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7 Qualitative Analysen zu Auswirkungen des Dienstes und zum Kompetenzerwerb im Verlaufe des Dienstes – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />

48<br />

Die meisten Nennungen sind hierbei im sozialen<br />

Bereich zu finden (insgesamt 41), jeweils zur<br />

Hälfte als Wirkung und Einstellungsänderung.<br />

Als typische Wirkung im sozialen Bereich wäre<br />

zum Beispiel „Ehrenamtliche Mitarbeit in einem<br />

Kinderprojekt” zu nennen; eine typische<br />

Einstellungsänderung lautet: „Ich möchte mich<br />

für Ausländer einsetzen.” Die insgesamt 30 Angaben<br />

im interkulturellen Bereich verteilen sich<br />

ebenfalls gleichmäßig auf Wirkungen („Bin<br />

dabei, ein ökologisch-kulturelles Projekt im<br />

Gastland zu organisieren”) und Einstellungsänderungen<br />

(„Bin weltoffener geworden”) und<br />

bezeichnen bis auf eine Ausnahme ein interkulturelles<br />

Engagement.<br />

Mit 29 Nennungen folgt der politische Bereich,<br />

wobei hier mit 20 Nennungen den Einstellungsänderungen<br />

vor den Wirkungen (9 Nennungen)<br />

eine größere Bedeutung zukommt. Eine Wirkung<br />

im politischen Bereich wäre zum Beispiel<br />

die „Betreuung eines Asylbewerberheims”, eine<br />

Einstellungsänderung:<br />

„Hat mich stark beeinflusst, weil ich gemerkt<br />

habe, dass in Richtung Umweltbewusstsein und<br />

Umweltschutz noch sehr viel passieren muss. Ich<br />

habe sehr großes Interesse, mich in diesem Bereich<br />

in Deutschland oder in <strong>Europa</strong> einzusetzen.”<br />

Die Antworten auf diese Frage lassen sich so zusammenfassen,<br />

dass bei der Hälfte der Befragten,<br />

die hierauf geantwortet haben, durch den<br />

EFD induzierte Wirkunken, sich sozial, kulturell<br />

oder politisch zu engagieren, vorhanden<br />

sind; etwas stärker als diese sind jedoch die Einstellungsänderungen<br />

(56). Der Schwerpunkt<br />

liegt im sozialen Bereich, gefolgt vom interkulturellen<br />

und politischen Engagement.<br />

Zusätzlich zu den in der obigen Tabelle subsumierten<br />

Antworten wurde von weiteren 38 Personen<br />

ein berufliches Engagement genannt, was<br />

mit der Fragestellung eigentlich nicht intendiert<br />

war. Unter diesen 38 Nennungen befinden sich<br />

22 Antworten, die sich als Wirkung im sozialen<br />

Bereich zuordnen ließen, da sich darin der<br />

Wunsch beziehungsweise die konkrete Absicht<br />

ausdrückt, einen sozialen Beruf zu ergreifen:<br />

„Mein EFD hat dazu geführt, dass ich einen sozialen<br />

Beruf ergreifen möchte (Lehramt an<br />

Sonderschulen).”<br />

Im alltäglichen Handeln Beruflich Ehrenamtlich Summe<br />

Wirkung 20 20 37 77<br />

Einstellungsänderung 46 19 19 84<br />

Summe 66 39 56 161<br />

Tab. 6: Wirkungen und Ein-stellungsänderungen in Bezug auf das soziale Engagement der Freiwilligen<br />

Bezieht man diese Äußerungen in das Schema<br />

mit ein, so verstärkt sich der Schwerpunkt im<br />

sozialen Bereich noch deutlich. Die 41 Nennungen<br />

erhöhen sich damit auf 63, womit der Abstand<br />

zum interkulturellen und politischen Bereich<br />

noch wesentlich größer wird. In zwölf<br />

Äußerungen geben die Befragten an, sich<br />

weiterhin sozial engagieren zu wollen; da sich<br />

hierin keine Wirkung des EFD ausdrückt, sind<br />

diese Antworten inhaltlich nicht weiter ausgewertet,<br />

sondern bilden eine Residualkategorie.<br />

3. Weitere Auskunft zum Thema „Soziales Engagement<br />

der Freiwilligen” gibt Frage IV.2:<br />

„Hat der Freiwilligendienst bewirkt, dass Sie<br />

sich für die Verständigung unterschiedlicher<br />

Nationen/Kulturen/Völker/Minderheiten einsetzen<br />

werden?” Sie wurde von 165 TeilnehmerInnen<br />

beantwortet; durch Mehrfachcodierung<br />

ergibt sich hierbei eine Gesamtzahl von 191<br />

Nennungen. Die Diskrepanz von 30 Nennungen<br />

zur folgenden Tabelle ergibt sich aus den<br />

folgenden Residualkategorien, die in der Tabelle<br />

nicht mehr berücksichtigt wurden:<br />

„Weiß noch nicht genau wie” /<br />

„Noch keine konkrete Idee” 16<br />

„Weiterhin engagiert” 9<br />

Future Capital 5<br />

Auch hinsichtlich der Auswertung dieser Frage<br />

wurde zwischen Wirkungen und Einstellungsänderungen<br />

unterschieden, wobei sich die erhaltenen<br />

Aussagen induktiv den Realkategorien<br />

„Im alltäglichen Handeln”, „Beruflich” und<br />

„Ehrenamtlich” zuordnen lassen. Bei dieser<br />

Frage fällt auf, dass die TeilnehmerInnen nicht<br />

selten die Möglichkeit, sich in Organisationen<br />

zu engagieren, explizit ablehnen:<br />

„Wann immer ich die Möglichkeit dazu habe,<br />

allerdings eher in persönlichen Gesprächen oder<br />

Diskussionen als in Organisationen”, oder:<br />

„In alltäglichen Situationen, jedoch nicht in<br />

Form eines Beitritts einer Organisation o. ä.”<br />

Diese „Organisationsferne” der TeilnehmerInnen<br />

drückt sich in der Kategorie „Im alltäglichen<br />

Handeln” deutlich aus. Insgesamt ist<br />

auch bei dieser Frage kein bedeutender Unterschied<br />

zwischen Wirkungen (77) und Einstellungsänderungen<br />

(84) festzustellen, wohl aber<br />

zwischen solchen, sich im Alltag, beruflich oder<br />

ehrenamtlich zu engagieren. Als Einstellungsänderung,<br />

sich im Alltag zu engagieren, sind unter<br />

den 46 Antworten solche enthalten, die sich<br />

klar von beruflichem und ehrenamtlichem Engagement<br />

abgrenzen lassen, wie beispielsweise:<br />

„Im täglichen Leben.”<br />

„Persönlich, inoffiziell – d.h. ich werde mich<br />

nicht in Organisationen beteiligen, die Toleranz,<br />

Frieden und Hilfsbereitschaft predigen, ohne die<br />

Ergebnisse ihrer Arbeit auch zu sehen.”

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