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FLUGZEUG CLASSIC Der Angstgegner (Vorschau)

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North American P-51B-1-NA »Peg O'<br />

my Heart«, s/n 43-12173, der 354th FG.<br />

Die Maschine wurde von First Lt. George<br />

Bickell geflogen, der mit ihr 3,5 Luftsiege<br />

verbuchen konnte Zeichnung Juanita Franzi<br />

maßnahme schlägt er den Einbau eines dritten<br />

Rumpftanks hinter dem Pilotensitz vor.<br />

Echols, durch Arnolds Befehl selbst unter<br />

Druck, genehmigt das Vorhaben. Mitte August<br />

wird eine Maschine der 54th FG in Inglewood<br />

passend umgebaut. Bob Chilton startet damit<br />

schließlich zum entscheidenden Flug: nonstop<br />

nach Albuquerque und zurück mit simulierten<br />

Luftkampfeinlagen. Das entspricht einem Radius<br />

von 1186 Kilometern – oder von England<br />

nach Berlin. Ab Herbst 1943 wird bei den Modification<br />

Centern der USAAF der Tank nachträglich<br />

bei der P-51B eingebaut; in die Serienproduktion<br />

fließt er Anfang 1944 ein.<br />

General Arnold will die P-51B ab September<br />

1943 um jeden Preis als Begleitjäger<br />

Merlin made in USA<br />

V-1650-3 in P-51B<br />

Foto USAF<br />

Den Merlin 28 bei Packard nachzubauen ist<br />

zunächst ein sehr komplexes Unterfangen.<br />

So stimmen die von Rolls Royce gelieferten<br />

Zeichnungssätze nicht immer mit den zugehörigen<br />

Bauteilen in deren aktueller Herstellungsform<br />

überein. Hinweise auf Fertigungstoleranzen<br />

fehlen beispielsweise gänzlich.<br />

Alle Änderungen, die Rolls Royce im Versuchsbau<br />

nachträglich getätigt und in die<br />

Serie übernommen hat, sind nicht schriftlich<br />

dokumentiert, sondern nur in Form kryptischer<br />

Markierungen ohne Erläuterung auf<br />

den Zeichnungen vermerkt. Meist weiß nur<br />

der zuständige Werkmeister, was Sache ist.<br />

Ende Dezember 1943 auf einer Basis der 8th AF: Angehörige der 401st Bomb Group nehmen ihren<br />

lang ersehnten Begleitschutz in Augenschein<br />

Foto USAF<br />

in England haben. Nötigenfalls müssen ihm<br />

die Briten genug Maschinen aus ihren Beständen<br />

überlassen oder mit ihren Mustang<br />

Mk.III selbst Begleitschutz fliegen. Die RAF<br />

gibt lieber Flugzeuge ab, während Arnold im<br />

Passende Schrauben in den USA zu finden<br />

– in Großbritannien gibt es damals dafür<br />

vier Industriestandards, die alle im Merlin<br />

verbaut sind – ist unmöglich. Allein dieses<br />

Problem erfolgreich zu lösen gleicht einer<br />

Mammutaufgabe. Trotzdem liefert Packard<br />

mit dem V-1650 bald einen Lizenzbau ab,<br />

der qualitativ besser und weit wartungsfreundlicher<br />

als das Original ist. Vier große<br />

Hauptbaureihen entstehen, die verschiedene<br />

Versionen der P-51, Avro Lancaster, De<br />

Havilland Mosquito und Curtiss P-40 antreiben.<br />

Zwischen 1942 und 1947 verlassen<br />

über 55 500 Stück aller Ausführungen die<br />

Werke von Packard und des Unterauftragnehmers<br />

Continental.<br />

■<br />

Packard Merlin V-1650-1<br />

Sammlung WM<br />

Gegenzug erklärt, jede P-51B, die bis Jahresende<br />

England erreicht, entgegen Savilles<br />

Vorgaben als Jäger abzustellen.<br />

Endlich Begleitjäger<br />

Warum sie der Oberbefehlshaber der 8th AF,<br />

General Eaker, trotzdem der 9th AF – einer<br />

rein taktischen Luftflotte – zuteilt, bleibt ein<br />

Rätsel. Möglicherweise, da auch er an der<br />

P-38 hängt. Erster US-Einsatzverband mit der<br />

P-51B in Großbritannien wird die 354th FG.<br />

Um deren Piloten schnell kampfbereit zu machen,<br />

schickt man ihnen erfahrene Einweiser.<br />

Am 5. Dezember 1943 ist es dann so weit:<br />

P-51B fliegen erstmals Begleitschutz. Die Hintergründe,<br />

weshalb plötzlich Jäger der taktischen<br />

9th AF schwere Bomber der strategischen<br />

8th AF eskortieren, müssen hier außer<br />

Acht bleiben. Es genügt zu wissen, dass sich<br />

Eaker von nun an damit einverstanden zeigt.<br />

Wenige Tage später gelingt der erste Luftsieg.<br />

Wie es mit dem frisch gebackenen Begleitjäger<br />

weitergeht und was es mit dem Fighter Airplane<br />

Range Extension Program auf sich hat, lesen<br />

Sie in einer kommenden Ausgabe. ■<br />

Quellen (Auswahl)<br />

Ludwig, P.: »P-51 Mustang – Development of<br />

the Long Range Escort Fighter.« Classic Publications<br />

2003<br />

O’Leary, M.: »P-51 Mustang. Production<br />

Line to Frontline 1.« Osprey Publishing Ltd.<br />

1998, S. 47ff<br />

<strong>FLUGZEUG</strong> <strong>CLASSIC</strong> 7/2013<br />

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