Weil ihr aber Söhne seid. . . - The Preterist Archive
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Mose die Decke wieder auf sein Gesicht, bis er hineinging, um mit ihm zu<br />
reden."<br />
Hier gewinnt man den Eindruck, dass Mose sein strahlendes Angesicht verdeckte,<br />
damit die Israeliten es nicht anschauen konnten. 2. Kor. 3:7 bestätigt diese<br />
Sicht: ". . . die Söhne Israels nicht fest in das Angesicht Moses schauen konnten<br />
wegen der Herrlichkeit seines Angesichts. . ."<br />
Doch 2. Kor. 3:13 macht eine etwas andere Aussage. Paulus schreibt NICHT,<br />
dass die Decke dazu diente, weil die Herrlichkeit für die Israeliten zu groß war sie<br />
anzuschauen. 2. Kor. 3:13 besagt, dass Moses sein Gesicht bedeckte, damit die<br />
Israeliten das Ende der schon schwindenden Herrlichkeit nicht sehen sollten. Sie<br />
sollten nicht sehen, wie es schlussendlich "ausging".<br />
Dieser ganze Abschnitt spricht ganz offensichtlich davon, dass Paulus hier die<br />
historischen Verhältnisse von damals auf die Situation in seiner Zeit projiziert<br />
("wie Mose. . ."). Er macht hier die Anwendung auf das gesamte jüdische System,<br />
welches durch Mose repräsentiert wurde und das mit dem Gesetz und allen<br />
Zeremonien zu tun hatte. Die Herrlichkeit, die in 2. Mose beschrieben ist, hielt<br />
durch das gesamte Alte Testament hindurch an, doch sie hatte bereits begonnen<br />
zu schwinden. Das Alte Testament war die Zeit des Vergehens dieser ursprünglichen<br />
Herrlichkeit. Die Herrlichkeit des jüdischen Systems verging endgültig im<br />
Jahr 70 n.Chr. ("Indem er von einem "neuen" Bund spricht, hat er den ersten für<br />
veraltet erklärt; was <strong>aber</strong> veraltet und sich überlebt, ist dem Verschwinden nahe"<br />
(Hebr. 8:13).<br />
2. Kor. 3:14 drückt aus, dass die Decke die Israeliten daran hinderte zu erkennen,<br />
dass die alttestamentliche Herrlichkeit verschwinden sollte. (Decke = Apg.<br />
28:27 "Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben<br />
sie schwer gehört, und <strong>ihr</strong>e Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa<br />
mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen<br />
und sich bekehren und ich sie heile.")<br />
Die Israeliten glaubten, dass diese jüdische Herrlichkeit ewig bestehen würde,<br />
was in Jeremia 7:4 deutlich zum Ausdruck kommt: "Der Tempel des Herrn, der<br />
Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies!". 45 Paulus schreibt, dass die<br />
Decke schon seit Mose da war und nicht erst ab Christus. In Christus wurde die<br />
Decke weggetan.<br />
Dieses "Wegtun" scheint in diesem Abschnitt in zweierlei Form vorzukommen. Ein<br />
Wegtun von dem Herzen in Vers 15 ist etwas sehr Persönliches. Die Decke wurde<br />
jedes Mal entfernt, wenn ein Israelit im Gesetz las und Christus darin erkannte.<br />
(Eigentlich wird es hier sehr allgemein ausgedrückt. Die eine Lesart von Vers 16<br />
kann wie folgt lauten: "wenn es sich zum Herrn wendet, wird die Decke weggenommen"<br />
oder auch: "wenn er (oder "jemand") sich zum Herrn wendet".)<br />
Dies ist die sehr persönliche Anwendung auf den einzelnen Israelit. Doch es gibt<br />
noch eine andere Anwendung, nämlich die auf das jüdische System. In und durch<br />
Christus wird die Decke, die auf dem Jüdischen lag, weggenommen, d.h. durch<br />
45 Wie auch Irving feststellte: . . "obwohl die Juden die mosaische als in sich selbst vollkommen betrachteten"<br />
(EI:63).<br />
"<strong>Weil</strong> <strong>ihr</strong> <strong>aber</strong> Söhne <strong>seid</strong>. . ." 2. Auflage 55