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6 Statistische Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />

34<br />

21,0<br />

Umgekehrt ließe sich annehmen, dass bestimmte<br />

Lernprozesse, wie zum Beispiel „Eine Führungsposition<br />

übernehmen”, erst bei älteren<br />

EFDlerInnen in den Bereich des Möglichen<br />

rücken. Doch auch hier lässt die Datenanalyse<br />

keine Zusammenhänge erkennen. 42<br />

Genauso wenig wie bei den eben diskutierten<br />

Variablen lassen sich in Bezug auf den Index des<br />

Kompetenzerwerbs insgesamt statistisch signifikante<br />

Unterschiede in Abhängigkeit von der<br />

Art der Einsatzstelle ausmachen (vgl. Tabelle 11<br />

„Ergebnisse der Varianzanalyse zum Zusammenhang<br />

zwischen Art der Einsatzstelle<br />

und Lernerfahrungen insgesamt” im Anhang).<br />

Auch dieses Ergebnis ist eigentlich nicht überraschend,<br />

wenn berücksichtigt wird, dass die<br />

Lernbereiche sehr allgemeiner Natur sind und<br />

kaum mit speziellen Arbeitsfeldern oder Organisationen<br />

im Zusammenhang stehen. Es handelt<br />

sich um ganz elementare Bildungs- und<br />

Lernprozesse, die in vielfältigen Arbeitszusammenhängen<br />

erwerbbar sind und gefordert<br />

werden. Außerdem handelt es sich vielfach um<br />

Kompetenzen, die nicht allein in Arbeitsfeldern<br />

erworben werden, sondern zumindest bei einigen<br />

Items durch den Aufenthalt im Gastland erklärt<br />

werden können.<br />

Aus der nachfolgenden Abbildung ist zwar tendenziell<br />

erkennbar, dass TeilnehmerInnen vor<br />

allem in Entwicklungshilfeorganisationen über<br />

mehr Lernerfahrungen berichten. Diese Ergebnisse<br />

sind jedoch nach dem Scheffé-Test 43 nicht<br />

signifikant unterschiedlich.<br />

Abb. 18: Mittelwerte der Lernerfahrungen insgesamt nach Art der Einsatzstelle<br />

Deutliche Unterschiede ergeben sich jedoch,<br />

wenn die Bedingungen der Arbeit in den Einsatzstellen<br />

betrachtet werden: Je selbstständiger,<br />

besser betreut, mit angemessenen Aufgaben betraut,<br />

mit besserem Arbeitsklima usw., desto<br />

höher schätzen Freiwillige auch die Verbesserung<br />

ihrer Kompetenzen ein. Die Arbeitsbedingungen<br />

in der Einsatzstelle sind nach diesen<br />

Ergebnissen daher zentral für die subjektive<br />

Einschätzung des Kompetenzerwerbs. Dieser<br />

Befund ist durchaus plausibel, da die Freiwilligen<br />

die meiste Zeit ihres Auslandsaufenthaltes<br />

in der Einsatzstelle verbringen, dort ihre Aufgabe<br />

haben und die Einsatzstelle letztendlich das<br />

wichtigste Lernumfeld für sie ist. Wenn die Bedingungen<br />

und Arbeitsstrukturen ein günstiges<br />

Lernumfeld darstellen, weil die Betreuung gut<br />

ist, weil die Freiwilligen selbstständig arbeiten<br />

können und weder über- noch unterfordert<br />

werden, so hat das seine messbaren Auswirkungen<br />

auf vielfältige Lernprozesse.<br />

Hervorzuheben ist ferner ein Befund, der auf<br />

die Bedeutung der persönlichen Betreuung und<br />

Anleitung durch die Projektverantwortlichen<br />

beziehungsweise MitarbeiterInnen der Einsatzstelle<br />

hinweist. Es gibt einen in der folgenden<br />

Abbildung dargestellten Zusammenhang der<br />

Zufriedenheit der Freiwilligen mit dieser Betreuung<br />

und Anleitung und dem Kompetenzerwerb<br />

insgesamt (gemessen durch den Gesamtpunktwert).<br />

44<br />

Abb. 19: Kompetenzerwerb und Zufriedenheit mit der laufenden<br />

personellen Betreuung und Anleitung durch die Projektverantwortlichen<br />

bzw. MitarbeiterInnen der Einsatzstelle<br />

20<br />

Mittelwert von Lernerfahrungen insgesamt<br />

20,5<br />

20,0<br />

19,5<br />

19,0<br />

18,5<br />

18,0<br />

17,5<br />

Kinder-/Jugendarbeit<br />

Umweltschutzorg.<br />

Entwickl.hilfeorg.<br />

Kommunale Einr.<br />

Altenarb./Altenheim<br />

religiöse Org.<br />

Gesundheitswesen<br />

Behindertenhilfe<br />

Obdachlosenhilfe<br />

kulturelle Einrichtungen<br />

andere<br />

Mittelwerte des Kompetenzerwerbs insgesamt<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

sehr<br />

zufrieden<br />

zufrieden unzufrieden sehr<br />

unzufrieden<br />

Zufriedenheit<br />

42 Chi-Quadrat-Tests sind durchweg nicht möglich, weil die<br />

Zellenbesetzung zu gering ist. Rangkorrelationskoffizienten liefern<br />

vereinzelt signifikante Ergebnisse von sehr geringer Assoziationsstärke.<br />

43 Der Scheffé-Test testet in multiplen Vergleichen, welche Mittelwerte<br />

von Untergruppen einer Variable sich signifikant unterscheiden.<br />

44 Das Diagramm und die Datenlage sind nicht so zu verstehen,<br />

dass TeilnehmerInnen, die sehr unzufrieden mit persönlicher Betreuung<br />

und Anleitung sind, über keine Lerneffekte berichten. Auch<br />

diese TeilnehmerInnen geben durchschnittlich bei etwa 16 Lernbereichen<br />

an, etwas oder viel gelernt zu haben.

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