Weil ihr aber Söhne seid. . . - The Preterist Archive
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Die Decke in 2. Korinther 3<br />
". . .wie Mose, der eine Decke über sein Angesicht legte, damit die Söhne Israels<br />
nicht auf das Ende des Vergehenden blicken sollten. Aber <strong>ihr</strong> Sinn ist verstockt<br />
worden, denn bis auf den heutigen Tag bleibt dieselbe Decke auf der Verlesung<br />
des Alten Testaments und wird nicht aufgedeckt, weil sie nur in Christus beseitigt<br />
wird. Aber bis heute, sooft Mose gelesen wird, liegt eine Decke auf <strong>ihr</strong>em Herzen.<br />
Dann <strong>aber</strong>, wenn es sich zum Herrn wendet, wird die Decke weggenommen" (2.<br />
Kor. 3:13-16).<br />
Wird die Annahme, dass es noch einen zukünftigen jüdischen Überrest geben<br />
wird, durch diesen Abschnitt in 2. Kor. 3 bewiesen? Sind Dispensationalisten berechtigt,<br />
so eine Anwendung oder Auslegung zu machen?<br />
Eine Erfüllung dieser Stelle, nämlich die Entfernung der Decke von Israel irgendwann<br />
in die Zukunft zu verlegen, scheint der einfachste Weg zu sein – <strong>aber</strong> ist er<br />
richtig?<br />
In anderen Kapiteln stellten wir schon fest, dass viele Dinge, die für die Schreiber<br />
des Neuen Testaments noch zukünftig waren, für uns heute nicht mehr zukünftig<br />
sind, sondern sich bereits erfüllt haben.<br />
Der Römerbrief, in dem Paulus über die "Juden zuerst" schreibt, wurde bereits<br />
verfasst bevor er nach Rom kam, wo die Entwicklungen, die in Apostelgeschichte<br />
28 geschildert werden, stattfanden. Man kann deshalb Römer 2 nicht lesen und<br />
richtig verstehen, ohne Apostelgeschichte 28 in Betracht zu ziehen. Paulus<br />
schreibt in Röm. 11:5: "in der jetzigen Zeit". Diese Aussage wird von Dispensationalisten<br />
fälschlicherweise bis in unsere Zeit hinein und noch weit darüber ausgedehnt.<br />
Es ist <strong>aber</strong> Tatsache, dass Paulus den Römerbrief vor 70 n.Chr. geschrieben<br />
hat, was bedeutet, dass dies eine wesentliche Auswirkung auf die Richtigkeit<br />
der dispensationalistischen Auslegung hat.<br />
Der zweite Korintherbrief wurde vor der Gefangenschaft des Paulus geschrieben<br />
und alle neutestamentlichen Texte waren größtenteils vor Paulus' Tod fertig. Das<br />
Neue Testament endet in seiner Berichterstattung kurz vor der Vernichtung Jerusalems.<br />
44 Auch liefert uns die Apostelgeschichte kein vollständiges Bild, weil sie<br />
44 Wieso endet das Neue Testament da, wo es endet? Warum nicht später, als schon mehr in Erfüllung<br />
gegangen war? Es gibt einen göttlichen Grund dafür und er hängt mit der Vernichtung Jerusalems<br />
und der Ausbreitung des Reiches danach zusammen. Darby sah etwas sehr Wichtiges in dem<br />
Abschluss des Neuen Testaments. Die Offenbarung Gottes an den Menschen war jetzt vollständig.<br />
Für ihn bedeutete dies, dass Älteste nicht mehr notwendig waren (2. Tim. 3:16-17). Diese Sichtweise<br />
ist falsch. Abgesehen davon, dass die meisten Christen in den ersten Jahrhunderten nie eine vollständige<br />
Bibel hatten und der Kanon erst Jahrhunderte nach den Aposteln festgelegt wurde, hat das<br />
abgeschlossene Wort Gottes nicht Probleme behoben, die Älteste unnötig machten. Im Gegenteil.<br />
Jeder Christ, der mit offenen Augen durchs Leben geht muss erkennen, dass eine Berufung auf "nur<br />
die Bibel" nicht für Einheit oder Übereinstimmung sorgt. Jeder ist jetzt sein eigener Ausleger. Jeder<br />
weiß, was die Bibel "eigentlich" sagt. Verschiedene und von einander getrennte Gruppen nehmen e-<br />
her zu als umgekehrt – und alle berufen sich auf die Bibel. Alle behaupten, nur die Bibel als Maßstab<br />
zu benutzen und nur zu befolgen was die Bibel sagt!<br />
Nein, Älteste sind dringend notwendig!<br />
"<strong>Weil</strong> <strong>ihr</strong> <strong>aber</strong> Söhne <strong>seid</strong>. . ." 2. Auflage 53