Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Im März/April 1939<br />
war Erwin Peters<br />
(rechts oben auf der<br />
Tragfläche) in Olmütz<br />
stationiert. Hier wird<br />
eine Messerschmitt<br />
Bf 109 D-1 gewartet.<br />
Diese Version war die<br />
meistgebaute Variante<br />
mit dem 680-PS-Jumo-<br />
210 und Zweiblatt-Verstellluftschraube.<br />
Durch<br />
ihre gutmütigen Flug -<br />
eigenschaften war die<br />
Maschine bei den Piloten<br />
beliebt und blieb bis<br />
Kriegsende bei den Fliegerschulen<br />
im Einsatz<br />
Das Schnellverkehrsflugzeug Junkers Ju 160 war mit<br />
nur 46 gebauten Exemplaren eher eine Seltenheit.<br />
1934 erstmals geflogen, waren bis zu 21 Ju 160 bei<br />
der Lufthansa auf Nebenstrecken im Einsatz. <strong>Der</strong><br />
Rest ging bis auf zwei Exporte an die Luftwaffe so wie<br />
hier die WL-UJAF (Werknummer 4242). Bis 1941 sind<br />
die eher schwierig zu fliegenden Ju 160 dort als Verbindungs-<br />
und Kurierflugzeuge im Einsatz gewesen<br />
Ergänzungs-Jagdgruppe Ost; dabei traf er<br />
auch mit so bekannten Fliegerassen wie Hermann<br />
Graf, Adolf Galland, Werner Mölders<br />
oder Johannes Trautloft zusammen.<br />
Erwin Peters (9. Juli 1917 bis 29. Dezember<br />
2002) stammt aus dem Kreis Schleswig und<br />
hat nach der Volksschule von 1933 bis 1937<br />
zunächst eine Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechaniker<br />
gemacht.<br />
Im Februar 1937 meldete er sich in Rendsburg<br />
freiwillig zur Luftwaffe. Zuvor musste<br />
er jedoch erst zum Reichsarbeitsdienst. Die<br />
anschließende Grundausbildung von November<br />
1937 bis März 1938 begann für ihn<br />
beim Infanterieregiment 116 in Gießen, obwohl<br />
er zur Flieger-Ersatzabteilung 12 in<br />
Schönwalde gehörte.<br />
Den ersten echten Kontakt zur Luftwaffe<br />
bekam er dann bei der 3. Staffel der Jagdgruppe<br />
I./132. <strong>Der</strong>en Kommandeur war kein<br />
Geringerer als das spätere Fliegerass Johannes<br />
Trautloft, zu dem Erwin Peters auch nach<br />
Kriegsende noch einen guten Kontakt hatte.<br />
Während dieser Zeit muss er auch bei der Legion<br />
Condor gewesen sein, wie sich sein Sohn<br />
aus Erzählungen noch erinnert. Im Wehrpass<br />
wurde dies aus Gründen der Geheimhaltung<br />
aber nicht vermerkt.<br />
Ab August 1938 wurde aus der I./132 die<br />
I. Gruppe des JG 77. Erwin Peters kam zur<br />
2. Staffel. Das JG 77 wurde aufgrund seines<br />
Wappens auch »Herz-As-Geschwader« genannt,<br />
wobei die 2. Staffel einen schwarzen<br />
Zylinderhut als Abzeichen führte.<br />
Während des Polenfeldzuges war die<br />
2./JG 77 in Juliusburg, Niederschlesien, stationiert.<br />
Mit drei Abschüssen und zwei Flugzeugverlusten<br />
ohne Personenschäden kam<br />
die Gruppe glimpflich davon.<br />
Im Wehrpass sind Krakau und Krosno als<br />
Erwin Peters’ Einsatzorte vermerkt, was vergleichsweise<br />
akkurat ist, denn mit fortschreitender<br />
Kriegsdauer werden die Einträge immer<br />
oberflächlicher und allgemeiner.<br />
Ziellandung in einem Kornfeld mit einer Arado<br />
Ar 68 E. Von diesem Jagddoppeldecker gab es<br />
Versionen mit dem Jumo 210 (Ar 68 E) oder<br />
mit dem BMW VI (Ar 68 F). Das Bild ist vermutlich<br />
in der Zeit entstanden, als Erwin Peters bei<br />
der Jagdgruppe I./132 war<br />
Weitere Quellen:<br />
Ketley, Barry/Rolfe, Mark: »Luftwaffen<br />
Embleme 1939–1945«, Bonn 2001<br />
Ries, Karl: »Photo Collection Luftwaffe<br />
Embleme 1935–1945«, Mainz 1976<br />
<strong>FLUGZEUG</strong> <strong>CLASSIC</strong> 7/2013<br />
75