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GoodTimes - Music from the 60s to the 80s 40 Jahre Musikladen (Vorschau)

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H<br />

ERBERT<br />

Fo<strong>to</strong>: © An<strong>to</strong>n Corbijn<br />

" ICH BIN EIN GNADENLOSER OPTIMIST! "<br />

Von wegen, "Grönemeyer kann nicht tanzen",<br />

bereitet an einem Live-Abend, machen die Band und<br />

wie Bela B. (Die Ärzte) und der spitzzüngige<br />

ich weiter und weiter. Und Zugaben fallen häufig<br />

Au<strong>to</strong>r Wiglaf Droste auf der gleichnamigen<br />

endlos aus, denn sie sind das Dessert jedes Auftritts.<br />

Single 1989 despektierlich behaupteten: Der Mann<br />

Inzwischen bin ich auch gern das Zentrum auf der<br />

tanzt mittlerweile jeden Abend, den er auf einer<br />

Bühne. Während ich mich früher meist hinter dem<br />

Konzertbühne steht, geradezu wie ein Derwisch!<br />

Klavier versteckt und von dort eher steif fungiert<br />

Vielleicht nicht klassisch elegant, dafür umso leidenschaftlicher.<br />

Herbert Grönemeyer live 2012 ist durch<br />

hinterm Mikrofon, gern auch mit Gitarre.<br />

habe, bin ich jetzt als Frontmann präsent, immer<br />

und durch ein kompaktes Energiebündel, auf der<br />

Höhe seines Schaffens, mit sich im Reinen, mit der<br />

Welt sowieso und mit seiner Musik unbedingt.<br />

Kein Wunder, dass dieser Entertainer – Geburtsort<br />

Göttingen, aufgewachsen in Bochum – seit vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n einen Ritterschlag nach dem anderen bekommt.<br />

Das Publikum hievte jedes seiner Alben<br />

seit 1984 aus dem Stand auf die Pole Postion der<br />

Charts und kürte Grönemeyer so mit aktuell knapp<br />

15 Millionen verkaufter Alben zu einem der erfolgreichsten<br />

Musiker aus dem deutschsprachigen Raum.<br />

Und es machte sein 2002 erschienenes Meisterwerk<br />

MENSCH (vier Millionen abgesetzte Einheiten) zum<br />

bislang bestverkauften Album der deutschen Musikhis<strong>to</strong>rie.<br />

Aber auch namhafte Kollegen und Veranstalter<br />

zollen „Herbie" Tribut, wollen Kooperationen<br />

mit ihm auf unterschiedliche Art und Weise eingehen.<br />

GRÖNEMEYER<br />

Einer davon ist der Schweizer Claude Nobs, Mitbegründer<br />

und langjähriger Leiter des 1967 ins Leben<br />

gerufenen Montreux Jazzfestivals. Zu dieser legendären<br />

Veranstaltung können sich Musiker nicht etwa<br />

einkaufen oder -buchen, sie werden vielmehr von der<br />

Leitung eingeladen. Oder eben nicht. Herbert Grönemeyer<br />

wurde 2003 angefragt, er folgte dem Ruf mit<br />

großem S<strong>to</strong>lz und Vergnügen und absolvierte einen<br />

grandiosen Auftritt. Neun <strong>Jahre</strong> später wollte der<br />

inzwischen 76-jährige Nobs Nachschlag von Grönemeyer<br />

– und der heute 56-jährige Künstler war bereit<br />

dazu. Und so gab der Wahl-Berliner und -Londoner<br />

am 14. Juli ein vielumjubeltes Konzert im ausverkauften<br />

Audi<strong>to</strong>rium Stravinski in Montreux vor rund 3500<br />

Besuchern. Sie kamen volle drei Stunden in den Genuss<br />

eines einzigartigen Auftritts, der ab November als<br />

DVD-Mitschnitt (LIVE AT MONTREUX 2012) vorliegen<br />

wird. <strong>GoodTimes</strong>-Mitarbeiter Michael Fuchs-Gamböck<br />

sprach exklusiv mit Grönemeyer in Montreux.<br />

Sie wirken bei Ihren aktuellen Konzerten wie<br />

ausgewechselt: Sie reden launig mit dem Publikum,<br />

tanzen, albern, sind entspannter. Sind Sie<br />

inzwischen der “<br />

lässige Live-Herbert”?<br />

Wenn ein Konzert gelegentlich drei Stunden dauert,<br />

merke ich das gar nicht. Ich bewege mich auf der<br />

Bühne in einer Art Zeitschleife. Wenn es mir Spaß<br />

Seite 16 ■ <strong>GoodTimes</strong> 6/2012 ■ <strong>Music</strong> <strong>from</strong> <strong>the</strong> <strong>60s</strong> <strong>to</strong> <strong>the</strong> <strong>80s</strong><br />

Das Livespielen bereitet also mehr Spaß als<br />

früher?<br />

Das ist in der Tat so! Die Lust darauf wächst von<br />

Tour zu Tour. Die Musiker an meiner Seite sind extrem<br />

gut, da macht das Spielen erst recht Freude. Wir<br />

sind eine <strong>to</strong>lle Crew, seit langem schon, mit vielen<br />

Bandmitgliedern arbeite ich seit den 1980ern zusammen.<br />

Und während wir früher musikalische Partner<br />

waren, bezeichne ich uns inzwischen als echte<br />

Freunde. Unter diesen Umständen kann gar nichts<br />

Langweiliges herauskommen.<br />

“<br />

Musik verwässert Sprache”, haben Sie mal gesagt.<br />

Wie ist das zu verstehen bei einem Künstler,<br />

der großen Wert auf die Texte legt?<br />

Obwohl es nach außen vielleicht anders wirkt:<br />

Eigentlich habe ich mich immer eher als Sänger denn<br />

als Texter gesehen. Ich bin zwangsweise zum Schrei-

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