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TECHNIK<br />
Focke-Wulf Fw 190<br />
Die »Schwarze 1«, W.Nr. 033, flog ebenfalls bei der 5. Staffel. Oberfeldwebel<br />
Kurt Görbig starb beim Überführungsflug nach Abbeville am<br />
22. Dezember 1941, als er bei schlechtem Wetter gegen einen Berg flog<br />
ten stationiert blieben. Sie hatten damit von<br />
diesem Zeitpunkt an die Hauptlast sämtlicher<br />
alliierter Luftangriffe im Westen zu tragen. Zunächst<br />
sollte die komplette II. Gruppe auf den<br />
neuen Jäger umgerüstet werden. Während der<br />
Umrüstungsphase bewährte sich die Fw 190<br />
in fliegerischer Hinsicht auf Anhieb. Anfang<br />
August verfügte die II./JG 26 über insgesamt<br />
15 Fw 190 A-1 und vier Fw 190 A-0. Die vier<br />
Fw 190 A-0 wurden für reine Umschulungszwecke<br />
eingesetzt. Kurz danach, am 7. August,<br />
verlegte die Gruppe nach Moorsele<br />
Motor<br />
Startleistung<br />
Luftschraube<br />
Spannweite<br />
Bewaffnung<br />
Fluggewicht<br />
Höchstgeschwindigkeit<br />
mit Startleistung<br />
Steigleistung am Boden<br />
Dienstgipfelhöhe<br />
in Belgien, wo die Ausbildung auf der Fw 190<br />
A-1 fortgesetzt wurde. Außerdem begann die<br />
6. Staffel mit ersten Patrouillenflügen.<br />
Trotz aller Maßnahmen blieben die Kühlungsprobleme<br />
des BMW 801 C so kritisch,<br />
dass die Piloten lediglich die Erlaubnis hatten,<br />
entlang der Kanalküste zu operieren. Ein Einsatz<br />
über See blieb aus Sicherheitsgründen<br />
noch untersagt. Am 14. August kam es dann<br />
während dieser Übungsflüge erstmals zu<br />
einem Luftkampf zwischen der 6./JG 26 und<br />
einem Verband Spitfire. Insgesamt 24 Spitfire<br />
Interessante Motorfunktionskontrolle an einer Fw 190 A-1 in<br />
Le Bourget, die auf der Motorhaube den Schriftzug »Würger«<br />
trägt. Bei dem Messgerät handelt es sich um ein Heinrichs Durchflussmengenmessgerät,<br />
das den genauen Treibstoffverbrauch anzeigt Foto Kummer-Behrens<br />
Technische Daten – Focke-Wulf Fw 190 A-1<br />
BMW 801 C, Kraftstoff C3<br />
1560 PS bei n = 2700 U/min<br />
D = 3,30 m, dreiflügelige VDM-Verstellschraube<br />
10,383 m<br />
2 x 7,92 mm MG 17 im Rumpf, 2 x 7,92 mm MG 17 Tragfläche<br />
innen, 2 x 20 mm MG FF außen<br />
3850 kg<br />
545 km/h in 0 m Höhe, 660 km/h in 5700 m Höhe<br />
16,0 m/s<br />
11 000 m<br />
vom Typ IIb der 306 und 315 Squadron eskortierten<br />
Bristol-Blenheim-Mk.-V-Bomber zu<br />
ihrem Angriff auf die Granatenfabrik von Marquise,<br />
in deren Verlauf die 6. Staffel zwei Spitfire<br />
ohne eigene Verluste abschießen konnte.<br />
Erste Maschinen gehen verloren<br />
Den ersten Verlust einer Fw 190 gab es am<br />
21. August 1941, allerdings ohne Feindeinwirkung.<br />
Am 29. August 1941 schoss zudem<br />
eigene Flak eine Fw 190 bei Dünkirchen ab.<br />
Am 2. September 1941 fand beim JG 26<br />
noch in Le Bourget erneut eine Besprechung<br />
über die Fw 190 statt. Mit dabei waren Otto<br />
Behrens, Vertreter der Luftflotte 3, der E-Stelle<br />
Rechlin und des Motorenwerks BMW<br />
München. Zu diesem Zeitpunkt lag die<br />
durchschnittliche Flugstundenzahl der 6. Staffel<br />
bei 30 Stunden, die der vier Umschulungsflugzeuge<br />
bei 70 Stunden. Die Störanfälligkeit<br />
des BMW 801 C hatte insgesamt<br />
abgenommen, frühere Probleme wie Auslassventilschäden<br />
traten jetzt nicht mehr auf.<br />
Drei Wochen nach dieser Besprechung am<br />
21. September 1941 kam es über Frankreich zu<br />
einem schweren Luftgefecht. Ziel der RAF waren<br />
die Kraftwerksanlagen von Béthune und<br />
Gosnay in Nordfrankreich. Zwölf Blenheim V<br />
wurden durch eine große Anzahl Spitfire Vb<br />
eskortiert. Ebenso griffen sechs von Jägern eskortierte<br />
Hampden-Bomber die Lokfabrik von<br />
Lille an. Zu den deutschen Abfangjägern, die<br />
sich den Alliierten entgegenstellten, gehörten<br />
auch die Fw 190 A-1 der 6. Staffel. Insgesamt<br />
gingen 15 Spitfire verloren, von denen die<br />
6./JG 26 mit ihren Fw 190 allein vier Abschüsse<br />
beanspruchte. Verluste gab es dabei keine.<br />
Auch bei weiteren Luftgefechten zeigte die<br />
Fw 190 immer wieder ihre Leistungsfähigkeit.<br />
Auf britischer Seite begann das Rätselraten<br />
über den neuen deutschen Jäger. Die britische<br />
Luftwaffe hielt die wenigen Fw 190 zunächst<br />
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