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6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />

32<br />

Auf Grund einer durchschnittlichen Nennungshäufigkeit<br />

von 4,3 Lernbereichen und der<br />

Tatsache, dass fast alle Befragten diese Antwortmöglichkeiten<br />

nutzten, kann ebenfalls von recht<br />

vielfältigen Lerneffekten ausgegangen werden<br />

kann.<br />

Die am häufigsten genannte wichtigste Lernerfahrung<br />

(linke Spalte) ist für die Freiwilligen die<br />

Kompetenz, sich in unsicheren und neuen Situationen<br />

zurechtfinden zu können.<br />

Am zweithäufigsten genannt wurden die größer<br />

gewordenen Sprachkenntnisse („Verstehen der<br />

Sprache Ihres Gastlandes, Zwischentöne verstehen”).<br />

Der dritthäufigste an erster Stelle genannte<br />

Lern- und Erfahrungsbereich ist, Verantwortung<br />

für sich und andere zu übernehmen. Alle<br />

weiteren Lernerfahrungen werden von weniger<br />

als 10 Prozent der Befragten genannt.<br />

Eine Betrachtung aller ungewichteten Nennungen<br />

(mittlere Spalte) zeigt im Wesentlichen den<br />

gleichen Befund bei den drei wichtigsten Kompetenzbereichen.<br />

Bei den weniger häufig genannten<br />

Lernbereichen weicht die Rangfolge<br />

der mittleren Spalte etwas von der linken Spalte<br />

ab.<br />

Auch bei der Betrachtung der gewichteten<br />

Lernbereiche (rechte Spalte), die als Wertigkeitsrangskala<br />

der Kombination von Wichtigkeit<br />

und Häufigkeit zu interpretieren ist, sind<br />

unter den ersten sechs Items gleichfalls die<br />

schon genannten an vorderer Stelle zu finden.<br />

Außerdem sind noch die Entwicklung eines höheren<br />

Selbstbewusstseins, fachliche Qualifikationen<br />

im Tätigkeitsbereich sowie die Fähigkeit,<br />

auf andere Menschen zugehen zu können, zu<br />

nennen. Dabei ist das Verstehen der Sprache des<br />

Gastlandes, das als wichtigste Lernerfahrung an<br />

zweiter Stelle auftaucht, in der Gewichtung auf<br />

Platz 1 gerückt.<br />

Das bedeutet also, dass es als wichtigster Lernbereich<br />

nicht die größte Bedeutung hat, aber als<br />

zweit-, dritt, viert- oder fünftwichtigster Lernbereich<br />

für vergleichsweise viele von Bedeutung<br />

ist. Dieser Sachverhalt trifft auch auf die Entwicklung<br />

eines höheren Selbstbewusstseins zu,<br />

auf die Fähigkeit, auf andere Menschen zugehen<br />

zu können, während es sich bei der Fähigkeit,<br />

sich in unsicheren, neuen Situationen zurechtzufinden,<br />

Verantwortung für sich und andere zu<br />

übernehmen, und bei den fachlichen Qualifikationen<br />

im Tätigkeitsbereich umgekehrt verhält.<br />

Insgesamt betrachtet ist eine große Übereinstimmung<br />

zwischen den Ergebnissen der Auswertung<br />

der ersten Frage (Ratingskalen) und<br />

den Ergebnissen der Auswertung der zweiten<br />

Frage nach der Wichtigkeit der Lernbereiche zu<br />

konstatieren. Die drei in der ersten Frage (vorgegebene<br />

Items) am häufigsten genannten Lerneffekte<br />

(Sprachkenntnisse, sich in unsicheren,<br />

neuen Situationen zurechtzufinden sowie Verantwortung<br />

für sich und andere zu übernehmen)<br />

werden auch am häufigsten als wichtigster<br />

Lernbereich angegeben. Berücksichtigt man<br />

weitere Lerneffekte und gewichtet sie nach ihrer<br />

Stellung in einer subjektiven Rangfolge, dann<br />

befinden sich diese Lerneffekte – mit kleinen<br />

Verschiebungen – ebenfalls auf vorderen Plätzen<br />

der Rangfolge.<br />

6.3 Bedingungsfaktoren der Lerneffekte<br />

Eine wichtige Untersuchungsfrage war, ob sich<br />

bestimmte Lerneffekte oder auch generelle Effekte<br />

auf bestimmte Bedingungsfaktoren zurückführen<br />

ließen. 40 In der Datenanalyse wurde<br />

versucht, Einflussfaktoren zu identifizieren, die<br />

entweder mit bestimmten einzelnen Lernbereichen<br />

oder generell mit allen Lernbereichen im<br />

Zusammenhang stehen. Sowohl bezogen auf generelle<br />

Effekte, aber vor allem auch bei der Betrachtung<br />

einzelner Lernbereiche konnten<br />

überraschenderweise nur sehr wenige Zusammenhänge<br />

der Lerneffekte mit anderen erhobenen<br />

Merkmalen gefunden werden.<br />

Mit verschiedenen Korrelationsmaßen wurden<br />

statistische Zusammenhänge zwischen Variablen<br />

berechnet und Chi-Quadrat-basierte Tests<br />

durchgeführt. Zu heuristischen Zwecken wurden<br />

auch Mittelwertunterschiede mit t-Tests getestet.<br />

Nur sehr wenige Resultate sind statistisch<br />

signifikant und weisen einen deutlichen, das<br />

heißt interpretationswürdigen Zusammenhang<br />

auf.<br />

Dies hängt zum einen mit einer insgesamt relativ<br />

geringen Varianz bei den einzelnen Lerneffekten<br />

und mit der relativ niedrigen Fallzahl der<br />

Stichprobe zusammen, zum anderen aber auch<br />

möglicherweise mit dem für diesen Zweck noch<br />

nicht genügend differenzierteren Erhebungsinstrument.<br />

Für die Identifizierung solcher Bedingungsfaktoren<br />

sind detailliertere Datenerhebungen<br />

und Analysen notwendig, als sie im<br />

Rahmen dieser Arbeit vorgenommen werden<br />

konnten.<br />

Eine einfache Betrachtung der Häufigkeitsauszählung<br />

der einzelnen Lernbereiche ließ vermuten,<br />

dass es einen „Overall-Effekt” geben würde<br />

in dem Sinne, dass die meisten TeilnehmerInnen<br />

in allen Lernbereichen auf einem individuell<br />

unterschiedlichen Level in etwa gleich viel lernten.<br />

40 Einschränkend muss an dieser Stelle gesagt werden, dass statistische<br />

Analysen lediglich über Kausalitätsbeziehungen, Zusammenhänge<br />

und deren Stärke informieren. Nur über eine inhaltlich-theoretische<br />

Interpretation von Variablen lassen sich Ursache-<br />

Wirkungszusammenhänge beschreiben.

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