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Download - JUGEND für Europa

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9 Vergleich des EFD mit anderen Freiwilligendiensten<br />

82<br />

Der Erwerb praktischer Fähigkeiten und soziale<br />

beziehungsweise karitative Motive sind demgegenüber<br />

von sekundärer Bedeutung.<br />

Ähnlich sieht es beim EFD aus. An erster Stelle<br />

wird auch hier das Bedürfnis genannt, eine andere<br />

Kultur und Gesellschaft kennen lernen zu<br />

wollen. Als zweithäufigstes Motiv steht das Bedürfnis,<br />

an Selbstsicherheit und Lebenserfahrung<br />

gewinnen zu wollen, und an dritter Stelle<br />

folgt das karitative Motiv, anderen Menschen<br />

helfen zu wollen.<br />

Während die FSJlerInnen und FÖJlerInnen an<br />

den Inhalten des Freiwilligendienstes interessiert<br />

sind und sich durch das Jahr eine berufliche<br />

Orientierung wünschen, scheint die Motivation<br />

der EFDlerInnen und SDElerInnen differenzierter<br />

zu sein. 97 Bei ihnen steht im Vordergrund<br />

das Interesse am Leben im Ausland. Sie suchen<br />

nach einer sinnvollen Tätigkeit in Verbindung<br />

mit neuen Erfahrungen in einer fremden Umgebung,<br />

die ihrer Persönlichkeitsentwicklung<br />

dienlich sind.<br />

Die Erkundung eines sozialen Berufsfeldes<br />

beziehungsweise die berufliche Orientierung<br />

spielt bei den Freiwilligen im EFD im Gegensatz<br />

zum FSJ und FÖJ eine relativ untergeordnete<br />

Rolle.<br />

9.3 Träger und Einsatzstellen<br />

9.3.1 Art der Träger<br />

In den Gesetzen beziehungsweise Programmbeschlüssen<br />

zu den verschiedenen Diensten ist<br />

in unterschiedlicher Weise geregelt, welche Organisationen<br />

als Träger von Freiwilligendiensten<br />

zugelassen sind.<br />

Im FSJ sind drei Trägergruppen per Gesetz zugelassen<br />

(so genannte geborene Träger): die großen<br />

Wohlfahrtsverbände und ihre Untergliederungen,<br />

die Kirchen und die Gebietskörperschaften.<br />

Weitere Träger können durch die<br />

Bundesländer zugelassen werden. Im FÖJ gibt<br />

es keine explizit im Gesetz genannten Träger.<br />

Die Träger werden von den Bundesländern anerkannt.<br />

Im SDE kommen je nach Art des angebotenen<br />

Dienstes unterschiedliche oder keine speziellen<br />

gesetzlichen Bestimmungen zur Anwendung.<br />

Entweder wird der SDE als FSJ im Ausland angeboten<br />

– dann gelten die Bestimmungen des<br />

FSJ. Oder der SDE wird als Anderer Dienst<br />

nach § 14b Zivildienstgesetz abgeleistet, dann<br />

gelten die Bestimmungen dieses Gesetzes.<br />

Träger können demzufolge juristische Personen<br />

sein, die erstens ausschließlich, unmittelbar und<br />

selbstlos steuerbegünstigten Zwecken im Sinne<br />

der §§ 51 bis 68 Abgabenordnung dienen, zweitens<br />

Gewähr dafür bieten, dass ihre Vorhaben<br />

den Interessen der Bundesrepublik Deutschland<br />

dienen, und drittens ihren Sitz in der<br />

Bundesrepublik Deutschland haben. Neben den<br />

Diensten, die auf der Grundlage des FSJ-Gesetzes<br />

oder des Zivildienstgesetzes angeboten werden,<br />

gibt es aber auch eine Anzahl von Dienstformen,<br />

die keine bestimmte gesetzliche Grundlage<br />

für den Auslandsdienst haben.<br />

Im EFD gibt es keine auf Programmebene spezifizierten<br />

Bestimmungen für die Anerkennung<br />

von Trägern. Im EFD werden auch keine Träger<br />

anerkannt, sondern nur Projekte, die sich aus<br />

mehreren Partnern zusammensetzen. Im Vergleich<br />

mit den anderen Diensten ist im EFD die<br />

Ebene der Entsendeorganisationen zu betrachten.<br />

Das Benutzerhandbuch zum EFD führt als<br />

mögliche Entsendeorganisationen auf: 1. Organisationen,<br />

2. lokale Behörden, 3. unterschiedliche<br />

Akteure und 4. Nationalagenturen.<br />

In der Praxis der vier verschiedenen Dienste gibt<br />

es im wesentlichen drei Trägergruppen, wobei<br />

die meisten Träger den ersten beiden Gruppen<br />

angehören:<br />

1. Wohlfahrtsverbände und gemeinnützige<br />

Vereine<br />

2. Kirchen und kirchennahe Organisationen<br />

3. Körperschaften des öffentlichen Rechts<br />

Im EFD sind im Unterschied zur Praxis des FSJ<br />

auch einige – wenn auch wenige – Gebietskörperschaften<br />

vertreten. Außerdem ist der Anteil<br />

an gemeinnützigen Vereinen, die nicht einem<br />

der großen Wohlfahrtsverbände angehören,<br />

höher als im FSJ.<br />

97 Im Unterschied zum FSJ und FÖJ liefern Faktorenanalysen der<br />

Motivationen bei den SDElerInnen und EFDlerInnen keine interpretierbaren<br />

Resultate. Auch dies spricht für eine differenziertere Motivationslage.

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