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Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen Einbeziehen in die Beschwerdeauswertung und –bearbeitung durch den Arbeitgeber und der Bereitschaft, das eigene Therapieangebot zu optimieren, zu bestehen. Hierbei muss allerdings berücksichtigt werden, dass die minimal erwartete Häufigkeit < 5 war und demnach das Ergebnis kritisch zu sehen ist. Der Korrelationskoeffizient zeigt auch hier eine sehr geringe Ausprägung, was die Vermutung auf eine zu kleine Stichprobe zulässt. Als Folge sollte das Ergebnis anhand einer nachfolgenden Studie mit einer größeren Stichprobe nochmals untersucht werden. Durch die Überprüfung dieser Hypothese zeigt sich, dass die Therapeuten sehr gut durch ihren Arbeitgeber über Kritikpunkte von Patienten informiert und auch in deren Bearbeitung innerhalb des BM-Prozesses mit einbezogen werden. Diese Transparenz vonseiten des Arbeitgebers hat aber allem Anschein nach keinen Einfluss auf die persönliche Einstellung der jeweiligen Therapeuten bezüglich seiner eigenen therapeutischen Weiterentwicklung. Frage 26 geht hierbei nur darauf ein, ob die Therapeuten Unterstützung vonseiten des Arbeitgebers erhalten, aber nicht in welcher Form. Daher kann an dieser Stelle die Frage gestellt werden, ob die Therapeuten ausreichend durch den Arbeitgeber, z.B. durch finanzielle Unterstützung, motiviert werden, an Fort- und Weiterbildungen teilzunehmen. Diese Fragestellung könnte in einer nachfolgenden Studie untersucht werden, welche Unterstützungsmöglichkeiten Therapeuten benötigen, damit die Bereitschaft einer persönlichen therapeutischen Weiterentwicklung gewährleistet sein könnte. 3) Hypothese: Wenn sich Patienten mündlich beschweren, dann sehen Therapeuten die Verschriftlichung und Weiterleitung nach den Richtlinien des Beschwerdemanagements als zusätzliche Arbeitsbelastung an. Zur Überprüfung dieser Hypothese wurde die Frage 13 mit der Frage 14 verglichen. Hierbei wird untersucht, ob Therapeuten, die schon einmal eine mündlich geäußerte Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, diesen Prozess als zusätzliche Arbeitsbelastung ansehen. Von den Therapeuten, die schon einmal eine Beschwerde nach BM-Richtlinien weitergeleitet haben, empfinden 39,3% dies als zusätzliche Arbeitsbelastung. 44,3% geben in diesem Zusammenhang an, dass dies 79
Zusätzliche Arbeitsbelastung Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen für sie keine Mehrarbeit bedeutet. 56,9% haben noch keine Beschwerde nach den Richtlinien weitergeleitet, sehen dies aber trotzdem als Belastung an (Abb.45). Der Chi²-Test bestätigt mit einem Signifikanzwert von p = ,005, dass ein hoher Wahrscheinlichkeitszusammenhang zwischen der mündlichen Weiterleitung von Beschwerden nach BM-Richtlinien und der empfundenen zusätzlichen Arbeitsbelastung besteht. 60% 50% 40% 30% 20% Ja Nein 10% 0% trifft voll zu / trifft zu trifft teilweise zu trifft kaum / nicht zu Schriftliche Weiterleitung nach BM-Richtlinien Abb.45: Zusätzliche Arbeitsbelastung / Weiterleitung von Patientenbeschwerden nach BM- Richtlinien Aufgrund der hohen Signifikanz der Merkmale wurde der Korrelationskoeffizient nach Pearson bestimmt (Tab.07). Dieser zeigt eine geringe Ausprägung zwischen diesen zwei Variablen (r = -,263): Je höher die empfundene zusätzliche Arbeitsbelastung aufgrund der Beschwerdeweiterleitung nach BM-Richtlinien, desto geringer ist die darauffolgende Weiterleitung der Beschwerden. Es liegt eine hohe Signifikanz vor (p = ,005). Tab.07: Korrelation Weiterleitung nach BM-Richtlinien / Zusätzliche Arbeitsbelastung / Hinweis auf schriftliches Einreichen der Beschwerde Weiterleitung von Beschwerden Zusätzliche Arbeitsbelastung Hinweis auf schriftliche Einreichung Korrelation nach Pearson -,263 ** 1 ,142 Zusätzliche Signifikanz (2-seitig) ,005 ,136 Arbeitsbelastung N 112 112 112 **. Die Korrelation ist auf dem Niveau von 0,01 (2-seitig) signifikant. 80
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