Download - JUGEND für Europa
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2 Untersuchungsziele und methodisches Vorgehen<br />
8<br />
2.6 Die Befragung von Entsendeorganisationen<br />
Ergänzend zu der Befragung der TeilnehmerInnen<br />
sollten auch Entsendeorganisationen zu den<br />
Lern- und Bildungsprozessen befragt werden,<br />
die sie bei den Freiwilligen beobachten. Ursprünglich<br />
war vorgesehen, alle in Deutschland<br />
als Entsendeorganisationen tätigen Träger 13<br />
schriftlich mit einem Fragebogens zu befragen.<br />
Im Verlauf der Untersuchung stellte sich dies jedoch<br />
als problematisch heraus, da die Organisationen<br />
sich als zu heterogen erwiesen, um sie mit<br />
einem standardisierten Erhebungsinstrument<br />
sinnvoll befragen zu können. Aus diesem<br />
Grund und auch wegen der vergleichsweise geringen<br />
Fallzahl von 45 Entsendeorganisationen<br />
lag eine mündliche und durch einen Leitfaden<br />
nur wenig vorstrukturierte Befragung nahe.<br />
Mit 14 deutschen Trägern, die über umfangreiche<br />
Erfahrungen mit dem Programm verfügten<br />
beziehungsweise als typische Repräsentanten<br />
bestimmter Trägergruppen gelten konnten,<br />
wurden ein- bis zweistündige Explorationsgespräche<br />
face to face geführt; mit allen anderen<br />
Entsendeorganisationen wurde versucht, ein<br />
Telefoninterview zu führen.<br />
Nicht alle Entsendeorganisationen konnten im<br />
Befragungszeitraum zwischen Ende März und<br />
Anfang Mai 1999 interviewt werden: Einige Organisationen<br />
schien es nicht mehr zu geben (es<br />
war kein Telefonanschluss ermittelbar), einige<br />
lehnten ein Interview ab, und einige konnten<br />
trotz mehrfacher Versuche nicht erreicht werden.<br />
Und schließlich standen einige erst am Anfang<br />
ihrer EFD-Arbeit und hatten noch keine<br />
oder äußerst geringe Erfahrungen, sodass aus<br />
inhaltlichen Gründen eine Befragung nicht<br />
sinnvoll war.<br />
Insgesamt konnten jedoch mit immerhin 19 verschiedenen<br />
Organisationen halb- bis einstündige<br />
Telefoninterviews durchgeführt werden, sodass<br />
auf beiden Befragungswegen (telefonisch<br />
und face to face) 33 von 45 deutschen Entsendeorganisationen<br />
erreicht wurden. Befragt wurden<br />
jeweils die unmittelbar für die Abwicklung<br />
des Programms verantwortlichen Mitarbeiter-<br />
Innen. Für beide Befragungen wurde ein Leitfaden<br />
entwickelt, der die folgenden Fragedimensionen<br />
enthält:<br />
−<br />
−<br />
Charakter des Trägers beziehungsweise des<br />
Projektes<br />
Anlass und Gründe für die Beteiligung am<br />
EFD<br />
−<br />
−<br />
−<br />
−<br />
Vorbereitung des Trägers, Auswahl und Rekrutierung<br />
der Freiwilligen, Ablauf des Vermittlungsprozesses<br />
der Freiwilligen in die<br />
Einsatzstellen, Vorbereitung der Freiwilligen<br />
Rolle des Trägers während des Einsatzes sowie<br />
nach dessen Beendigung (Follow-up)<br />
Bewertung des Programmes im Hinblick auf<br />
Lernen und Kompetenzerwerb sowohl für<br />
die Freiwilligen als auch für die Träger<br />
Gesamteinschätzung des Programms und<br />
Verbesserungsvorschläge<br />
Eine gute Kooperation zwischen<br />
Entsende- und Aufnahmeorganisation<br />
ist wichtig,<br />
damit im Vorfeld Erwartungen,<br />
Wünsche, Hoffnungen und<br />
Ansprüche geklärt werden<br />
können. Die Ausschreibung der Sport Jugend Essen und die Bewerbungsunterlagen von Estelle paßten<br />
gut zusammen. Auch im persönlichen Brief- und Fax-Kontakt verstärkte sich auf beiden Seiten der Eindruck,<br />
dass sich hier die richtigen Partner gefunden hatten. „Ich war froh als endlich die Zusage aus<br />
Essen kam, denn ich hatte mich schon längst dafür entschieden.“<br />
Die Kombination der beiden Befragungen – die<br />
Sichtweise der Freiwilligen und die der Träger –<br />
soll eine Grundlage zur Einschätzung bieten,<br />
was im Rahmen dieses Programmes gelernt<br />
wurde, welche Kompetenzen und Qualifikationen<br />
sich die TeilnehmerInnen aneigneten und<br />
unter welchen Randbedingungen dieses gefördert<br />
beziehungsweise erschwert wurde. Beide<br />
Sichtweisen können sich wechselseitig ergänzen<br />
oder korrigieren, auf Lernprozesse und auch auf<br />
Probleme aufmerksam machen und so eine verlässliche<br />
Basis für Verbesserungsvorschläge liefern.<br />
13 Die Mehrzahl der Entsendeorganisationen ist gleichzeitig als<br />
Aufnahmeorganisation tätig. Auf Grund der Zielsetzung, auch die<br />
Follow-up-Tätigkeiten der Organisationen zu ermitteln, wurde die<br />
Befragung nur auf die Entsendeorganisationen beschränkt. Organisationen,<br />
die nur als Aufnahmeorganisationen tätig sind, wurden<br />
nicht befragt.