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Weil ihr aber Söhne seid. . . - The Preterist Archive

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Allegorie<br />

Die dispensationalistische Sicht behauptet, in der Auslegung der Bibel immer<br />

wörtlich vorzugehen. Anders ist es jedoch, wenn offensichtlich eine Bildersprache<br />

benutzt wird. (Obwohl "wörtlich" ein sehr dehnbarer Begriff ist, wird von Dispensationalisten<br />

diese Auslegungsweise auch nicht konsequent durchgeführt. Ich habe<br />

noch keinen dispensationalistischen Ausleger der Offenbarung gefunden, der<br />

Offbarung 3:10 wörtlich/historisch auslegt und bspw. die "Stunde der Versuchung"<br />

nicht nur zukünftig sieht.)<br />

Geistliche Auslegung wird als eine Art "allegorische" Methode abgetan die nicht<br />

biblisch sein soll, sondern den Griechen abgeschaut wurde. Es wird argumentiert,<br />

dass die Göttergeschichten der Griechen mit der Zeit peinlich wurden und sie sahen<br />

diese als eine Gefährdung <strong>ihr</strong>er Jugend an. Um noch etwas zu retten, haben<br />

sie dann angefangen eine tiefere Bedeutung hinter diesen Geschichten zu suchen.<br />

Angeblich wenden Christen diese griechische und nicht biblische Methode<br />

an, wenn sie "geistlich" auslegen.<br />

Aber schon in 1824, also lange bevor es einen Dispensationalisten/Reformierten-<br />

Streit geben konnte, hat Prof. Hermann Olshausen 50 (Doktor und Professor für<br />

<strong>The</strong>ologie an der Universität zu Königsberg) in seinem Werk "Ein Wort über tieferen<br />

Schriftsinn" festgestellt, dass diese Annahme nicht stimmt.<br />

Er schrieb:<br />

"In diesem Sinne das Wort erfasst, legen offenbar alle neutestamentlichen<br />

Schriftsteller allegorisch aus, indem sie die Geschichte des Volkes Israel,<br />

<strong>ihr</strong>e Gebräuche und Anordnungen typisch und symbolisch erklären, und <strong>ihr</strong><br />

ganzer Sprachgebrauch erst recht wesentlich und bedeutsam wird, wenn<br />

man ihn aus der Sicht des alten Testamentes erläutert" (Seite 71).<br />

und was das Griechische betraf:<br />

50 Ich entdeckte Olshausen und seine Schriften, nachdem ich "<strong>Weil</strong> <strong>ihr</strong> <strong>aber</strong> Söhne <strong>seid</strong>. . ." geschrieben<br />

hatte. In seinen Schriften fand ich sehr viel, was mit meinen Ansichten und denen anderer übereinstimmt.<br />

Er war in vieler Hinsicht seiner Zeit voraus, wenn es um den so genannten "sensus plenior"<br />

geht. Hier ein paar Beispiele:<br />

"Wer <strong>aber</strong> diesen Worten des Sohnes Gottes und seiner Jünger, von denen es heißt, dass er ihnen<br />

selbst das Verständnis der heiligen Schrift geöffnet habe, (Luk. 24:45) glauben will, der muss auch die<br />

Schrift erklären, wie der Herr selbst und seine Jünger sie auslegen" (Seite 7).<br />

"Gesetz und Propheten und Psalmen erfüllten sich also vollständig IN IHM, und erfüllen sich täglich in<br />

seinen Gliedern DURCH Ihn, d.h. das im Keim in Ihm begonnene Reich Gottes wächst unsichtbar in<br />

seinen Gläubigen seiner Vollendung entgegen" (Seite 87).<br />

"Und daher die verschiedene Ausdrucksweise in der verschlungenen prophetischen Rede: bald redet<br />

er von Einem, bald von vielen, bald unter dieser, bald unter anderen Formen, immer <strong>aber</strong> von dem<br />

Einen großen Christus, dem Leibe Christi, der Christus selber ist und heißt (1. Kor. 1:12; 12:12). Denn<br />

gleich wie er ist, so sind auch wir in dieser Welt" (1. Joh. 4:17). (Seite 71 aus "Die biblische Schriftauslegung.<br />

Noch ein Wort über tiefern Schriftsinn", 1825.)<br />

"<strong>Weil</strong> <strong>ihr</strong> <strong>aber</strong> Söhne <strong>seid</strong>. . ." 2. Auflage 77

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