Download - JUGEND für Europa
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5 Beurteilung der Träger und Einsatzstellen – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />
26<br />
5.6 Anregungen und Kritik<br />
Auf eine allgemein gestellte Frage nach Anregungen<br />
und Kritik („Falls Sie uns noch etwas<br />
Besonderes mitteilen möchten, zum Beispiel<br />
Kritik oder Anregungen”) fällt auf, dass sich die<br />
Antworten ausnahmslos auf die beteiligten Aufnahme-<br />
und Entsendeorganisationen sowie<br />
Einsatzstellen beziehen und nicht auf Probleme<br />
mit anderen Freiwilligen, den Gastfamilien oder<br />
sonstiges.<br />
Die Mehrheit der Freiwilligen ist zufrieden mit<br />
dem EFD und beurteilt das Programm als „sehr<br />
gut und empfehlenswert”, auch wenn es Probleme<br />
gegeben hat: „Trotz Problemen war es ein<br />
super Erfolg.” Dies deckt sich mit der Beurteilung<br />
der Arbeit in den Projekten. Ein nicht geringer<br />
Anteil äußert hier aber auch Unzufriedenheit,<br />
nennt Verbesserungsvorschläge bezüglich<br />
der Betreuung und fordert eine bessere<br />
Auswahl und Kontrolle der Projekte. Doch<br />
selbst hier geben die TeilnehmerInnen an, viel<br />
gelernt und eine schöne Zeit gehabt zu haben.<br />
Offenbar spielen hier auch Kontakte außerhalb<br />
des Projektes wie Freizeitkontakte und Gastfamilie<br />
eine große Rolle:<br />
„Ich war zwar nicht sonderlich zufrieden mit<br />
meiner Arbeit im Projekt, aber das war für mich<br />
nicht das Wichtigste. Alles andere (Freizeit,<br />
Gastfamilie etc.) hat mir sehr gut gefallen, und<br />
es hat mir auch etwas gebracht.” (167)<br />
„Obwohl mein Projekt nicht sehr gut war, war<br />
die Zeit in GB ein sehr tolles Erlebnis für mich.”<br />
(189)<br />
Bessere Auswahl und Kontrolle der Aufnahmeorganisationen<br />
Ein häufig genannter Kritikpunkt betrifft die<br />
Art der Tätigkeit in der Einsatzstelle und die<br />
mangelnde Betreuung beziehungsweise Anleitung<br />
vor Ort. Um Missständen vorzubeugen<br />
(„30 Freiwillige und keine Arbeit, die Organisation<br />
war mit der großen Anzahl überfordert,<br />
keinerlei Gelder über Monate hinweg”), werden<br />
eine stärkere Kontrolle der Aufnahmeorganisationen<br />
und eine Prüfung der Projekte vorschlagen.<br />
Darüber hinaus sollten die Verantwortlichen<br />
beziehungsweise Zuständigkeitsbereiche<br />
der ProjektleiterInnen für die Freiwilligen klar<br />
sein, und während des Dienstes sollte eine intensive<br />
Betreuung geleistet werden beziehungsweise<br />
möglich sein. Besonders für eventuell auftretende<br />
Probleme sollte es außerhalb der Projekte<br />
AnsprechpartnerInnen geben: 32<br />
„Ich meine, dass dem Freiwilligen gezeigt werden<br />
müsste, dass es außerhalb seines Projektes<br />
zuständige Personen gibt, an die er sich bei auftretenden<br />
Schwierigkeiten oder auch nur anfallenden<br />
Fragen wenden kann. Weiterhin, dass die<br />
zuständige Person für den Freiwilligen im Landesgebiet<br />
alle drei Monate einen Besuch im Projekt<br />
machen sollte, um zu sehen, ob es Probleme<br />
gibt.”<br />
„Ich denke, die Projekte sollten von der Nationalagentur<br />
persönlich geprüft werden. Bei mir<br />
ist es nämlich so, dass ich ein Erfahrungsfreiwilliger<br />
sein sollte, jetzt aber ein Arbeitsfreiwilliger<br />
bin, da die ‚X‘ 33 den EFD ausnutzt. Ich arbeite<br />
33 Stunden pro Woche, und wenn ich nicht mit<br />
pflegen würde, würde ich den ganzen Tag nur<br />
Kaffee einschenken. Ich denke, das ist nicht der<br />
Sinn des EFD. Im Großen und Ganzen finde ich<br />
es eine super tolle Idee und bin froh, es gemacht<br />
zu haben.” (135)<br />
Mehr Einflussnahme bei der Auswahl der Projekte<br />
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die mangelnde<br />
Einflussnahme bei der Auswahl der Projekte.<br />
Hier wird angeregt, von vornherein mehr Informationen<br />
und Kontakte herzustellen, gegebenenfalls<br />
sogar vor Antritt des Dienstes die<br />
Einsatzstelle zu besuchen. Es sollte ein „überschaubares<br />
Angebot” der Einsatzstellen zur<br />
Verfügung stehen, um so eine Entscheidung für<br />
ein bestimmtes Projekt und eine aktive Mitbestimmung<br />
bei der Auswahl zu ermöglichen.<br />
Eine Teilnehmerin gibt an, sie habe vorher gar<br />
nicht gewusst, dass es im EFD auch andere Projekte<br />
als in der Behindertenarbeit gebe.<br />
32 Zumindest in Deutschland gibt es solche AnsprechpartnerInnen,<br />
deren Aufgabe es ist, die Freiwilligen in ihren Einsatzstellen zu besuchen<br />
und für Krisenintervention zur Verfügung zu stehen.<br />
33 Trägerorganisation