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5 Beurteilung der Träger und Einsatzstellen – Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />
22<br />
5 Beurteilung der Träger und Einsatzstellen –<br />
Ergebnisse der TeilnehmerInnenbefragung<br />
5.1 Beurteilung der Vorbereitung<br />
Die meisten Freiwilligen (60,3%) geben an, dass<br />
sie sich ihre Entsendeorganisation nicht unter<br />
mehreren Wahlmöglichkeiten ausgesucht haben.<br />
28 39,7 Prozent hingegen haben unter mehreren<br />
Organisationen eine ausgewählt. Besondere<br />
Schwierigkeiten, eine Entsendeorganisation<br />
zu finden, hatten nur 19,5 Prozent der<br />
Befragten. Mit der persönlichen Vorbereitung<br />
durch die Entsendeorganisation zeigt sich die<br />
Mehrheit der Freiwilligen zufrieden: 21,2 Prozent<br />
beurteilen die Vorbereitung mit „sehr gut”,<br />
35,5 Prozent mit „gut” und 22,8 Prozent mit<br />
„befriedigend”.<br />
Abb. 12:<br />
Zufriedenheit mit der persönlichen Vorbereitung durch die Entsendeorganisation<br />
Häufigkeit in Prozent<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
8,9%<br />
11,6%<br />
22,8%<br />
35,5%<br />
21,2%<br />
mangelhaft ausreichend befriedigend gut sehr gut<br />
5.2 Zufriedenheit mit den Einsatzstellen<br />
Allgemein besteht bei den befragten TeilnehmerInnen<br />
eine hohe Zufriedenheit mit den Einsatzstellen.<br />
Aus den einzelnen Parametern zur<br />
Beurteilung ihrer Einsatzstellen geht hervor,<br />
dass den meisten Freiwilligen die Arbeit im Projekt<br />
Spaß macht. Sie können überwiegend<br />
selbstständig arbeiten, ihren Arbeitsbereich<br />
selbst mitgestalten, sich bei vielfältigen Aufgaben<br />
entfalten und empfinden ihre Tätigkeit als<br />
eine sinnvolle Aufgabe.<br />
Ebenfalls hoch ist der Anteil derjenigen, die angeben,<br />
sich in der Einsatzstelle viel Wissen aneignen<br />
zu können und mit der fachlichen Anleitung<br />
sowie den geistigen, seelischen und psychischen<br />
Anforderungen gut zurechtzukommen.<br />
28 Prinzipiell können Interessenten alle Entsendeorganisationen in<br />
Deutschland ansprechen. Da die meisten Organisationen aber nur<br />
wenige Freiwillige oder nur einen einzigen versenden und es noch<br />
nicht sehr viele Organisationen gibt, existieren de facto offenbar<br />
häufig keine großen Wahlmöglichkeiten beziehungsweise bemühen<br />
sich die Freiwilligen – wenn sie die Zusage einer Entsendeorganisation<br />
haben – gar nicht um eine andere Möglichkeit.<br />
Die meisten der Befragten stimmen auch den<br />
Aussagen zu, dass in der Arbeitsstelle ein gutes<br />
Arbeitsklima besteht, sie dort gut betreut werden<br />
und ein echtes Interesse an anderen Menschen<br />
vorherrscht. Entsprechend lehnen sie<br />
mehrheitlich ab, dass die Betreuer zu wenig<br />
Kenntnisse haben, ihnen ein gleich gesinnter<br />
Gesprächspartner fehlt und sie sich ausgebeutet<br />
und allein gelassen fühlen. Die weit überwiegende<br />
Zahl gibt an, dass auf ihre anfänglichen<br />
Sprachprobleme in der Einsatzstelle große Rükksicht<br />
genommen wurde. Auf Grund dieser insgesamt<br />
positiven Beurteilungen ihrer Einsatzstellen<br />
überlegen sich nur sehr wenige<br />
Freiwillige, die Stelle zu wechseln beziehungsweise<br />
ganz aufzuhören.<br />
Bei einigen Antwortitems fällt auf, dass trotz<br />
der insgesamt positiven Bewertung ca. ein Drittel<br />
der Freiwilligen mit „teils/teils” antwortet.<br />
Hierunter fallen zum Beispiel Aussagen über<br />
das Vorliegen häufiger starker Belastung, vielfacher<br />
Unterforderung sowie das Angewiesensein<br />
auf eigene Initiative.<br />
Die Anzahl der Freiwilligen, die während ihres<br />
Dienstes die Einsatzstelle gewechselt oder den<br />
Dienst abgebrochen haben, ist gering. 9,3 Prozent<br />
haben ihre Stelle gewechselt, und 6,7 Prozent<br />
haben den EFD-Einsatz ganz abgebrochen.<br />
29<br />
Die meisten jener Freiwilligen, die ihre Stelle<br />
wechselten, taten dies auf Grund von Problemen<br />
mit der Einsatzstelle (64%), während 28<br />
Prozent aus anderen Gründen einen Wechsel<br />
vornahmen. Als Gründe für den Abbruch werden<br />
genannt: Probleme in Bezug auf die Einsatzstelle<br />
(44,4%), private, berufliche oder gesundheitliche<br />
Gründe (16,7%), keine Möglichkeit<br />
zum Wechsel (16,7%).<br />
Eine Verlängerung ihres Freiwilligendienstes<br />
haben 13,2 Prozent der TeilnehmerInnen mit ihrer<br />
Einsatzstelle vereinbart. Davon blieben 39,4<br />
Prozent einen Monat länger als vorher vereinbart,<br />
18,2 Prozent ein halbes Jahr, und 15,2 Prozent<br />
verlängerten ihren Dienst um zwei Monate.<br />
29 Die Abbrecherquote dürfte in etwa so hoch sein wie im Freiwilligen<br />
Sozialen Jahr im Inland. Rahrbach/Wüstendörfer/Arnold<br />
(1998, S. 97) geben als Ergebnis einer Trägerbefragung eine Abbrecherqote<br />
im FSJ-Inland von 9,2 Prozent an. Ein genauer Zahlenvergleich<br />
ist allerdings nicht möglich, weil die Zahl von 6,7 Prozent in<br />
dieser Befragung auf einem anderen Weg ermittelt wurde – es wurden<br />
die TeilnehmerInnen gefragt. In die Befragung wurden nur diejenigen<br />
einbezogen, die mindestens vier Monate Dienst getan hatten;<br />
es gibt aber AbbrecherInnen, die nicht in die Befragung einbezogen<br />
wurden, weil sie bereits vorher den Dienst quittiert hatten.<br />
Die Abbrecherquote im EFD wird daher insgesamt auf ca. 10 Prozent<br />
geschätzt.