Download - JUGEND für Europa
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2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen<br />
6<br />
neben dem Interesse an einer Fremdeinschätzung<br />
des Erfahrungs- und Kompetenzerwerbs<br />
der TeilnehmerInnen noch eine zweite Zielsetzung<br />
gab, die mit der Organisationenbefragung<br />
verbunden war. Die Konzeption von Followup-Aktivitäten<br />
musste sich um die Förderung<br />
von Aktivitäten im Heimatland der Freiwilligen<br />
bemühen und dabei die Möglichkeiten, die Aktivitäten<br />
der Entsendeorganisationen in dieser<br />
Richtung zu unterstützen beziehungsweise zu<br />
nutzen, in den Blick nehmen. In diesem Zusammenhang<br />
sollte die Befragung der Entsendeorganisationen<br />
auch dazu dienen, einen Überblick<br />
über diese Follow-up-Aktivitäten zu ermitteln.<br />
Ein weiterer Grund war die Annahme, dass<br />
Auswahl, Vorbereitung und Betreuung der<br />
Freiwilligen durch die Entsendeorganisationen<br />
wichtige Bedingungsfaktoren für die Lern- und<br />
Bildungsprozesse im EFD sind. Nicht zuletzt<br />
sprachen wiederum pragmatische Gründe (Entfernungen<br />
und sprachliche Verständigung) für<br />
die Befragung der Entsendeorganisationen, zumal<br />
in den meisten Fällen die Entsendeorganisationen<br />
gleichzeitig Aufnahmeorganisationen<br />
sind und daher über beide Seiten der Arbeit berichten<br />
können.<br />
2.4 Explorationsphase<br />
Zur Felderkundung und Vorbereitung der Datenerhebungen<br />
wurden einige Expertengespräche<br />
mit MitarbeiterInnen von Entsende- und<br />
Aufnahmeprojekten in Deutschland geführt. Es<br />
wurden Wissenschaftler konsultiert, die in diesem<br />
Feld bereits gearbeitet hatten, und es wurde<br />
des Weiteren mit einigen Freiwilligen über<br />
deren Diensterfahrungen gesprochen. Literatur-<br />
und Materialsammlungen zum EFD ergänzten<br />
die Informationsgewinnung.<br />
2.5 Die TeilnehmerInnenbefragung<br />
Bei der Zielgruppe der TeilnehmerInnen standen<br />
prinzipiell zwei Verfahren der Befragung<br />
und Auswertung zur Auswahl. Der eine mögliche<br />
Weg wäre ein Vorgehen gemäß den Methoden<br />
der qualitativen Sozialforschung gewesen.<br />
Hierbei werden mit einer ausgewählten kleinen<br />
Gruppe von TeilnehmerInnen Gruppen- oder<br />
Einzelinterviews geführt; die Verschriftlichung<br />
dieser Interviews wird nach gängigen Verfahren<br />
- auf Grund des Gegenstandes vorzugsweise in<br />
einem rekonstruktionslogisch-hermeneutischen<br />
Verfahren, aber auch nach kategorial summierenden<br />
Verfahrensschemata ausgewertet.<br />
Dieser Weg wurde deshalb nicht beschritten,<br />
weil anzunehmen war, dass die Bandbreite der<br />
Dimensionen der Bildungsprozesse und deren<br />
Bedingungsfaktoren recht groß und die Varianz<br />
in einer Dimension vermutlich ebenfalls relativ<br />
groß sein würde. In einem solchen qualitativen<br />
Verfahren hätte es auf Grund dieses vermuteten<br />
Sachverhaltes eine recht hohe Fallzahl von<br />
Interviews gebraucht, um zu einer aussagekräftigen<br />
Typologie zu kommen. Quantifizierungen<br />
dieser Typologie wären kaum möglich gewesen.<br />
Der alternative Weg bestand in einer überwiegend<br />
standardisierten schriftlichen Befragung<br />
aller TeilnehmerInnen und deren statistischer<br />
und inhaltsanalytischer Auswertung. Dieser<br />
Weg wurde gewählt, weil sich damit die Hoffnung<br />
verband, einen Überblick über die Bandbreite<br />
und die Unterschiedlichkeit der Bildungsprozesse<br />
sowie die kurz- und mittelfristigen<br />
Auswirkungen auf die Lebensläufe von<br />
verschiedenen Teilnehmergruppen zu erhalten.<br />
Das Erhebungsinstrument wurde mit den Erfahrungen<br />
und Wissensbeständen der Feldexploration<br />
unter Mitarbeit eines Wissenschaftlers,<br />
der bereits Evaluationsstudien zur Praxis<br />
des EFD durchgeführt hatte sowie in enger Abstimmung<br />
mit dem Deutschen Büro Jugend für<br />
<strong>Europa</strong> entworfen. Im Zentrum des Fragebogens<br />
7<br />
stehen Fragen, die sich auf die Lernerfahrungen<br />
und Bildungsprozesse im Dienst<br />
konzentrieren, besonders in den Bereichen Erwerb<br />
von Schlüsselqualifikationen und sozialintegrative<br />
Kompetenzen, und Fragen nach den<br />
Auswirkungen des Dienstes auf das weitere Leben<br />
der Freiwilligen.<br />
Weiterhin fokussieren sich viele Fragen auf die<br />
den Wirkungen und dem Kompetenzerwerb<br />
zu Grunde liegenden Bedingungsfaktoren. Diese<br />
liegen zum einen in der Person des/der Freiwilligen<br />
selbst begründet, beispielsweise in<br />
deren persönlicher Erwartungshaltung und<br />
Motivation. Zum anderen werden die Bedingungsfaktoren<br />
in der Einsatzstelle beziehungsweise<br />
der Aufnahmeorganisation mitbestimmt,<br />
wie zum Beispiel durch die Partizipations- und<br />
Gestaltungsmöglichkeiten für die Freiwilligen,<br />
ferner durch die Situation auf der Entsendeseite<br />
(Auswahlverfahren, Vorbereitung, bleibender<br />
Kontakt zum Freiwilligen) und schließlich<br />
durch die programmspezifischen Rahmenbedingungen<br />
(Grundkonzeption des EFD, Finanzierungsmodalitäten<br />
und finanzielle Ausstattung<br />
der Projekte).<br />
7 Der Fragebogen ist im Anhang abgedruckt.