Brandenbusch, Silke - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen
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Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />
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Das „Diskrepanz-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Missverhältnis<br />
zwischen den individuellen Patientenwünschen und dem real erhaltenen<br />
Leistungen. Die meisten Zufriedenheitsmessungen basieren auf diesem<br />
Modell.<br />
Das „Erfüllungs-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Differenz zwischen<br />
der Erwartung und den erhaltenen Leistungen, ohne dabei die genaue<br />
Differenzierung zu bestimmen.<br />
Das „Equity-Modell“ beschreibt Zufriedenheit als Vergleich zwischen<br />
eigenen Investitionen (Input) und dem Ergebnis der erhaltenen Leistungen<br />
(Output). Zusätzlich wird das Ergebnis dieses Vergleichs mit dem In- und<br />
Output anderer Personen abgeglichen.<br />
Die meisten Studien und theoretischen Überlegungen bezüglich des<br />
Zusammenhanges zwischen Erwartungen und Zufriedenheit von Kunden findet man<br />
im wirtschaftlichen Bereich der Marktforschung. Forschungsergebnisse bezüglich<br />
der Patientenzufriedenheit gibt es nur wenige. Diese besagen jedoch, dass<br />
Zusammenhänge zwischen dem Erfüllen von Erwartungen und der<br />
Patientenzufriedenheit zu beobachten sind (vgl. Ross, Frommelt, Hazelwood &<br />
Chang, 1987 oder Williams; Weinman, Dale & Newman, 1995 in Jacob & Bengel,<br />
2003, S.127). Weitere qualitative Studien besagen, dass Patienten ihre Behandlung<br />
eher mit vagen Vorstellungen beginnen und sie sich erst im Laufe der Zeit Kriterien<br />
für die Beurteilung bilden (vgl. Fitzpatrick & Hopkins, 1983; Jacob, 2002 in Jacob &<br />
Bengel, 2003, S.127). Zudem scheint es weitere Zusammenhänge zwischen<br />
Patientenzufriedenheit und Patientenmerkmalen (z.B. das Alter), psychische<br />
Merkmale (z.B. Depressivität), die subjektiv empfundene Gesundheit und (schlechte)<br />
Vorerfahrungen im medizinischen Bereich zu geben (Jacob & Bengel, 2003, S.126-<br />
128). 2005 führte Ralph Wettach eine Studie über Therapiezufriedenheit von<br />
Drogenabhängigen in der Schweiz durch. Während seiner Recherche und Studie<br />
konnte er weitere verschiedene Zusammenhangsmerkmale zwischen<br />
Therapiezufriedenheit und Patientenzufriedenheit feststellen:<br />
1. Patienten sind eher bereit, weitere Behandlungsmaßnahmen in Anspruch zu<br />
nehmen.<br />
2. Die Beziehung zu dem Anbieter im Gesundheitsbereich wird<br />
aufrechterhalten.<br />
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