach<br />

Spaß macht. Die DVD-Fassung des Films,<br />

der im Sommer in den Kinos lief, kommt<br />

mit zahlreichen Extras, darunter einem Making<br />

Of, einem Interview mit Johnny Rotten<br />

sowie geschnittenen Szenen.<br />

(Alamode/Alive, 2012, 85 Min.<br />

+ Bonus) frs<br />

QUEEN<br />

HUNGARIAN RHAPSODY –<br />

LIVE IN BUDAPEST<br />

In astreinem HD-<br />

Bild und bombastischem<br />

5.1-Surround-Sound<br />

liefert die jetzt<br />

veröffentlich te<br />

Blu-ray einen magischen<br />

Blick zurück<br />

ins Jahr 1986,<br />

als Freddie Mercury,<br />

Brian May, John Deacon und Roger<br />

Taylor im Budapester Népstadion 80.000<br />

Fans mit einer einmaligen Show begeisterten.<br />

Natürlich konnte damals noch keiner<br />

ahnen, dass diese „Magic-Tour” die letzte<br />

große Konzertreise von Queen war, dass es<br />

bald darauf auf Grund von Freddie Mercurys<br />

Erkrankung nur noch selten zu abendfüllenden<br />

Live-Aufführungen von Songs<br />

wie “Bohemian Rhapsody”, “Tie Your Mo<strong>the</strong>r<br />

Down” oder “Now I’m Here” kommen<br />

sollte. Neben dem knapp zweistündigen<br />

Konzert gibt es noch die 25-minütige Dokumentation<br />

„A Magic Year” zu sehen, die<br />

Queen durch ein aufregendes Jahr begleitet,<br />

beginnend mit dem his<strong>to</strong>rischen Auftritt am<br />

13. Juli 1985 beim Londoner „Live Aid”<br />

bis hin zu den Proben für die kurz darauf<br />

beginnende „Magic-Tour”. Neben der Bluray<br />

erscheint HUNGARIAN RHAPSODY<br />

auch als DVD sowie als 2-CD/DVD- bzw.<br />

2-CD/Blu-ray-Deluxe-Edition.<br />

(Island/Universal, 2012, 145 Min.) us<br />

GARY MOORE<br />

BLUES FOR JIMI<br />

Nach der CD-Version<br />

(siehe <strong>GoodTimes</strong><br />

5/2012) ist Gary<br />

Moores Verbeugung<br />

vor Jimi Hendrix nun<br />

auch optisch zu erleben.<br />

Die DVD bietet<br />

ohne Bonus-Ergänzungen<br />

(aber mit informativem<br />

Booklet)<br />

das identische Set von Moores Gastspiel<br />

am 25.10.2007 im Londoner Hippodrome<br />

mit Darrin Mooney (dr) und Dave Bronze<br />

(b, voc). Blautöne dominieren bei der nicht<br />

übermäßig inspirierten filmischen Wiedergabe.<br />

Das Trio hielt sich dicht an die Originale,<br />

auch wenn Moore diverse eigene Duftmarken<br />

setzte; es agierte tighter, als es der Fall<br />

war beim Gastspiel der Hendrix-Mitstreiter<br />

Mitch Mitchell (dr) und Bill Cox (b) mit<br />

Moore am Ende der Show. Neben den durchaus<br />

beeindruckenden Performances gewinnt<br />

dieses musikalische Dokument dadurch an<br />

Bedeutung, dass Moore (2011) und Mitchell<br />

(2008) inzwischen mit Hendrix in der Himmelsband<br />

spielen.<br />

(Eagle Vision/edel, 2012, 74 Min.) pro<br />

HERBERT GRÖNEMEYER<br />

UNS REICHT DAS NICHT<br />

Gut zwei <strong>Jahre</strong> bevor<br />

Marius Müller-<br />

Westernhagen im Kinofilm<br />

„Theo gegen<br />

den Rest der Welt”<br />

(1980) den Aufmüpfigen<br />

gab, schlüpfte<br />

Herbert Grönemeyer<br />

für die WDR-Fernsehproduktion<br />

„Uns<br />

reicht das nicht” in eine ähnliche Rolle.<br />

Erstaunlich, mimte doch Grönemeyer,<br />

dem zu Beginn seiner Karriere Musik<br />

und Schauspielerei gleich wichtig waren,<br />

in späteren Filmen („Frühlingssinfonie”,<br />

„Das Boot” etc.) den eher sensiblen Typ.<br />

In der vergessenen TV-Perle „Uns reicht<br />

das nicht” (Regie: Jürgen Flimm), die seit<br />

ihrer Ausstrahlung im Jahr 1978 nicht<br />

mehr wiederholt wurde und nun auf DVD<br />

veröffentlicht wird, spielt er den rebellischen<br />

Schlosserlehrling und Freizeitrocker<br />

Gerd. Der schmeißt seine Ausbildung<br />

und hängt lieber ab mit seiner Freundin<br />

Anna (dargestellt von Grönemeyers späterer<br />

Ehefrau Anna Henkel) und seinem<br />

Kumpel Jörg (in einer grandiosen Rolle:<br />

der junge Uwe Ochsenknecht). Sie wollen<br />

frei sein – doch eine ihrer Mo<strong>to</strong>rrad<strong>to</strong>uren<br />

endet in einer Easy-Rider-haften Tragödie<br />

... Die DVD-Ausgabe des im typischen,<br />

mitunter etwas steifen 70er-<strong>Jahre</strong>-Sozialrealismus-Stil<br />

gedrehten Film enthält als<br />

Extras unter anderem eine Bonus-CD mit<br />

der – sehr jazz-rockigen – Filmmusik des<br />

Ocean Orchestra (Grönemeyers erster Albumproduktion!)<br />

sowie einen Audiokommentar<br />

des Regisseurs.<br />

(Turbine Medien, 1978/2012, 105 Min.) frs<br />

THE LUCKY PETERSON<br />

BAND FEATURING<br />

TAMARA PETERSON<br />

LIVE AT THE 55 ARTS CLUB<br />

BERLIN<br />

Wenn schon, denn<br />

schon: Gleich die<br />

erste DVD-Veröffentlichung<br />

des<br />

amerikanischen<br />

Bluesmusikers Lucky<br />

Peterson erscheint<br />

als luxuriöser<br />

Premium-Pak<br />

mit drei DVDs und<br />

zwei CDs. Schnell hat der charismatische<br />

Gitarrist (unterstützt von einer klasse<br />

Liveband!) das Publikum des Berliner 55<br />

Arts Club mit unbändiger Spielfreude auf<br />

seiner Seite, sucht (und findet) den Kontakt<br />

zu seinen Fans. Als dann noch seine<br />

Frau Tamara mit ihrer wunderbar souligen<br />

Stimme aus dem Backstage-Bereich auftaucht<br />

und singend durch die Zuschauer in<br />

Richtung Bühne tanzt, wird dieses Konzert<br />

zur perfekten Show zwischen Blues und<br />

Soul. Flirtend improvisieren sie miteinander,<br />

kokettieren mit den Erwartungen der<br />

Fans, bringen es mit folgendem Zitat auf<br />

den Punkt: „We are <strong>the</strong> new Ike and Tina<br />

Turner – except all <strong>the</strong> fighting!” Zwei<br />

DVDs (bzw. CDs) bringen das komplette<br />

Konzert (rund 160 Min.), eine dritte DVD<br />

(45 Min.) ist den „Special Features” vorbehalten:<br />

Proben, Behind-The-Scenes,<br />

DVD – Blu-ray<br />

Interviews und vier Songs der Backing-<br />

Band.<br />

(Blackbird <strong>Music</strong>/Soulfood, 2012,<br />

3 DVDs, 215 Min.) tk<br />

VARIOUS ARTISTS<br />

ROADCREW<br />

Vor jedem Konzert<br />

sieht man sie mit<br />

dem Bühnenaufbau<br />

beschäftigt:<br />

die Roadies. Doch<br />

während die Künstler<br />

im Rampenlicht<br />

stehen, bleiben<br />

die, die hinter den<br />

Kulissen für den<br />

reibungslosen Ablauf sorgen, unbekannt.<br />

Regisseur Olaf Held gibt in seiner Doku<br />

„Roadcrew”, seinem Abschlussfilm für<br />

die Hochschule für Film und Fernsehen<br />

(HFF) in Potsdam, einigen von ihnen ein<br />

Gesicht. Hauptprotagonisten sind die drei<br />

Chemnitzer Axel, Tino und Jan, die schon<br />

seit <strong>Jahre</strong>n im legendären Bühnenteam Das<br />

Dreckige Dutzend für die Toten Hosen und<br />

Die Ärzte unterwegs sind. Der im cinémavérité-Stil<br />

– direkt, nah, ungestellt und<br />

ohne Off-Kommentar – gedrehte Film geht<br />

u.a. Fragen nach, wie lange man ein Leben<br />

on <strong>the</strong> road führen kann, ob feste Beziehungen<br />

und Familie möglich sind, und was<br />

dran ist am Hotelzimmer-Zertrümmer-<br />

Mythos, der so mancher Band vorauseilt ...<br />

In Interviews kommt auch Toten-Hosen-<br />

Bassist Andreas „Andi” Meurer zu Wort.<br />

(Good Movies/Indigo, 2012,<br />

81 Min.) frs<br />

PETER FRAMPTON<br />

FCA! 35 TOUR – AN EVENING<br />

WITH PETER FRAMPTON<br />

Das mystische<br />

Kürzel FCA! 35<br />

TOUR beschreibt<br />

natürlich nichts<br />

anderes als die<br />

Feierlichkeiten<br />

zu Ehren des 35.<br />

Geburtstags von<br />

FRAMPTON<br />

COMES ALIVE.<br />

Im Zuge seiner 2011/12er Welt<strong>to</strong>urnee<br />

wurden zwei Shows vom Februar dieses<br />

<strong>Jahre</strong>s im New Yorker Beacon Theatre<br />

und im Pabst Theater in Milwaukee<br />

mitgeschnitten. Aus diesem Material<br />

wurden dann die beiden Discs zusammengestellt.<br />

Gespickt mit Klassikern wie<br />

“Show Me The Way”, “Do We Feel Like<br />

We Do” und “Baby, I Love Your Way”<br />

umfasst die erste DVD das komplette Erfolgsalbum<br />

(im Original 1976 veröffentlicht),<br />

während sich die zweite DVD auf<br />

Songs von Framp<strong>to</strong>ns neueren Alben wie<br />

FINGERPRINTS oder THANK YOU<br />

MR. CHURCHILL sowie auf ein paar<br />

ganz alte Nummern wie “I Don’t Need<br />

No Doc<strong>to</strong>r” aus der Humble-Pie-Zeit<br />

konzentriert. Als Bonus-Material gibt es<br />

„The Phoenix” zu sehen, Peter Framp<strong>to</strong>ns<br />

Reunion mit seiner geliebten (und<br />

lange verschollenen) Gibson Les Paul<br />

Gitarre, die er während der 2012er Tour<br />

auf der Bühne spielte.<br />

(Eagle Vision/edel, 2012, 2 DVDs,<br />

189 Min) tk<br />

<strong>GoodTimes</strong> 6/2012 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong> ■ Seite 73

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