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Brandenbusch, Silke - Katholische Hochschule Nordrhein-Westfalen

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Beschwerdemanagement in Reha-Kliniken für suchtkranke Menschen<br />

Die jeweiligen Einrichtungen müssen die Behandlungsqualität und<br />

Patientensicherheit durch gute Organisation des Behandlungsprozesses in<br />

personeller, sachlicher, fachlicher und finanzieller Hinsicht gewährleisten können<br />

(Hoefert & Klotter, S.121-122). Die Rolle eines Patienten innerhalb des Gesundheitssystems<br />

ist daher nicht einfach zu definieren. Im marktwirtschaftlichen Bereich hat<br />

der Kunde die Macht, da er für die bezahlte Dienstleistung oder Ware auch gute<br />

Qualität erhalten möchte. Für die Kundenperspektive innerhalb des<br />

Gesundheitswesens beschreibt Michel (2002) das Phänomen eines<br />

Dreiecksverhältnisses bestehend aus Leistungserbringer (die jeweiligen<br />

Einrichtungen), dem Kostenträger (z.B. die Deutsche Rentenversicherung) und dem<br />

Leistungsadressat (der Patient). Dies hat Auswirkungen auf die Qualitätsbeurteilung<br />

und Qualitätskontrolle der erbrachten Leistungen.<br />

Der Kostenträger versucht demzufolge, innerhalb dieses Dreiecksverhältnisses über<br />

Leistungsvorgaben Einfluss auf die Leistungsqualität zu nehmen. Der Patient als<br />

Leistungsadressat ist allerdings derjenige, der die beste Beurteilung über die<br />

erhaltenen Leistungen abgeben kann. Er hat die Möglichkeit, die Qualität der<br />

Leistungen über Rückmeldungen (z.B. Patientenzufriedenheitsbögen) an den<br />

Kostenträger mitzuteilen, um sich an der Verbesserung der Leistungen beteiligen zu<br />

können. Der Kostenträger ist aber somit auf eine aktive Mitarbeit des Patienten<br />

angewiesen, um die Leistungsanforderungen anzupassen und somit die Qualität der<br />

geforderten Leistungen optimieren zu können. Ein Patient kann dadurch aufgrund<br />

seines Status innerhalb dieses Dreiecks nur bedingt direkten Einfluss auf die<br />

Leistungsqualität innerhalb der Einrichtung nehmen. Er hat die Möglichkeit, seine<br />

Anliegen über das einrichtungsinterne Beschwerdemanagement mitzuteilen. Aber die<br />

Erfolgschancen einer direkten Behebung seiner subjektiv wahrgenommenen<br />

Missstände, sind gering, da ihm die Macht als Leistungsfinanzierer fehlt (Michel,<br />

2002, S.6-7).<br />

Laut dem Klinischen Wörterbuch Pschyrembel (2013) ist der Begriff „Patient“ die<br />

„allgemeine Bez. für einen Kranken; 1. i.e.S. ein an einer Erkrankung od. an<br />

krankheitssymptomen Leidender, der (somato-)medizinisch od. psychotherapeutisch<br />

behandelt wird; 2. i.w.S. ein Gesunder, der Einrichtungen des Gesundheitswesens zu<br />

Diagnostik od. Therapie in Anspruch nimmt.“ Im Gegensatz zu früher geht der Trend<br />

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