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3 Die TeilnehmerInnen des Europäischen Freiwilligendienstes<br />

3 Die TeilnehmerInnen des Europäischen Freiwilligendienstes<br />

9<br />

3.1 Geschlechtszugehörigkeit<br />

Die weit überwiegende Zahl der TeilnehmerInnen<br />

am EFD ist, wie auch in anderen nationalen<br />

oder internationalen Freiwilligendiensten,<br />

weiblich (84,3%). Lediglich 15,7 Prozent sind<br />

männlich.<br />

16%<br />

weiblich<br />

männlich<br />

3.2 Alter<br />

Auf Grund der Programmbestimmungen können<br />

regulär die 18- bis 25-jährigen teilnehmen.<br />

In Ausnahmefällen können TeilnehmerInnen<br />

auch älter sein.<br />

Der EFD wird vor allem von den 19- und 20-<br />

jährigen geleistet, die drei Viertel aller TeilnehmerInnen<br />

stellen (75,5%). Ältere TeilnehmerInnen<br />

sind mit insgesamt 17,6 Prozent, jüngere<br />

nur mit 6,3 Prozent vertreten. Das Durchschnittsalter<br />

liegt bei 19,9 Jahren (vgl. die folgende<br />

Abbildung).<br />

3.3 Religionszugehörigkeit<br />

Die meisten TeilnehmerInnen sind evangelisch<br />

(47,8%). An zweithäufigster Stelle kommen<br />

Freiwillige katholischen Glaubens (29,6%). Alle<br />

anderen Konfessionen sind kaum vertreten.<br />

Der Anteil der Freiwilligen ohne Religionszugehörigkeit<br />

beträgt 20,6 Prozent.<br />

Die evangelische und katholische Konfession<br />

sind im Bundesgebiet in der Gesamtbevölkerung<br />

etwa gleich stark vertreten, jeweils mit etwa<br />

35 Prozent. Evangelische TeilnehmerInnen<br />

sind demnach im EFD überproportional und<br />

katholische Freiwillige unterproportional vertreten.<br />

Interessant ist in diesem Zusammenhang<br />

auch, dass evangelische Entsendeorganisationen<br />

(vor allem das Diakonische Werk Pfalz) im Vergleich<br />

zu anderen Trägern prozentual die größte<br />

Anzahl Freiwilliger entsenden. Insgesamt<br />

17,5 Prozent der Befragten wurden durch das<br />

Diakonische Werk Pfalz und das Diakonische<br />

Werk Speyer entsandt. 14<br />

84%<br />

Abb. 1: Geschlechtszugehörigkeit der TeilnehmerInnen am EFD<br />

Häufigkeit in Prozent<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1,5%<br />

Jahre<br />

47,8%<br />

20,6%<br />

6,3<br />

45,1<br />

31,0<br />

18 19 20 21 22 23 24 25 26 u. älter<br />

Abb. 2: Alter der TeilnehmerInnen am EFD<br />

7,5<br />

29,6%<br />

Abb. 3: Religionszugehörigkeit der Freiwilligen<br />

3,7<br />

evang.<br />

kath.<br />

keine<br />

1,1<br />

andere<br />

christl.<br />

2,2 1,9 1,2<br />

14 Die überproportional hohe Zahl von evangelischen TeilnehmerInnen<br />

in Freiwilligendiensten ist ein interessantes Phänomen, für<br />

das es keine einfache Erklärung gibt. Die naheliegende Vermutung,<br />

dass konfessionell der evangelischen Kirche nahestehende Organisationen<br />

aus historischen Gründen stärker als katholische Organisationen<br />

im Feld von Freiwilligendiensten vertreten sind und evangelische<br />

TeilnehmerInnen bei der Auswahl bevorzugen, ist nicht zutreffend.<br />

Auch die Diakonischen Werke entsenden katholische<br />

TeilnehmerInnen. Der Anteil der Katholiken bei diesen Entsendeorganisationen<br />

ist sogar höher als im gesamten Programm. Einen Hinweis<br />

auf eine mögliche Erklärung bietet Gerhard Schmidtchen, der<br />

in einer sozialpsychologischen Untersuchung zur protestantischen<br />

Persönlichkeit feststellt, dass die berufliche Orientierung für deutsche<br />

Protestanten eine höhere Bedeutung als für die Katholiken hat:<br />

„Hier tritt uns wieder das mystische Modell des Luthertums entgegen.<br />

Die religiöse Introspektion und bei der Berufswahl: die Klärung<br />

der Neigung haben für den Berufs- und Lebenserfolg der deutschen<br />

Protestanten eine durchaus ambivalente Bedeutung. Das dauernde<br />

Hören auf Neigungen und die Lustlosigkeit, sobald die Neigungen<br />

nicht zum Zuge kommen können, kann zum beruflichen Misserfolg<br />

beitragen. Auf der anderen Seite kann derjenige, der ganz bewusst<br />

auf das Feld seiner stärksten Neigungen zusteuert, Motive mobilisieren,<br />

die der Katholik aus einem bloßen Verpflichtungsethos nicht<br />

zur Verfügung hat. Das könnte den Berufserfolg der lutherischen<br />

Protestanten in den gehobenen Schichten erklären helfen und<br />

ebenso das stärkere Experimentieren mit neuen Berufen oder mit<br />

neuen, modernen Fächern an den Universitäten.„ (Schmidtchen, G.:<br />

Gibt es eine protestantische Persönlichkeit? Zürich 1969, S. 21)

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