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Verluste und Orden<br />
Von 19 eingesetzten Maschinen kehrten<br />
acht nicht zurück. 53 Besatzungsmitglieder<br />
starben, drei gingen in Kriegsgefangenschaft.<br />
Die Überlebenden wurden hoch<br />
dekoriert, 35 Auszeichnungen<br />
wurden den Angehörigen der 617<br />
Squadron überreicht:<br />
– 1 Victoria Cross (siehe Abb.) –<br />
(Wing Commander G. Gibson)<br />
– 5 Distinguished Service Order<br />
– 2 Conspicuous Gallantry Medal<br />
– 5 Bar to Distinguished Flying Cross<br />
– 10 Distinguished Flying Cross<br />
– 1 Bar to Distinguished Flying Medal<br />
– 11 Distinguished Flying Medal<br />
Blick auf die Reste des fast völlig zerstörten Dorfes Affoldern, wenige Kilometer hinter der Sperrmauer<br />
des Edersees<br />
Foto (c) dpa – Bildarchiv<br />
Noch andere Ziele werden in dieser Nacht<br />
angegriffen. Flt. Lt. D. Shannon attackiert<br />
zusammen mit Sqn. Ldr. H. Maudslay die<br />
Edertalsperre um 01:39 Uhr. Shannon verursacht<br />
einen kleinen Riss in der Staumauer,<br />
Maudslays Mine hingegen trifft die Staumauer<br />
und detoniert – just in dem Moment, als die<br />
Viermot die Sperre überfliegt. Die Lancaster<br />
trägt schwere Schäden davon, doch Maudslay<br />
kann sie in der Luft halten. Bis über die Niederlande<br />
schafft es der Bomber; dort schießt ihn<br />
die Flak in der Nähe von Netterdens ab, alle Besatzungsmitglieder<br />
kommen ums Leben.<br />
Gibson lässt noch Plt. Off. L. Knight (AJ-N)<br />
angreifen, und um 01:52 Uhr bricht auch die<br />
Edertalsperre; die anderen Flugzeuge werden<br />
mit dem Wort »Dinghy« darüber informiert.<br />
Da alle Minen abgeworfen sind, macht sich<br />
dieser Verband auf den Rückflug.<br />
Kein Zurück gibt es für einige Maschinen<br />
der dritten Welle, darunter die Lancaster<br />
von Plt. Off. W. Ottley und seiner Crew. Ihre<br />
Maschine (AJ-C) wird auf dem Weg zur<br />
Die Mine trifft die Staumauer – just in dem Moment,<br />
als die Viermot die Sperre überfliegt.<br />
Sorpetalsperre um 02:35 Uhr abgeschossen<br />
und stürzt in der Nähe von Hamm ab; nur<br />
der Heckschütze Sgt. F. Tees überlebt. Plt.<br />
Off. L. Burpees’ Maschine (AJ-S) fällt um<br />
02:00 Uhr nahe Tilsburg in den Niederlanden<br />
der Flak zum Opfer; es gibt keine Überlebenden.<br />
F/Sgt. K. Brown (AJ-F) erreicht die Sorpetalsperre<br />
und wirft nach mehreren Probe -<br />
anflügen seine Mine um 03:14 Uhr ab.<br />
F/Sgt. C. Anderson (AJ-Y) hingegen findet im<br />
starken Dunst sein Ziel nicht und kehrte an seinen<br />
Heimatplatz zurück. P/O Bill Townsend<br />
in der AJ-O wird angewiesen, zur Ennepetalsperre<br />
zu fliegen. Er wirft seine »Upkeep« um<br />
03:37 Uhr ab, kann aber keine sichtbaren Beschädigungen<br />
melden. Die Dämmerung bricht<br />
schon herein, als der Angriffsverband der<br />
dritten Welle nach England zurückkehrt.<br />
Sgt. Doug Webb, Townsends Bugschütze, sagt<br />
später über seinen Flugzeugführer: »Bill war<br />
fantastisch. Er hielt die Lancaster in Baumwipfelhöhe,<br />
sodass wir keine Schwierigkeiten bekamen.<br />
Es war ein langer Einsatz, und wir waren<br />
erledigt, als wir landeten.«<br />
Townsend setzte seine Avro Lancaster um<br />
06:15 Uhr auf die Bahn. Die AJ-O war von allen<br />
Maschinen am längsten unterwegs. Er erinnerte<br />
sich, dass »wir auf dem Rückflug die<br />
meiste Zeit bei Tageslicht fliegen mussten,<br />
doch immer in Bodennähe blieben, um eine<br />
Chance zum Überleben zu haben«. ■<br />
Foto picture alliance/Bibl. Inst./Prof. Dr. H. Wilhelmy<br />
Die Möhnetalsperre heute: Die Schäden sind längst repariert, nichts<br />
erinnert mehr an die Angriffe der »Dambusters«<br />
Die Edertalsperre in Hessen, ebenfalls vor 70 Jahren Ziel der RAF und<br />
bei den Angriffen zerstört<br />
Foto picture alliance/dpa<br />
<strong>FLUGZEUG</strong> <strong>CLASSIC</strong> 7/2013<br />
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