Weil ihr aber Söhne seid. . . - The Preterist Archive
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wundern und beschweren, dann kann ich nicht verstehen, wie und womit sie <strong>ihr</strong>e<br />
eigene Ausdrucksweise rechtfertigen wollen.<br />
Die reformierte Lehre wird als grundsätzlich falsch abgestempelt, genauso wie<br />
auch Männer wie Luther und Calvin. Man vergisst oder ist sich überhaupt nicht<br />
bewusst, dass diese Männer die "Brüderbewegung" als solche erst möglich gemacht<br />
haben. Dabei spielt es keine Rolle, wie sehr sich die führenden "Brüder"<br />
später von der reformierten Lehre distanziert haben. Ohne <strong>ihr</strong>e Ausbildung und<br />
Erziehung darin wäre die notwendige Basis für die Brüderbewegung nicht da gewesen.<br />
Man kommt an dieser Tatsache nicht vorbei und kann sie auch nicht<br />
leugnen.<br />
Cornelius Van Til hat einst einen passenden Vergleich gemacht: "Ungläubige<br />
können Gott 'ins Gesicht schlagen', nur weil sie auf Seinem Schoss sitzen." So<br />
auch hier. Die "Brüder" konnten (können) sich nur so gegen das "Reformierte"<br />
wenden, weil sie selbst davon getragen wurden.<br />
Wenn die allgemeine reformierte Position verkehrt ist, wäre das nicht schlimm.<br />
Wenn der Herr kommt, so wie die "Brüder" glauben, habe ich nichts zu verlieren<br />
oder zu bedauern. Ich werde mich freuen. Aber ich war nicht untätig in dieser<br />
Zeit und meine Überzeugung hat niemand geschadet oder das Werk Gottes verhindert.<br />
Wenn das Verständnis der "Brüder" in Bezug auf Israel stimmt, dann habe ich<br />
mir nichts zu Schulden kommen lassen, denn ich habe nichts getan um zu verhindern,<br />
dass das Evangelium Juden erreicht. Wenn die Geschichte Israels erst<br />
nach der Entrückung losgeht, dann kann ich diese Sache sowieso nicht beeinflussen.<br />
(Ich glaube ganz bestimmt nicht, dass Gott will, dass wir Christen jetzt Geld<br />
spenden für den Wiederaufbau des Tempels – auch wenn Gemeinden nichtchristliche<br />
Juden einladen, um Vorträge diesbezüglich zu halten!)<br />
Aber wenn die "Reformierten" Recht haben und die "Brüder" nicht – was dann?<br />
Gewiss, es gibt sehr eifrige und hingegebene "Brüder", die in der Evangelisation,<br />
auf dem Missionsfeld und auch in Schulen viel arbeiten. Dennoch, dennoch ist <strong>ihr</strong><br />
Haupttenor – "Wir werden nicht erfolgreich sein. Es wird nicht anhalten. 'Erfolg'<br />
ist nur vorübergehend und beschränkt. Wir sollen uns auch auf das Wesentliche<br />
konzentrieren."<br />
Die "Brüder" beschäftigen sich intensiv mit der Endzeit und Erfüllung der Prophetie<br />
in Bezug auf Israel usw.<br />
Wenn das alles nicht stimmt und alles falsch ist – dann sind die Folgen sehr viel<br />
ernster. Sie haben dann Zeit in der Beschäftigung mit einer Fantasie – einer Fiktion<br />
vergeudet. Sie haben andere Christen falsch beeinflusst. Sie haben wesentlich<br />
dazu beigetragen, dass der christliche Einfluss in dieser Welt massiv nachgelassen<br />
hat.<br />
Die Verantwortung ist sehr viel größer als manche meinen!<br />
Wenn die Mehrheit der Christen, die Dispensationalisten sind oder an eine Zukunft<br />
Israels und der Juden außerhalb der Gemeinde glauben, nicht "Brüder"<br />
sind, sind die "Brüder" dennoch verantwortlich für diese Sicht und Lehre und vor<br />
"<strong>Weil</strong> <strong>ihr</strong> <strong>aber</strong> Söhne <strong>seid</strong>. . ." 2. Auflage 71